Kapitel 6

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Katie's Sicht

Die ganze Woche lang bin ich wie ein braves Mädchen zur Schule gegangen. Es war auch gar nicht mal so schlimm, wie ich gedacht hatte und mittlerweile ist auch schon wieder Freitag, was bedeutet, dass morgen endlich wieder Wochenende ist.

Na ja, freuen tue ich mich halt trotzdem.

Irgendwie außergewöhnlich jeden Tag zur Schule zu gehen, aber jetzt würden es wahrscheinlich alle sofort bemerken, wenn ich fehlen würde - weshalb ich mich dazu entschieden habe hinzugehen, was in der 1.Woche vielleicht auch nicht ganz so verkehrt ist, wenn man schon auf die Jungsschule gehen muss, weil keine andere Schule auf dieser Insel mehr für einen übrig bleibt.

Was mich wundert ist, dass Ashton auch jeden Tag da war. Ich dachte eigentlich er wäre eher so ein Badboytyp und würde fast immer schwänzen so wie ich. Na ja, der 1. Teil stimmt wahrscheinlich trotzdem und dann musste er in letzter Zeit wahrscheinlich aus irgend einem bestimmten Grund kommen.

Er begegnet mir heute direkt als einer der Ersten. Natürlich bringt er einen Anmachspruch. Was auch sonst. „Du wirst von Tag zu Tag hübscher und siehst heute schon aus wie nächste Woche, babe." Seine raue Morgenstimme lässt eine Gänsehaut über meinen Körper huschen - welche sich verstärkt als er mit seinem Finger leicht über meinen Handrücken streicht.

Bis ich mich wieder gefangen habe, dauert es nicht allzu lange und ich werfe mein Haar nach hinten, während ich ihm antworte: „Ich weiß. Normalerweise würde ich mich jetzt bedanken, aber du siehst immer noch aus, wie vor 3 Jahren und wirst dazu von Tag zu Tag auch noch hässlicher und ich will echt nichts mit hässlichen Kindern zu tun haben."

Damit stolziere ich weg und gehe zu meinem Spind.

Hinter mir kann ich noch das Gelächter seiner Freunde hören.

So ähnlich ist es die ganze Woche verlaufen und ich verstehe nicht ganz was sein ziel damit ist. Vermutlich kann er es nicht ertragen, dass ein Mädchen ihn nicht anziehend findet und versucht nun auch mein Herz zu erobern. Wobei ich ihn außerordentlich anziehend finde, aber es viel mehr Spaß macht, ihm das nicht zu zeigen.

...wenige Stunden später...

Nach schier endlosen 4 Unterrichtsstunden, gehe ich in die Schulmensa und hole mir eine Portion Nudeln. Als ich mich umdrehe - um mir einen Tisch zu suchen - rufen mir mehrere zu, ich solle zu ihnen kommen - weshalb mein Kopf rot anläuft, doch im Endeffekt gehe ich einfach zu Lucas, Holden, Jamie, Justin und noch ein paar anderen Jungs, die ich höchstens vom Flur kenne.

„Hey, Katie! Du kannst dich neben mich setzen.", lädt Jamie mich ein und ich antworte nur mit einem leicht seufzendem „Danke", bevor ich meinen Arsch auf die Sitzbank fallen lasse, als wäre es eine Toilette und mein Tablett auf dem Tisch abstelle.

„Hey Katie. Kommst du eigentlich auch zu Jamie's Geburtstagsparty?", fragt mich plötzlich ein wildfremder Junge, der gegenüber von mir sitzt. „Was? Du hast bald Geburtstag, Jamie? Warum sagt mir das denn keiner?", rufe ich empört und ich kann von dem Tisch hinter mir, eine bekannte Stimme wahrnehmen, die „Ich hatte auch Geburtstag!", ruft. Ich würde die Stimme jetzt schon überall erkennen, obwohl ich ihn kaum kenne.

Nachdem ich Ashton einen genervten Blick zugeworfen und seinen Freunden zu verstehen gegeben habe, sie sollen aufhören zu lachen, frage ich Jamie wann er denn Geburtstag habe. „Ich hatte am Sonntag Geburtstag. Dieses Wochenende will Ashton unbedingt eine Party feiern. Es wird vermutlich eh nur gesoffen, du brauchst nicht zu kommen, wenn du nicht willst.", erklärt er mir.

„Sei doch nicht so unfreundlich und lade das hübscheste Girl der ganzen Schule aus, Jamie.", sagt Ashton, welcher sich neben mir auf dem Tisch abgestützt hat und mir nun kurz die Haare verwuschelt, woraufhin ich bloß schnaube und versuche meine Haare mit meinen Handflächen zu glätten. „Ich hätte dich gerne dabei, Süße."

Ich weiß ganz genau, wie das gemeint war. Ich bin ja eh das einzige Mädchen der Schule, also auch das hübscheste. Ashton reagiert nicht auf meine Reaktion, sondern redet einfach ungestört weiter, „Ich bin mir sicher Katie kommt gerne. Nicht war?! Und sicherlich kannst du uns auch ein paar süße Mädchen mitbringen?!", er sieht mich gierig an. Ich verdrehe die Augen, lache kurz und schnaube sarkastisch: „Na klar. Die, die dich schon kennen, wollen wahrscheinlich nicht mehr kommen."

Er beugt sich zu mir runter und flüstert mir ins Ohr: „Wenn du nur wüsstest, wie gut es den Mädchen in meinem Bett gefällt. Die kommen immer wieder", er richtet sich wieder auf. „Na dann, bis Sonntag!", sagt er noch, bevor uns verlässt und alle am Tisch laut aufatmen, während sie sich über Ashton aufregen.

Kurze Zeit später ist die Pause - der beste Teil des Schultages - auch schon wieder um und wir müssen zurück in den Unterricht. Kurz spiele ich mit dem Gedanken nach Hause zu gehen, lasse es dann aber doch bleiben, weil mein Dad da ist.

Auch die letzten 4 Stunden vergehen schleppend langsam, was unter anderem daran liegen könnte, dass es meine Hassfächer sind.

Als die Klingel ertönt, springe ich erleichtert auf, doch wie immer macht mir die Lehrerin einen Strich durch die Rechnung. „Mister - ähh...was tuen sie hier? Sie sollten auf der AGS sein!", ruft sie durch den Raum und während ich sie einfach nur verwirrt ansehe, begannen die ganzen Jungs um mich herum laut zu lachen. „Sie- hahaha", versucht Justin - welcher neben mir sitzt - es zu erklären, während er einen Lachkrampf versucht zu unterdrücken, „ist doch schon...hahaha...seit einer Woche hier...hahaha!"

Die Lehrerin scheint das weniger lustig zu finden und schmeißt Justin raus, was der nur mit einem „Ja, danke!" hinnimmt, seine Sachen zusammenpackt und raus geht. Bevor er an der Tür angekommen ist, rufe ich ihm noch zu, dass er auf mich warten soll. Er geht bloß zur Tür, macht diese auf und wartet auf mich, während die meisten einen noch größeren Lachflash bekommen und unsere Lehrerin empört danebensteht.

Doch ich muss ehrlich sein. Ich kenne ihren Namen genauso wenig, wie sie meinen. Trotzdem muss sie nicht so empört sein. Sie hat uns doch rausgeschmissen.

Sie hat nur Justin rausgeschmissen.

Na ja, sie meinte zu mir, ich wäre am falschen Ort, also...

Das war anders zu interpretieren.

Ups. Hab ich jetzt so voll falsch verstanden!

Danke für 1k Reads! Ihr seid echt der Hammer *-*.

Paula <3

The girl at the boys'schoolWhere stories live. Discover now