My Little Angel #64

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Das war definitiv ein Schlag in mein Gesicht.
Ein Schlag des Schicksals.
In diesem Moment rauschte alles an mir vorbei und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken.
Ich landete mit einem mal von Wolke sieben wieder auf den kalten und harten Boden zurück.

Warum....Ryan...?
Warum....?!

Augenblicklich trennte er sich von ihr und stand geschockt auf.
Mit seinen weit aufgerissenen Augen, die starr auf mich gerichtet waren, schaute er mich an.
"H..Helena...ich...Es. ist nicht so wie es aussieht...Ich..-", stotterte er hilflos vor sich hin und kam ein paar Schritte auf mich zu. Mit jedem Schritt, den er auf mich zukam, entfernte ich mich immer mehr von ihm.
Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Ich hätte wirklich alles von ihm erwartet, aber nicht das, nachdem er mir heute noch gesagt hat, dass er mit ihr Schluss gemacht hat. Nicht nachdem ich mich gerade noch dazu entschieden habe, ihm meine Liebe zu gestehen.

"Ryan? Schatz, wie soll es sonst gewesen sein? Du hast mich doch angerufen, um mit mir zu reden! Und dann hast du mich auch geküsst! Warum sagst du ihr nicht einfach, wie groß unsere Liebe ist?..-", gab Lauren mit einem zufriedenen Lächeln von sich.
"Halt deine verdammte Fresse, Lauren!", zischte Ryan plötzlich wütend.
"Ryan, du kannst nicht länger ein Geheimnis daraus machen! Sag ihr doch die Wahrheit! Sag ihr, dass du mich über alles liebst!"

Er liebt sie über alles...?
Dieser Satz von Lauren hallte immer wieder in meinem Kopf, wie ein kaputtes Radio.
Warum hat er mir solche Hoffnungen vermittelt, wenn er sie liebt?!
Warum hat er mich angelogen?!

"Helena, es ist wirklich nicht so! Bitte glaube mir...Ich..-", gab er verzweifelt von sich und kam einen Schritt auf mich zu, doch diesmal unterbrach ich ihn.
"Lass es....Du musst mir nichts erklären. Du musst dich dich nicht für deine Gefühle rechtfertigen.....Ich muss jetzt los..", stotterte ich leise und mied dabei den Augenkontakt, da er meine glasigen Augen nicht sehen sollte. Ohne einen weiteren Blick verließ ich dann das Zimmer, da ich es länger nicht mehr in diesem Raum ausgehalten hätte.
Ich konnte nur noch in letzter Sekunde mitkriegen, dass Ryan mir folgen wollte, aber dann von Lauren am Arm gepackt wurde.

Es war auch besser so, denn ich glaube nicht, dass es zu einem 'Happy-End' kommen wird, wenn wir reden würden. Ich möchte ihn gerade echt nicht sehen, da meine Wut auf ihn einfach zu groß ist.

So schnell wie möglich fuhr ich mit dem Aufzug ins Erdgeschoss und verließ das Gebäude.
Meine Tränen, die ich zum Glück oben noch zurückhalten konnte, fanden nun ihren Weg über meine vor Wut geröteten Wangen.

Niemals hätte ich gedacht, dass dieser Besuch so enden würde.
Niemals hätte ich geglaubt, dass das zwischen mir und Ryan so ein Ende nehmen könnte.
Auch wenn unsere 'Beziehung' keine richtige Liebe war, hatte mich dieser Anblick echt getroffen. Ich hatte ihm und seinen liebevollen Worten vertraut, da ich ihm eine zweite Chance geben wollte. Ich wollte diesen Hass auf ihn nicht mehr haben und kurze Zeit später hatte ich mich schon in diesen Jungen verliebt. In seine himmelblauen Augen, sein Lächeln, seine Art und seine Worte, die mein Herz öffnen konnten. Ich hatte ihm so unvorsichtig wie ich war, den Schlüssel zu meinem Herzen erneut geschenkt und was hat er getan?! Er hat es ausgenutzt und mein Herz zersplittert. Er hat meine Naivität ausgenutzt und mich von vorn herein verarscht und angelogen. Wer weiß, wie viele Worte von ihm eine Lüge waren...
Wahrscheinlich hat er mich innerlich ausgelacht, da ich so lächerlich wie ich war, ihm sofort wieder Vertrauen geschenkt habe, obwohl er davor alles schon mal vermasselt hatte.

"Ich will dich niemals wieder in diesem Zustand sehen! Niemals! Du sollst niemals wieder deine Tränen vergießen! Hörst du? Für niemanden! Nicht für Lauren, nicht für deine Freunde und auch niemals für mich!"

My little AngelWhere stories live. Discover now