My Little Angel #66

55.4K 1.8K 264
                                    

Erfreut schaute ich mich wie ein kleines Kind in dem leeren Raum um und konnte nicht mehr mit dem Staunen aufhören.
"Es ist Perfekt! Ich will diese Wohnung", gab ich mit einem strahlenden Lächeln von mir, während meine Eltern mich mit einem breiten Grinsen beobachteten.
Meine Mom gesellte sich zu mir an das große Fenster.
"Sicher, Schatz? Wir können uns erst auch noch ein paar andere Wohnungen..-"
"Nein, Mom! Diese Wohnung ist genau das, wonach ich solange gesucht habe!"

Und das war es auch wirklich. Sehr lange habe ich dafür gespart und gearbeitet, und nun hatte ich auch noch mein Traum Wohnung gefunden.
Nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. Drei Zimmer, - Badezimmer und Küche ausgenommen -, riesige Fenster mit einer tollen Aussicht in die freie Natur, eine tolle Lage und ein riesiges Balkon. Keine Luxuswohnung, da ich das erstens nicht wollte, und zweitens auch niemals die Miete dafür hätte zahlen können. Diese Wohnung war wirklich ein Wunder.
Es ist nicht weit von meinen Eltern und meiner Arbeitsstelle entfernt. Vielleicht höchstens acht Minuten Fußmarsch, wenn ich schnell laufen würde. So konnte ich auch jederzeit meine Eltern sehen, die während meiner Arbeitszeit auch liebend gerne auf Jason aufpassen wollen. Außerdem habe ich es auch nicht weit von hier bis zur Innenstadt. Ich wollte bewusst keine Wohnung mitten in der Großstadt haben, da ich dieses hektische Leben, Gedränge und diesen Verkehrslärm nicht in meiner Nähe haben wollte. So hat diese Wohnung auch wieder einen Pluspunkt in der Hinsicht, da es außerhalb der Großstadt ist und da es in der Nähe auch auch einen Wald gibt, in dem ich mit Jason bestimmt noch lange Spaziergänge machen werde.

"Also schließe ich mal aus Ihrer Reaktion heraus, dass Sie es wollen, oder?", fragte mich der Besitzer schmunzelnd und ich nickte erfreut.
"Ja, definitiv!"
"Gut, dann müssen wir nur noch diesen ganzen Papierkram hinter uns bringen und die Wohnung gehört Ihnen", sagte er lachend und ich konnte mich nur schwer davon abhalten, nicht wie ein kleines Kind kreischend im Kreis zu hüpfen.

Endlich war ich meiner Selbstständigkeit einen Schritt näher gekommen. Ein weiterer Schritt ins Erwachsenenleben. Schon lange habe ich auf diesen Tag gewartet, da ich endlich auf eigenen Beinen stehen wollte. Ich war nicht mehr abhängig von meinen Eltern, naja zumindest nicht mehr so krass abhängig.
Für mich war dieser Tag lang ersehnt. Innerhalb der letzten drei Tage hatten meine Eltern und ich fast alle Häuser in dieser Gegend abgecheckt, doch nichts hatte meinen Vorstellungen entsprochen, bis heute. Ich kann es einfach immer noch nicht fassen, dass ich diesen Ort bald 'meine Wohnung' nennen kann.
'Meine Wohnung'..Das klingt so erwachsen!

"Jason, guck mal, mein Engel! Das wird bald unsere Wohnung sein."
Ich nahm ihn in meine Arme und tanzte mit ihm wie ein kleines Kind in dem leeren Raum, wobei jedes meiner Schritte einen lauten Schall erzeugte. Jason lächelte, da ihm höchstwahrscheinlich unser 'Tanz' sehr viel Spaß machte.
"Helena, hör auf herumzualbern und lass uns nun die Papierarbeit erledigen", sagte mein Vater lachend, woraufhin ich erfreut nickte und Jason meiner Mom übergab.

Ich fühlte mich wie in einem der Träume, bei denen man einfach nicht aufwachen will, da alles was man braucht da ist. So konnte ich meinen Zustand in etwa beschreiben. Jeder kennt dieses Gefühl, wenn etwas lang ersehntes mit einem mal wahr wird und man es einfach nicht fassen kann. Man hat Angst davor jeden Moment plötzlich aufzuwachen und dann enttäuscht festzustellen, dass das alles nur ein Traum war und nicht die Realität.
Doch ich wollte diesen Moment genießen und schluckte diese Zweifel runter. Meine Laune wollte ich mir mit diesen negativen Dingen nicht verderben.

Nachdem wir dann eine ganze Weile an dem Papierkram hingen und alles nach und nach erledigt hatten, gab mir der Besitzer endlich die Schlüssel. Die Schlüssel für meine eigene Wohnung!
Das war so ein schönes Gefühl.
Ein neues Kapitel hat sich heute in meinem Leben aufgeschlagen und mal gucken, wohin mich mein Weg noch im Laufe der Zeit hinführen wird.

My little AngelTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon