Kapitel 7

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Amélies Sicht:

Wir verbrachten den ganzen Tag im Park und fuhren erst gegen 18 Uhr wieder zurück. Tyler setzte sich dieses Mal an das Steuer, weil ich extrem müde war. Eigentlich hatte ich auch gar keine Lust, noch zu Pattie und Scooter zu fahren, aber ich hatte den Beiden versprochen, dass wir kamen.

Die Kinder würden zuhause bleiben, da es sonst zu spät werden würde. Olivia war schon darüber informiert und freute sich auf einen Abend mit den Kleinen. Justin wartete draußen im Auto, er nahm mich mit.

Als ich die Kinder zuhause abgesetzt hatte, ging ich noch kurz mit Tyler hoch in mein Schlafzimmer, um in Ruhe mit ihm zu reden. Bevor ich irgendetwas sagen konnte, legte er seine Lippen zärtlich auf meine und küsste mich, als gäbe es keinen Morgen mehr. Ich erwiderte seinen Kuss, aber nur für ein paar Sekunden. Justin sollte nicht so lange auf mich warten müssen.

„Bist du dir sicher, dass ich hier bleiben soll?", fragte Tyler mich neugierig. Ich nickte und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Mikey und Evert sind dabei, außerdem wird bei Scooter und Pattie schon nichts passieren", versicherte ich ihm lächelnd. Tyler machte sich immer viel zu viele Sorgen, was unglaublich niedlich war.

„Falls Justin dich nicht nach Hause fährt, ruf mich an und ich hol dich ab."
Ich nickte und verabschiedete mich von meinem Freund.

Bei Justin im Auto setzte ich mich auf den Beifahrersitz, wie in alten Zeiten, und Justin startete den Motor. Bis zu Scooter und Pattie dauerte es zum Glück nicht lange, sodass wir nur ein paar Minuten schweigend überstehen mussten. Justin konzentrierte sich voll und ganz auf die Fahrbahn, während ich die vorbeirasenden Autos oder die Palmen anstarrte. Erst als wir auf die Auffahrt der Beiden fuhren, fing Justin an mit mir zu reden.
„Darf ich die Kinder morgen auch abholen?", fragte er hoffnungsvoll. Mit großen Augen sah ich ihn an, weil mir eine absolut perfekte Idee kam – die mir und Tyler ganz gut tun würde.

„Du könntest die Kinder ja nachher mitnehmen, dann schlafen sie bei dir."

Justin zog die Augenbrauen hoch und öffnete grinsend die Tür. Ich stieg ebenfalls aus und starrte ich über das Autodach hinweg an.
„Kann ich machen, Amélie", murmelte er. Schelmisch grinsend ging er an mir vorbei. Er dachte sich vermutlich gerade seinen Teil, aber das war mir egal. Tyler und ich hatten noch nie eine Nacht komplett miteinander verbracht. Immer war er in sein Zimmer gegangen, weil eines der beiden Kinder zuhause war. Es wäre das erste Mal, dass wir nebeneinander einschlafen konnten und morgens verschlafen nebeneinander aufwachten.

„Okay, danke Justin."

Ich drückte auf die Klingel, wartete sehnsüchtig auf Scooter oder Pattie und strahlte über das ganze Gesicht, als Scooter uns die Tür öffnete. Justins Miene blieb jedoch ernst, als hätte er extremen Hass gegenüber Scooter.

„Hey ihr Zwei", sagte Scooter erfreut. Ich schlang euphorisch meine Arme um seinen Hals, immerhin war er für mich wie ein Vater, und als ich Pattie aus der Küche schauen sah rannte ich direkt zu ihr.

„Pattie!"

„Na, Süße. Alles okay bei dir?", fragte sie mich neugierig. Wir umarmten uns innig, sie hatte jetzt schon ein paar Tränen in den Augen, weil sie Justin endlich wiedersah.

Seit unserer Trennung hatten die Beiden sich vielleicht drei Mal gesehen – wenn überhaupt.

„Alles bestens und bei dir?"

Pattie nickte lächelnd und streckte anschließend ihrem Sohn die Arme raus. Justin kratzte sich verlegen am Nacken und umarmte seine Mutter zögerlich.
„Hi Mum", murmelte er leise.
„Wie geht es dir?", fragte sie ihn leise. Sie war so sehr gerührt, dass er hier war, weshalb ich selbst beinahe weinen musste.

Life is like a book. (LILAD #2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt