Kapitel 5

16.4K 881 115
                                    

Katie's Sicht

Nachdem ich noch ein wenig mit Caitlin geschrieben habe, frage ich in unsere - also Luca's, Holden's, Caitlin's und meine - Whatsappgruppe, ob sie Zeit und Lust haben, etwas zu unternehmen, woraufhin alle positiv antworten.

Also machen wir aus, uns in 20 Minuten - wie so oft - am alten Leuchtturm zu treffen. Während ich mir noch schnell etwas anziehe, denke ich darüber nach, dass ich mich dringend bei Jamie entschuldigen muss. Er denkt jetzt wahrscheinlich ich wäre total nervig und launig.

Kurz bevor ich am alten Leuchtturm ankomme, werfe ich den Rest des Apfels, den ich auf dem Weg gegessen habe, ins Gebüsch, als plötzlich meine Schultern fest gepackt werden. Ich erschrecke mich zu Tode und schreie auf. Aber richtige Panik bekomme ich erst als mir eine Hand vor den Mund gehalten wird und somit das Sprechen - und schreien - verboten. Meine Panik legt sich allerdings auch sofort wieder, als mir Lucas Stimme lachend ins Ohr flüstert: „Das ist Umweltverschmutzung, Miss Miller. 10€ Strafgeld bitte!"

Mir fällt die Kinnlade runter und ich drehe mich unglaubwürdig - ihn richtig verstanden zu haben - um. „Bitte, was? 10€? Weißt du, warum nicht gleich ne Mille. Geb ich dir gerne!", meine Stimme trieft nur so vor Sarkasmus. „Na dann. Her damit!", fordert er mich breit grinsend auf und ich schaue ihn kopfschüttelnd an: „Ne ne, du, das kannst du vergessen. Warum bist du überhaupt alleine unterwegs? Holden und du kommen doch immer im Doppelpack?!" „Holden ist noch Jamie abholen.", erklärt mir Lucas und ich wende mich ab, um meine zweifelnden Gedanken zu verdrängen.

Ich habe auf dem Weg in meinem Kopf alles so schön geplant. Einfach morgen in der Schule mit Jamie reden und mich ganz lieb entschuldigen. Aber nein, Lucas und Holden funken mal wieder dazwischen.

„Katie? Alles okay?", fragt Lucas und ich versuche möglichst überzeugend zu gucken - während ich mich zurück drehe und nicke. „Okay...", Lucas zieht das Wort extra lang und ich wende mich zum Weitergehen.

Nach nur 1 Minute sind wir dann auch da. Die Anderen sitzen schon im hohen Gras und warten auf Lucas und mich.

„Da seid ihr ja! Mit den 2 Idioten kannst du mich doch nicht alleine lassen, Kay", ruft Caitlin mir mit meinem Spitz-Spitznamen zu. Ich muss lachen: „Was soll ich denn sagen? Alleine heute habe ich glaube ich um die 50 Nummern zugesteckt bekommen und gefühlt tausend schlechte Anmachsprüche von irgendwelchen Nerds anhören müssen.", erzähle ich. „Uhh...", macht Caitlin lachend, „Sag uns doch ein paar, bitteeeee. Du weißt, wie ich es liebe über schlechte Anmachsprüche zu lachen!" „Uhmm... na gut.", murmele ich und lasse mich ins Gras fallen, „Lass mich mal überlegen".

Die Jungs hingegen scheint das alles weniger zu interessieren, sie unterhalten sich wahrscheinlich über Autos oder so.

Ich muss Caitlin tausende Anmachsprüche erzählen, wie diesen: „Pass auf, er kommt so an, setzt sich neben mich und murmelt - mit übrigens total piepsiger Stimme, weil er ja wahrscheinlich noch nicht mal in der Pubertät angekommen ist: „Na, willst du meine Banane essen?" Ich habe einfach nicht geantwortet und mir SO dermaßen das Lachen verkniffen, wie es nur ging." Caitlin lacht - wie immer - total übertrieben darüber, während ich ihr dabei zuschaue.

Als in dem Gespräch der Jungs der Name Ashton fällt, höre ich Caitlins Erzählungen über die typischen Schulbitches nur noch halb zu. Oder auch gar nicht. Denen ihr Verhalten kenne ich leider eh schon in- und auswendig. Dafür achte ich umso mehr auf die Jungs - welche es nur leider viel zu schnell bemerken.

„Ey, Katie! Hör auf uns zu belauschen!", ruft Holden mir ertappt zu und lacht dabei auf. Ich merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt - als sich auch die anderen beiden Jungs zu mir umdrehen und ich drehe mich schnell zu Caitlin, welche mittlerweile auch schon am Handy sitzt.

Als sie bemerkt, dass ich zu ihr schaue, sagt sie übertrieben sarkastisch: „Ach, hörst du mir dann auch mal wieder zu?" „Sorry.", sage ich trocken und versuche nicht an diesen nervigen Typen - dessen Name mit A beginnt und mit shton aufhört - zu denken.

Caitlin erzählt mir noch ein paar Sachen von der Schule, doch sie merkt anscheinend, dass ich mit den Gedanken immer noch wo anders bin: „Gut, ich geb's auf! Über wen denkst du nach?" Ich schüttele meinen Kopf aus meiner Gedankenwelt und blicke auf meine verknoteten Hände. „Hm...niemanden. Ich muss nur kurz etwas erledigen.", sage ich, stehe auf und gehe zu den Jungs, die mittlerweile etwas abseits sitzen.

„Jamie?", er blickt auf, „Können wir kurz reden?"

Anscheinend scheint er nicht einmal sauer auf mich zu sein, denn er nickt lächelnd und murmelt ein „Klar!".

Dieser Junge ist echt zu gutherzig.

Er geht ein paar Meter abseits der Anderen und während ich ihm hinterhergehe, höre ich noch, wie Caitlin Lucas und Holden fragt, was mit mir denn los sei. Ihre Antwort kann ich leider nicht mehr verstehen.

Jamie setzt sich schließlich auf eine - für mich - auf Kopfhöhe hohe Mauer. Nach einigen Anläufen habe ich es auch geschafft und sitze nun neben ihm.

„Okay, was ist los?", fragt Jamie lächelnd. „Uhm...es tut mir Leid, dass ich dich heute so angezickt habe, ich wusste nicht, dass es...na ja dich UND Ashton gibt. Ich dachte ihr wäret ein und dieselbe Person.", erkläre ich ihm und Jamie scheint kurz etwas traurig auszusehen, setzt dann aber doch wieder sein fröhliches Lächeln auf. „Kein Problem, das passiert öfter. Woher weißt du es jetzt?", fragt er mich und ich antworte wahrheitsgemäß: „Justin, ich schätze du kennst ihn?!" „Ehm...ja, er ist mir bekannt.", sagt er trocken.

„Aber ich möchte dir einen Rat geben, Katie. Halte dich von Ashton fern. Er ist einfach ein Arschloch.", sagt er kalt und spuckt das letzte Wort und seinen Namen angeekelt aus.

Einen Moment bin ich schockiert, dann schaue ich ihn nachdenklich an. „Er muss ja echt schrecklich sein, wenn selbst du als sein Zwillingsbruder schon so über ihn redest?!", sage ich – erwarte jedoch keine Antwort. Jamie nickt bloß. „Lass uns zu den Anderen zurück gehen.", murmelt er schließlich, springt von der Mauer und hilft mir herunter.

Jamie ist echt nett.

Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.

Dann bist du wohl nett.

Jamie und ich wechseln noch ein paar Worte, bis wir bei den Anderen angekommen sind, um loszuziehen, um mal wieder Quatsch zu machen.

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Hinterlasst gerne Kritik 😊

Paula <3 

The girl at the boys'schoolΌπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα