Kapitel 4

18.1K 890 173
                                    

Katie's Sicht

„Hey, Katie! Du hier?", lacht er, doch ich verdrehe einfach die Augen und ignoriere ihn.

Er seufzt bloß, verdreht ebenfalls genervt die Augen und faselt irgendwas von „Mädchen" und „anstrengend".

Kurz bin ich versucht, einen Kommentar abzulassen, lasse es dann aber doch bleiben. Es würde ja eh nichts bringen.

Kurze Zeit später stehe ich ratlos mit meinem Tablett auf dem ein mageres Stück Pizza liegt im Raum und suche einen Tisch, an den ich mich setzen kann. Nach nur ungefähr 1 Minute sehe ich einen Tisch der gerade frei wird. Ich lasse mich auf den freien Platz fallen und esse in Ruhe meine Pizza, die sogar besser schmeckt, als sie aussieht.

Zwischendurch kommen manchmal Jungs zu mir und legen mir einen Zettel mir ihrer Nummer hin oder versuchen ein Gespräch mit mir aufzubauen, woran sie jedoch kläglich scheitern. Ab und zu bekomme ich vorher auch mal mit, wie sie mit ihren Freunden Wetten abschließen, ob ich mich mit ihnen unterhalten werde oder nicht.

Die meisten sind bloß eingebildete möchtegern-Badboys mit mehr Pickeln, als ich in meinem ganzen Leben gehabt hatte. Auch Nerds genannt.

Nach einiger Zeit - mal wieder sitzt jemand neben mir - doch ich hatte nicht hochgeschaut - ertönt neben mir eine Stimme, die ich kenne. Irgendwoher, nur weiß ich nicht WOHER.

Als ich hochblicke, sehe ich zum dritten Mal an diesem Tag in das unglaublich nervende Gesicht von Ashton. Ich glaube noch nie hat sich jemand bei mir in so kurzer Zeit so unbeliebt gemacht...

„Katie?", reißt mich seine Stimme aus meinen Gedanken.

„Was?", frage ich pampig. 

Er sieht mich eine kurze Zeit lang mit einer hochgezogenen Augenbraue an, bevor er den Kopf schüttelt - um anscheinend seine Gedanken zu ordnen. „Krieg ich jetzt deine Nummer?", fragt er mich und ich schaue ihn spöttisch an: „Ganz bestimmt nicht!" 

Damit ist das Gespräch für mich beendet und ich wende mich wieder meinem Teller zu - auf dem plötzlich noch mehr Zettel waren. Wie sind die denn nun hier hingekommen?

Ich verdrehe die Augen - während ich im Augenwinkel wahrnehme, dass Ashton irgendeine Scheiße fabriziert.

Nach ein paar Bissen spüre ich plötzlich eine Hand eng an meinem Bein. Erschrocken fahre ich herum, doch da ist Ashton schon wieder ein paar Meter entfernt und kein anderer Junge in meiner Nähe.

Ich packe mir an die Stelle, wo er mich angefasst hatte, und ziehe einen Zettel aus meiner Hosentasche. Meine Mundwinkel rutschen automatisch ein Stück nach oben, doch ich setze schnell wieder eine genervte Maske auf und stopfe den Zettel - mit den Anderen zusammen - in meine Schultasche.

...3 Stunden später...

Die Schule ist zu Ende und ich gehe gerade durch das Tor, als sich jemand neben mich stellt und neben mir her geht. Ich schaue hoch und sehe in das Gesicht eines - mir unbekannten - großen Typen. 

„Hey?", es klingt mehr wie eine Frage, als eine Aussage. „Hey! Wo lang musst du?", fragt er. „Dort", ich zeige in die Richtung, wo fast alle lang müssen.

Er sagt nichts mehr.

Als er nach einer Weile immer noch neben mir hergeht, frage ich ihn: „Wie heißt du eigentlich?" „Justin, du?", antwortet er. Sofort schweifen meine Gedanken zu Justin Bieber.

What do you mean? Oh, oh
When you nod your head yes
But you wanna say no
What do you mean? Hey-ey
When you don't want me to move
But you tell me to go
What do you mean?
Oh, what do you mean?
Said you're running out of time, what do you mean?
Oh, oh, oh, what do you mean?
Better make up your mind
What do you mean?

„Hallo?", reißt mich Justin aus meinen Gedanken. „Ähh...", verwirrt und peinlich berührt schaue ich weg. „Ich hatte dich gefragt, wie du heißt?!", er lacht, als er das sagt. 

„Ka- Katie", stammele ich.

Er kichert wieder leicht und ich muss auch stumpf lächeln. „Also, warum ich dich überhaupt verfolge...-", Justin bleibt stehen und schaut mich an, weshalb ich es ihm nachtue, „ist, weil ich heute gesehen habe, wie du dich mit Ashton angelegt hast." 

Ich lacht leicht: „Ich habe mich nicht mit ihm angelegt. Er hat mich bloß genervt und ich hab ihm einen Streich gespielt. Vor allen Dingen, weil er vor ein paar Tagen noch echt nett zu mir war."

„Genau das ist der Punkt. Den netten Ashton gibt es nicht. Das ist Jamie. Sie sind Zwillinge.", erklärt er.

Zwillinge? Ach, du Scheiße.

„Und wie soll man die auseinander halten?", fragt mein Gehirn - ohne mich zu fragen, ob das okay wäre - während ich mich ans Weitergehen wende. 

Justin geht weiter neben mir her und versucht es mir zu erklären: „Ashton ist kalt und lässt niemanden an sich ran, bis auf seine Betthäschen natürlich. Jamie ist total nett und liebevoll zu jedem. Das ist der größte Unterschied. Allerdings sind ihre Augen auch ein bisschen unterschiedlich, musst du mal drauf achten."

„Werde ich tuen. Danke, ich schätze das erklärt so einiges. Ähh... ich muss jetzt hier rein", ich zeige auf unser kleines Haus und Justin nickt nur, umarmt mich kurz und legt mir einen Zettel in die Hand. „Dein letzter. Für heute.", sagt er und ich lache, während ich ironisch die Augen verdrehe, bevor ich in unser Haus gehe und ihm noch kurz meinen Mittelfinger entgegen strecke.

Ich habe die Haustür gerade wieder geschlossen, da kommt auch schon mein aufgewühlter Vater aus der Küche. „Woher kennst du Justin?", schreit er mich an. 

„Ehm...er hat mich nur...nach Hause begleitet und mir etwas erzählt?!", mal wieder klingt das was ich sage, mehr wie eine Frage. 

„Seit ihr...?", mein Dad sprach nicht weiter. 

Ich überlege kurz, was er meint, doch als mir ein Licht aufgeht, schreie ich schockiert: „Ugh...Nein, Dad! Warum fragst du mich SOWAS überhaupt?" 

„Man weiß ja nie...", er zuckt die Schultern, während ich nur genervt die Augen verdrehe und hoch in mein Zimmer laufe.

Oben angekommen ziehe ich erstmal meine Jacke aus und lasse mich dann auf mein Bett fallen. Mein Handy zeigt 4 Nachrichten und 1 verpassten Anruf an.

Der Anruf und die Nachrichten sind alle von Caitlin.

Ich lese mir die 4 Nachrichten von Caitlin durch.

Caitlin:
- Hey!
- Wie war's?
- Katie?
- Katharine Miller! Antworte mir!

Lächelnd schreibe ich ihr zurück:

Beruhig dich. War...na ja, meine Tasche ist jetzt überfüllt von tausend Zetteln mit Nummern drauf.

Während ich auf ihre Antwort warte, greife ich die Zettel aus meiner Schultasche und schaue sie mir genauer an. Auf den Meisten stehen einfach nur Nummern und auf manchen noch Namen oder Beschreibungen. Ein Zettel fällt mir irgendwie besonders ins Auge.

Ashton
163- nee komm zu mir und du wirst sie bekommen. Ich weiß, dass du mich gut findest.

Ich verdrehe die Augen und stopfe den Zettel in meinen Mülleimer, während ich versuche meine Mundwinkel - welche automatisch nach oben gehen - nach unten zu ziehen.

Dieser Junge ist einfach nur purer Abfuck!

Feedback?

Paula🌸

The girl at the boys'schoolWhere stories live. Discover now