40 ➳ cheering ups

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Eingekuschelt in die flauschigste Decke die sie besaß, mit einem warmen Tee in der Hand, saß Clara im Bett und schaute sich die Sendungen an, die ihr das 13:00 Uhr Programm anbot. Sie schniefte und wischte ab und zu eine Träne von ihrer Wange weg. All diese Mädchen im TV passen in ihre Hochzeitskleider, doch sie nicht. Hatte das nicht etwas zu bedeuten? Oder bildete sie sich das nur ein? „Ich bin so fett.", sagte sie zu sich selbst und wechselte das Programm, lief denn nichts anderes mehr?

Sie schaltete und schaltete um, bis sie auf einem Kindersender landete. Sie erwischte sich selbst beim Träumen. Diego wäre ein guter Vater. Wie schön wäre es, Sonntage gemeinsam vor dem Fernseher zu verbringen. Im Bett, und nicht ans aufstehen denken. Doch als würde dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Ihr Mann wäre sicher noch nicht bereit für eine eigene Familie. Sie hatten doch noch alle Zeit der Welt dafür. Nichts rannte ihnen davon. Trotzdem war es schön, hin und wieder daran zu denken.

„Schatz, ich bin Zuhause!", rief Diego durch die Wohnung. „Ich bin im Schlafzimmer.", antwortete sie zurück, bereute es aber Sekunden später schon. Ihre Stimme klang schwach und heiser, sie wollte gar nicht, dass er sie sah. Er würde einen Schock kriegen. Zerzauste Haare, blasses und ungeschminktes Gesicht. Er betrat den Raum und schaute sie an. Diego sah die getrockneten Tränen auf den Wangen seiner Frau und nahm sie sofort in den Arm.

          „Was ist los, mein Schatz? Fühlst du dich nicht gut?", wisperte er. „Ich bin fett, Diego. Ich passe nicht mehr in mein Kleid und nicht mal mehr in diese Jogginghose." Clara blickte ihn traurig an. „Aber du bist doch nicht fett, Baby." Er küsste ihre Stirn. „Du isst doch nichts Süßes, Sport machst du auch.", sagte er. „Ich kann es mir selbst nicht erklären. Habe ich mich zu wenig reingehangen? Ich meine, ich habe doch alles getan und jetzt war das Kleid so eng, dass ich es gar nicht über meinen Bauch kriege?"

          Sie stand auf und ging zum Spiegel, hob ihr Sweatshirt etwas. Clara blickte auf die kleine Wölbung. Vor Tagen hatte sie festgestellt, dass ihr sonst so flacher Bauch sich rundete, erklären konnte sie es sich nie. „Wahrscheinlich bist du schwanger.", scherzte Diego und blickte sie an. Die Argentinierin runzelte die Stirn und schaute nochmal in den Spiegel. „Vielleicht bin ich schwanger.", wisperte sie leise.

„Mach dir jetzt keine Sorgen mehr darüber, okay?" Er zog sie zu sich ins Bett. „Wollen wir einen Filmabend veranstalten? Wir schauen alle Filme, die du möchtest.", lächelte Diego und küsste ihre Wange. Sie blickte ihn an, lächelte und nickte. „Okay, das hört sich gut an. CINDERELLA.", rief sie und sprang sofort wieder auf, um den Film aus der kleinen Regal zu holen. „Den haben wir doch schon fünfhundert Mal gesehen." Diego lachte. „Du hast gesagt, ich darf aussuchen. Also, ruhe!" Sie streckte ihm die Zunge raus und küsste ihn daraufhin.

Mrs. Domínguez ➳ DielariWhere stories live. Discover now