Mrs. Domínguez ➳ Dielari

33 ➳ clarity

Die ganze Nacht war es nicht möglich gewesen zu schlafen oder sich auszuruhen, denn er war noch nicht Nachhause gekommen. Sie machte sich große Sorgen, hatte mehrmals versucht ihn auf dem Telefon zu erreichen. Doch er antwortete nicht einmal. "Wo ist er denn nur, Vicente?" Sie streichelte den kleinen Hund und seufzte leise. "Ob er bei ihr ist?", wisperte sie und schloss die Augen, weinte und schluchzte leise. Clara hatte gehofft, dass alles wird wie vorher und sie nicht weiter leiden müsste. Sie wollte nicht egoistisch sein. Vielleicht mochte er sie mehr und lieber als sie. Er brauchte Zeit um sich darüber klar zu werden, wen er mehr liebte. 

Diego saß in einer Bar und trank seinen fünften Shot an diesem Abend. Er hätte Zuhause sein sollen, bei seiner Frau und sie in seinen Armen halten. Stattdessen betrank er sich und jammerte über sein Leben, beklagte sich über die Entscheidung die er treffen müsse, obwohl es auf der Hand lag. Clara ließ ihn fühlen; mit ihr war er glücklich, konnte lachen und strahlte wie nie zuvor. Sie gab ihm den Glauben daran, dass er ein guter Mensch war und eines Tages seine Schwester wiedersehen würde. Das er eine Familie hatte und eine schöne Zukunft. Sie liebte ihn bedingungslos. Er zwang sie nicht, etwas für ihn zu empfinden und trotzdem tat sie es. Seine Ehefrau war ein Engel. 

Elise hingegen hatte ihm geholfen die Zeit und Unklarheit zu überstehen, hat ihm zugehört und wurde zu seiner besten Freundin. Seine beste Freundin. Er hatte sie selten geküsst und mit ihr geschlafen hatte er ebenfalls nie. Diego konnte es nie, denn es fühlte sich an wie Betrug. Immer hatte er sich eingeredet, dass Clara es so gewollt hätte. So war es sicher auch, aber nicht wenn er sich nicht sicher wäre. Verdammt, er liebte Clara doch und stellte es noch in Frage? Er wusste nun was er tun muss. "Ich zahle!", lallte der Spanier und hob seinen Arm, reichte dem Kellner einen Schein und stolperte aus dem Lokal. Es war drei Uhr morgens und er war auf dem Weg seiner Frau zu sagen, dass er sie die Einzige war. Für immer. 

(A/N: Wenn ich weiter so kurze Kapitel schreibe wird dieses Buch hunderte Kapitel haben.)