65. Holidays

7.4K 509 27
                                    

Some days I feel broke inside but I won't admit

Sometimes I just want to hide 'cause it's you I miss

- Christina Aguilera, >Hurt<

****

Weihnachten kam schneller als erwartet. Dieses mal hatte ich etwas Stress, da ich ja Geschenke für vier Kinder besorgen musste. Allerdings konnten Elliott und Maisie auch noch keine überteuerten Wünsche von sich geben. Die Feiertage mit zwei Babys zu verbringen war einerseits sehr stressig, aber auch wundervoll. Die ganze Zeit sahen sich die Zwillinge mit großen Augen um. Jede neue Sache wurde neugierig betrachtet und manchmal sogar angefasst. Sie hatten sich besonders einen narren an dem Weihnachtsbaum gefressen. Oft lagen sie darunter, spielten mit den Tannenzweigen und warfen ab und zu dadurch eine Kugel hinunter. Am 24. und 25. Dezember waren auch Lola und Dawn bei uns. Dawn war gerade zu verliebt in Elliott und die beiden konnte man kaum trennen – abgesehen von seiner Affäre mit dem Weihnachtsbaum. Die Zeit mit meiner ganzen Familie tat mir mehr als nur gut. Ich konnte mich richtig entspannen und konnte mal aufhören über zu viele Sachen nachzudenken. Nicht mal meine Mutter und ihre nervigen Sprüche konnten mich aus dem Konzept bringen, als wir unser traditionelles Abendessen hielten – dieses mal bei meinem Dad Zuhause.

Am zweiten Feiertag fuhr ich dann von London nach Doncaster mit vier Kindern und einem Hund im Wagen. Das war vielleicht nicht klügste Idee, die ich je hatte, aber ich hatte auch keine andere Chance. Innerhalb diesen knappen vier Stunden mussten Caleb und Zoe fünf Mal auf Klo, da sie ihren Orangensaft gerade zu inhalierten, Maisie bekam einen Schreianfall und Elliott hatte seinen Spaß daran laute Töne von sich zu geben, die klangen als würde er umgebracht werden. Von Clifford wollte ich gar nicht erst anfangen, da es das erste Mal war, dass sie lange im Auto saß. Zu sagen, dass ich fertig war, war die Untertreibung des Jahrhunderts.

„ Guten Morgen, Lilo. Du siehst fabelhaft aus." begrüßte mich Jay an der Haustür und ich versuchte ihr keinen bösen Blick zu zu werfen. Sie meinte es ja nur gut.

„ Ich fühle mich leider nicht so. Während der fahrt hatte ich öfters das Bedürfnis die Kinder einfach an den Straßenrand zu setzen. Es kommt mir vor, als hätten sie die drei Tassen Kaffee heute Morgen um 5 gehabt." Ich überreichte Jay die Babyschale mit Maisie und stellte Elliott auf den Boden ab. Clifford war bereits ins Wohnzimmer geflitzt, als würde sie wissen, dass dort die anderen waren. Vielleicht roch sie aber auch Louis. Dieser kam jetzt auch in den Flur.

„ Du bist früher da, als ich dachte." lächelte er und gab mir eine Umarmung – die irgendwie unbeholfen rüber kam. Caleb und Zoe, die bis gerade eben noch hinter mir gestanden hatte, rannten an mir vorbei und klammerten sich um Louis' Beine.

„ Daddy!" quietschten sie und Louis hob sie beide lachend hoch. Zu dritt stellten sie ein knuddelndes Sandwich dar und ich wandte meinen Blick ab, damit ich Elliott aus seiner Babyschale holen konnte. Mittlerweile waren auch Louis' Schwester in den Flur gekommen und es wurde langsam eng. Kaum hatte ich Elliott auf dem Arm, wurde er mir auch schon von Lottie abgenommen und Daisy lief schon mit Maisie auf dem Arm rum. So schnell ging das also.

„ Wollt ihr nicht noch ein bisschen bleiben?" fragte Dan, als ich schon wieder zur Tür schielte. Ich stieß ein tiefes Seufzen aus.

„ Eigentlich wollte ich gleich zu meinen Großeltern." Mein Blick fiel nun doch auf Louis, der von den Kindern in Küssen eingedeckt wurde. „ Aber das ist ja gleich um die Ecke, also kann ich auch kurz bleiben." Die ganze Familie strahlte mich jetzt begeistert an und ich konnte nicht anders als schmunzelnd den Kopf zu schütteln.

„ Ich hab gerade Tee gemacht. Ich werde dir eine Tasse holen." Und so saß ich ein paar Minuten später auf dem Sofa der Tomlinson-Deakins mit einer Tasse in der Hand und wurde beinahe zwischen Fizzy und Phoebe eingequetscht. Caleb erzählte derweil, was für tolle Sachen er zu Weihnachten bekommen hatte. Es war sicherlich nicht so viel wie letztes Jahr – von meiner Seite aus -, jedoch war ich sicher, dass Louis noch was für ihn hatte. Zoe auf der anderen Seite wurde gerade 'verwöhnt'. Fizzy war dabei ihre Haare zu flechten, die ja mittlerweile schon bis zu ihren Schultern reichten. Ernest und Doris hingegen spielten ruhig vor sich hin und interessierten sich gar nicht für den Besuch.

Blueberry Blue » l.t.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt