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„Wo ist eigentlich meine wunderschöne Frau? Sie ist schon seit Ewigkeiten auf der Toilette. Dort ist sie doch, oder?", lachte Diego und schaute in die Runde. Er begann sich Sorgen um die Liebe seines Lebens zu machen. Die Mädchen jedoch zuckten nur mit den Schultern. „Wir könnten tatsächlich mal nach ihr schauen gehen. Vielleicht geht es ihr nicht gut.", sagte Lodovica Comello, die sich ebenfalls Sorgen um ihre beste Freundin machte. Sie ist schließlich ohne Worte verschwunden. Diego stimmte den Mädchen zu und schon waren sie auf dem Weg zur Damen-Toilette.

„Clari? Wo bist du? Geht es dir gut?", riefen sie doch weder kam eine Antwort, noch war überhaupt eine der Kabinen besetzt, kein Fenster war geöffnet und es gab keine einzige Spur von Clara Alonso. „Sie ist weg, spurlos verschwunden." Nacheinander stürmten sie aus dem Raum und liefen auf die Jungs zu. „Wir haben auch auf der Tanzfläche gesucht, aber sie nirgendwo.", meldete sich die Jüngste. „Auch Draußen, sie ist wie vom Erdboden verschluckt." Candelaria war fassungslos, denn Clara würde nie einfach gehen, ohne ihnen oder Diego Bescheid zu geben.

„Wir müssen sie suchen! Ruggero und Jorge, ruft sie bitte an und sollte sie nicht rangehen, dann versucht es nochmal. Ihr darf nichts passieren. Das ist alles meine Schuld. Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen.", sagte Diego und rannte durch den gesamten Club, suchte sie in jeder Ecke, fragte jeden Menschen, der ihm über den Weg lief, in der Hoffnung jemand hätte sie gesehen und mit ihr gesprochen. Er fragte sogar den Geschäftsführer nach den Aufnahmen der Überwachungskamera, doch wie sich herausstellte waren diese abgestellt worden.

„Wer macht denn sowas? In solchen Clubs gehört es sich doch wohl Kameras zu besitzen und sie zu verwenden oder etwa nicht? Sollte meiner Ehefrau was passieren, werde ich sie sofort verklagen!", schrie der Spanier voller Wut, neben den zahlreichen Flüchen den er dem Besitzer bereits an den Kopf geworfen hatte. „Das gibt es doch nicht." Er rieb sich die Stirn und versuchte seine Nerven zu beruhigen. Vergeblich, die Sorge um seine kürzlich verschwundene Clara bereitete ihm schlimme Schmerzen.

„Diego, Diego! Wir haben etwas gefunden. Das ist doch ihr Ring oder?" Martina hielt den Ehering vor seine Augen. Natürlich war das ihrer. Als er ihn für sie gekauft hat, hatte er darauf geachtet, die Namen der Beiden einzugravieren. „Wo hast du den gefunden?", wisperte er. Sie würde den nie freiwillig ablegen, da war er sich sicher. „Wir durften durch den Hintereingang, dort lag er.", erklärte die Brünette. "Lag dort noch etwas?", fragte er, doch Tini schüttelte nur traurig ihren Kopf. "Alles deutet daraufhin, dass sie entführt wurde. Jorge und Ruggero haben sie auch nicht erreicht. Nach 100 fehlgeschlagenen Anrufen, haben sie aufgegeben. Diego nickte und seufzte. „Das ist okay, ich geh nach Hause und morgen, wenn sie immer noch nicht da sein sollte gehe ich zur Polizei. Vielleicht wollte sie sich nur die Beine vertreten.", murmelte er und gab sich geschlagen. Es machte ihn müde, doch trotzdem verfolgte er jede Möglichkeit. Er betete, dass er Recht behielt, sie tatsächlich nur einen Spaziergang machte.

Er begab sich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Tausende Gedanken spukten durch seinen Kopf, negative und positive. Vielleicht hatte sie eine Überraschung für ihn vorbereitet und ist extra deswegen eher nach Hause gegangen. Vielleicht hatte sie wen kennengelernt und liegt in diesem Moment mit einem Anderen im Bett, vergnügt sich mit einem Fremden anstatt mit ihrem Ehemann, dem sie am Nachmittag noch erzählt hatte, dass sie ihn liebte. Nein, das würde sie nicht machen. So war sie nicht. Als er wenige Minuten später die Wohnung erreichte, schloss er die Tür auf und trat hinein. Es war dunkel. Sie war nicht da. Ohne Clara war diese Wohnung leer, einsam und es herrschte eine beunruhigende Stille, die er nicht ertragen konnte. Er knallte die Tür zu und ließ sich auf den Boden sinken, als er vor sich einen Briefumschlag wahrnahm, auf dem sein Name stand. „Das ist ihre Handschrift.", sagte er zu sich selbst.

Er traute sich kaum, die darauf geschriebenen Worte zu lesen oder überhaupt das Briefpapier zu öffnen. Das Briefpapier war weiß, langweilig, nicht etwas das Clara verwenden würde. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn anmeckern würde, weil er das falsche Papier mitgebracht hatte. Sie liebte rosa und violett, aber es durfte nie zu dunkel sein. Endlich öffnete er den Brief und las die Worte:

Mein Liebster, es tut mir im Herzen weh diesen Brief zu verfassen. Die Wahrheit ist, dass es mich schon seitdem wir verheiratet sind belastet. Du weißt, ich wollte dies nie, ich träume von der wahren Liebe und einem Märchenprinzen. Du würdest jetzt lachen, weil es kitschig ist. Du findest die meisten meiner Gedanken für lächerlich, was möglicherweise der Grund für diese nächsten Zeilen ist. Meine Liebe zu dir, ich bezweifle das sie je echt war. Sie war eine Einbildung. Meine Gefühle, ich habe sie mir eingeredet. Ich bin kein egoistischer Mensch, ich wollte dich glücklich machen. Du hast es nicht verdient, in irgendeiner Art und Weise verletzt zu werden, jedoch kann ich das nicht mehr. Ich muss nun an mich selbst denken, genauso wie du. Wir beide werden denjenigen finden, den wir wahrhaftig und mit ganzem Herzen lieben. Viel Glück, Clari."

A/N: Ich lasse dieses Kapitel ohne Kommentar. Ich würde mich über eure Gedanken jedoch sehr freuen.

Mrs. Domínguez ➳ DielariWhere stories live. Discover now