My Little Angel #88

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Das letzte Kapitel, Leute! Es wird danach noch ein 'Kapitel' folgen, indem ich mich ausdrücklich bei euch bedanken möchte.
So und damit wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen! :)

~Seli

"Dad, kannst du nicht etwas schneller fahren? Ich bitte dich. Ich will ihn unbedingt sehen", gab ich ungeduldig von mir. "Schatz, ich fahre so schnell ich kann. Wir wollen doch auch noch heil dort ankommen, nicht wahr?", erwiderte mein Vater lachend und konzentrierte sich wieder vorne auf die Straße. "Ja, stimmt..", seufzte ich enttäuscht. "..Ich bin halt so glücklich gerade und kann es wirklich kaum abwarten, ihn endlich zu sehen und seine Stimme zu hören. Ich frage mich, wie es ihm gerade wohl geht. Ob er Schmerzen hat?"
"Mach dir nicht so schlechte Gedanken. Er ist doch endlich wieder aufgewacht. Freu dich einfach und denk nicht negativ", erwiderte mein Vater lächelnd.
"Stimmt. Du hast recht. Hauptsache er ist wieder wach. Ich werde alles tun, damit es ihm wieder gut gehen wird."
Alles dafür, dass er wieder lächeln und auf die Beine kommen kann. Ein Ziel, welches ich definitiv erreichen werde.
Die letzten Tage waren der reinste Horror gewesen. Ich habe mich gefühlt wie eine lebendige Tote, die in der sinnlosen Welt umher geirrt ist. Gefühle, Emotionen und den Sinn aller Dinge habe ich nicht mehr wahrgenommen. Es war einfach schrecklich. Doch nach dem Anruf war ich dann endlich wieder wach. Ich fühlte mich lebendig und habe zum ersten mal wieder Freude gespürt.
Nach dem Anruf habe ich direkt meine Eltern angerufen und bin erst zu ihnen gefahren, da meine Mutter auf Jason aufpassen wollte, während Dad und ich uns dann auf den Weg gemacht haben. Die Fahrt zog sich gefühlt ziemlich in die Länge und ich war mehr als nur glücklich, als wir dann endlich den Wagen parken konnten. Sofort stieg ich aus und eilte ins riesige Gebäude.
"Helena, warte doch", hörte ich meinen Vater noch hinter mir rufen, doch gleich danach war ich auch schon im Gebäude.

Mit schnellen Schritten drängte ich mich an den vielen Personen vorbei. Zuerst wollte ich den Aufzug nehmen, doch durch das große Gedränge davor, änderte sich meine Meinung direkt wieder. So nahm ich also doch die Treppen. Nach ein paar Minuten war ich dann oben und eilte an den vielen Zimmern vorbei, bis ich dann endlich sein Zimmer sah, aus dem gerade ein Arzt rauskam. Als er mich sah, blieb er stehen.
"Miss Dorn, Sie sind ja doch da und das um diese Uhrzeit", gab er erstaunt von sich und schaute auf die Wanduhr, die Punkt drei Uhr zeigte.
"Ja. Kann...Kann ich ihn sehen? Wie geht es ihm?", fragte ich ihn außer Atem. Auch mein Dad gesellte sich in dem Moment zu uns.
"Mr. Draville ist vor einer Stunde aufgewacht. Jedoch ist er noch sehr schwach und deshalb hätte ich Ihnen empfohlen, ihn eher morgen zu sehen. Doch da Sie jetzt schon da sind, können Sie ihn gerne sehen. Jedoch nur eine Person. Sein Körper ist nämlich noch sehr schwach.."
Mein Vater richtete lächelnd seine Blicke auf mich.
"Worauf wartest du noch? Na los. Ich warte hier."
Ich erwiderte sein Lächeln und nickte.
"Ah, Miss Dorn. Seien Sie jedoch nicht erschrocken, wenn er nicht direkt antworten kann oder Dinge sagt, die ungewohnt sind. Er ist halt noch ziemlich schwach durch die Operation."
"Ich habe mich schon darauf eingestellt, Sir. Ich danke Ihnen für alles", antwortete ich lächelnd.
"Das ist nun mal mein Job." Er erwiderte mein Lächeln und verabschiedete sich.
Langsam öffnete ich die Tür und betrat den dunklen Raum. Mit leisen Schritten näherte ich mich seinem Bett. Er war immer noch ziemlich blass und eine Atemmaske verzierte sein Gesicht. Zuerst hatte er die Augen geschlossen, so dachte ich im ersten Moment er würde schlafen. Doch plötzlich öffnete er langsam seine Augen und richtete seine Blicke auf mich.

"H..Helena..?", krächzte er mit einer schwachen Stimme.
Ich nahm auf dem Stuhl neben seinem Bett Platz. "Ja... Ja, ich bin hier, Ryan. Ich bin bei dir..", gab ich erfreut von mir, nahm seine Hand in meine und küsste sie.
"...Ich bin so glücklich. Du...Du bist endlich wach. Ich hatte solche Angst", fügte ich hinzu und versuchte mir meine Tränen dabei zu unterdrücken.
Er drückte meine Hand leicht und atmete tief ein und aus.
"Es tut mir Leid..-"
"Sag sowas nicht. Ich bin mehr als nur glücklich, dass du endlich wach bist. Ich hatte solche Angst und die letzten Tage waren die reinste Hölle gewesen. Deswegen bin ich glücklich..Ich..Ich habe dich so vermisst. Deine Nähe, deine Stimme, einfach alles an dir hat mir so gefehlt..", gab ich leise von mir, während Tränen nun endgültig meine Wangen verzierten.
"..Ach scheiße, ich wollte doch nicht weinen..-"
Plötzlich spürte ich Ryans Hand an meiner Wange. Er strich mir mit seiner kalten und zitternden Hand meine Tränen weg. Dabei atmete er tief ein und aus und richtete seine Blicke langsam wieder auf mich.
"N..Nein..Weine nicht", gab er leise von sich, während sowohl seine Stimme, als auch sein Körper an Kraft verloren. Das Sprechen schien ihm noch sehr schwer zu fallen und ihn so zerbrechlich zu sehen, tat mir echt weh.
Ich nahm seine Hand in meine und strich ihm sanft durch seine Haare.
"Okay..Ich habe mich wieder unter Kontrolle. Du darfst dich nicht überanstrengen, also rede nicht..-"
"H..Helena, ich habe mir ein Versprechen gegeben. Ich werde dich für immer beschützen und Jason heil nach Hause bringen. Auch wenn mein Leben dafür der Preis sein wird..." Er schloss die Augen und verzog kurz sein Gesicht. Man sah ihn deutlich mit den Schmerzen und der Müdigkeit kämpfen.
"..Und ich habe es geschafft..", fügte er mit einem schwachen Lächeln hinzu.

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