♦ Kapitel 26 ♦ - ,,Das ist doch gar nicht möglich, oder?''

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''Warum ist es bloß so kalt? Wo bleibt der Sommer?!'', ärgerte ich mich über das Wetter.

''Liebste, wir haben 29°C! Da kann dir doch gar nicht kalt sein!'', lachte Caius amüsiert.

Er sass gegenüber von mir, ein Glas Blut in der Hand, aus welchem er gerade einen genussvollen Schluck trank. Seufzend schloss er für einen Moment die Augen und leckte sich über die vollen Lippen.

''Es ist mir egal, ich habe trotzdem kalt'', meinte ich beleidigt.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schaute ihm trotzig in die Augen, welche hell leuchteten und mich in den Bann zogen, aus dem ich mich nicht befreien konnte -nicht befreien wollte.

Caius grinste, fing dann jedoch laut zu lachen an. Er kriegte sich gar nicht mehr ein. Sein Lachen war das einzige Geräusch - abgesehen von meinem Schnauben. Er hielt sich mit der einen Hand den Bauch, mit der anderen haute er sich immer wieder auf den Oberschenkel.

Tat das denn gar nicht weh?

''WAS IST DARAN SO LUSTIG? Machst du dich etwa lustig über mein Zustand?!'', knurrte ich wütend und stand ruckartig auf.

Meine Faust knallte auf den langen Holztisch. Das Blut schwappte über das Glas, lief über den Tisch, welcher das Blut aufzusaugen schien.

Der Stuhl, auf dem ich gerade gesessen war, lag zersplittert am Boden. Der Tisch hatte eine große Delle, welche zuvor meine Faust hinterlassen hatte.

Caius schaute geschockt auf. Sein Lachen verging ihm auf der Stelle. Sein Mund stand offen.

Da stand ich nun. Wütend, aggressiv und unendlich traurig. Ich biss die Zähne aufeinander. Meine Augen blitzten gefährlich auf. Meine Hände hatte ich zu Fäusten geballt. Meine Nägel drückten schmerzhaft gegen die Handballen und hinterließen sichelförmige Spuren. Mein Brustkorb hob und senkte sich schnell.

''Jade, beruhig dich. So war es gar nicht gemeint'', flüsterte Caius geschockt und hob die Hände.

''ERZÄHL DAS DEM WEIHNACHTSMANN, CAIUS!'', schrie ich ihn unbeherrscht an.

''Jade-''

''Nein, komm jetzt nicht mit ,,Jade''! Halt einfach deine gottverdammte Klappe!''

''Bitte, ich-''

''KLAPPE!''

Mein Atem wurde immer schneller. Meine Augen huschten umher. Ich hielt mich am Tisch fest, als mir plötzlich schwindelig wurde. Schwarze Flecken tanzten vor meinem Auge. Meine Beine zitterten, sodass ich schon bald umknickte und zu Boden fiel. Ein stechender Kopfschmerz jagte mir durch die Schläfe, gefolgt von immer schlimmer werdenden Schmerzen. Ich kreischte auf, schrie meinen Schmerz in diese unfaire Welt. Meine kleinen Hände umklammerten meinen Kopf. Wimmernd kugelte ich mich am Boden, den Kopf umklammernd. Japsend schnappte ich immer wieder nach Luft.

Caius, der zuvor hilflos und erstarrt vor mir gestanden hatte, rannte auf mich zu. Er wollte sich neben mich hinsetzen, doch ich stoppte ihn.

''Nein! Bleib  weg von mir!'', keuchte ich angestrengt.

''Jade, das kann ich nicht. Lass mich dir helfen, bitte. Ich sehe doch, dass es dir nicht gut geht!'', hauchte er verzweifelt.

Doch er hörte auf mich und blieb stehen.

''ICH SAGTE, BLEIB WEG VON MIR!'', kreischte ich schmerzerfüllt, als er einen weiteren Schritt auf mich zu machen wollte.

Die Schmerzen jagten im Sekundentakt durch meinen Kopf. Es fühlte sich an, als würde er bald platzen.

Lethal Eyes #Wattys2016Donde viven las historias. Descúbrelo ahora