3. Bonuskapitel ↠ 383k

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{Dezember 2025 || Lilo (38); Louis (33); Caleb (15); Zoe (11); Eli & Maze (9)}

Als das große schneebedeckte Chalet in Sicht kam, festigte ich meinen Griff um das Lenkrad und holte einmal tief Luft. Ich hatte den gesamten Weg vom Flughafen Zeit gehabt, mich seelisch auf die Feiertage vorzubereiten. Jetzt, wo ich mit dem Mietwagen in die Einfahrt einbog, fragte ich mich ob ich bereit war. Vor mir lagen zwei lange Wochen, in denen ich von der chaotischsten Familie der Welt umgeben war. Leider wusste ich nicht, was schlimmer war: Dass es furchtbar chaotisch werden würde oder dass ich Louis zum ersten Mal seit einen Monat sehen würde. Er hatte zu mir nie gesagt, ob er auch in die Schweiz reisen würde, allerdings würde Phoebe anwesend sein und Louis würde sicherlich nicht die Chance verspielen, seine Kinder zu sehen.

Apropos Kinder.

„Ew, Cal, nehm mal deine Zunge aus Effies Mund", beschwerte sich Zoe zum wiederholten Mal und tat so, als würde sie sich in das Handschuhfach übergeben. Ihr Bruder und seine Freundin reagierten darauf jedoch wenig. Ich hätte wissen sollen, dass die beiden in einer anderen Welt sein würden, sobald ich zugestimmt hatte, dass Effie uns begleiten konnte. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst gehabt, sie würden sich mit Sekundenkleber zusammenkleben, würde ich es verbieten. Alex und Jared hatten sowieso mal Weihnachten in Italien verbringen wollen und jetzt waren sie sogar ihr Kind mehr oder weniger ‚los'. Und ich? Die Hälfte der Familie war mir böse, weil ich Louis aus dem Haus geschmissen hatte. Aber ich war immer noch Teil der Familie, weswegen ich natürlich hier war.

„Habt ihr eure Sachen wieder in euren Rucksäcken verstaut?", fragte ich die Kinder, wobei lediglich Elliott eilig nickte und die anderen vier hektisch ihre Kopfhörer und Handys und Bücher einpackten. Ich rollte amüsiert mit den Augen und parkte hinter dem Familienwagen von Jay und Dan.

„Wer als letzter an der Haustür ist, ist ein Elefantenhintern", rief Zoe plötzlich aus und innerhalb von einigen Millisekunden war jedes Kind aus dem Auto gestürmt und auf dem Weg zur Haustür. Für einen Moment blieb ich irritiert hinter dem Steuer sitzen. Ja, das kam unerwartet. Ich stieg aus und ging um das Auto herum, damit ich den Kofferraum öffnen konnte. Ich nahm jedoch lediglich meinen Koffer heraus und ließ die Klappe offen. Als ich an der Haustür angekommen war, hatte bereits jemand die Kinder reingelassen. Seufzend stellte ich den Koffer im Flur ab.

„Cal, Effie, Zoe, Maze, Eli, holt eure verdammten Koffer aus dem Auto oder ihr dürft heute draußen schlafen", rief ich laut, in der Hoffnung, dass mich jeder Angesprochene hörte. Sofort hörte ich wieder Fußgetrampel und nach und nach schlurften die Fünf an mir vorbei.

„Tante Lilo", hörte ich dann ein Quietschen und plötzlich hing eine kleine Person an meinen Beinen. Grinsend beugte ich mich runter, um den Jungen auf meinen Arm zu nehmen.

„Rory", grinste ich und tippte ihm auf die Nasenspitze. „Du bist aber groß geworden."

„Dich vermisst", murmelte er und lehnte seinen Kopf an meine Schulter. Schmunzelnd schlüpfte ich aus meinen Schuhen und schlenderte mit meinem Neffen auf dem Arm ins Wohnzimmer.

„Ich hab dich auch vermisst, Rory. Wo hast du denn Ash gelassen?"

Noch bevor Rory „Onkel Lou" sagen konnte, entdeckte ich Louis, welcher Rorys Zwillingsbruder im Kreis drehte. Kaum trafen sich unsre Augen, hielten wir beide inne.

„Hey, Ashton", sagte ich schließlich und erntete en breites Grinsen von dem Jungen auf Louis' Arm.

„Dreh, Lou, dreh", forderte er dann und wippte in Louis' Armen auf und ab. Louis jedoch stellte den Dreijährigen auf seine eigenen Füße und fuhr ihm durchs Haar.

„Ein andermal nochmal, Ash."

Schmollend trottete Fizzys Sohn auf mich zu. „Kann ich mit Rory spielen?"

Blueberry Blue » l.t.Where stories live. Discover now