♦ Kapitel 14 ♦ - ,,Du!''

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Mit einem riesigen verträumten Grinsen öffnete ich die Augen. Erinnerungen dieser Nacht flossen an meinem inneren Auge vorbei. Errötend dachte ich an die Nacht zurück. Wie liebevoll und verständnisvoll Caius doch gewesen war.  Wie er mir nie da gewesene Gefühle gezeigt hatte. Wie ich in seinen Händen förmlich zerschmolzen war. Wie flüssiger Honig. 

Die ganze Nacht lang hatte mein Kopf auf Caius warmer und nackter Brust gelegen. Niemand von uns sagte ein Wort. In dieser Nacht hatten wir immer wieder beteuert, wie sehr wir uns doch liebten. Es waren Versprechen gefallen, die ich nicht halten werde, nicht halten konnte. Doch so leid es mir auch tat, Caius erzählte ich nichts von meinen Plänen. Ich hatte ihn nicht angelogen, nur die Wahrheit verschwiegen. Das war ein feiner Unterschied. So würde es mir leichter fallen und ihm auch. Wie konnte ich der Liebe meines Lebens klar machen, dass ich ihn verlassen werde? Verlassen musste?

Caius regte sich. Die ganze Nacht hatte er meine Hand gehalten. Meine Fingerspitzen reichten ihm bis zur Hälfte seiner Finger. Seine Finger malten sanft Muster auf meinen Handrücken. Seine Augen blickten liebevoll in meine, erfüllt von tiefster Liebe. Seine weichen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er mich ansah. Auch wenn wir beide bald getrennt sein werden, so wusste ich doch, dass unsere Liebe bis in die Ewigkeit reichte. So eine Liebe war selten. Und genau dieses Geschenk wurde mir vermacht, doch ich konnte es nicht verwahren. Ich musste unsere Liebe aufgeben, das war für alle das Beste. Ein trauriger Ausdruck erschien auf meinem Gesicht, trübte das Rot meiner Augen. 

''Was ist, Jade? Bereust du es?'', fragte Caius mich.

Sein Gesichtsausdruck änderte sich von liebevoll zu schmerzerfüllt. Seine Augen verdunkelten sich. Traurig drehte er sich zur Seite, ließ meine kleine Hand los.

''Was? Nein, natürlich nicht, Caius. Wie kommst du da drauf? Ich liebe dich, diese Nacht war das Beste, was ich je erlebt habe. Umso stolzer und glücklicher bin ich diese Erfahrung mit dir gemacht zu haben.''

Caius seufzte, dann drehte er sich wieder um.

''Tut mir leid, ich dachte... ach keine Ahnung, was ich dachte. In deiner Nähe bin ich immer so unsicher, will alles richtig machen. Vielleicht dachtest du ja, dass dies alles ein Fehler gewesen war'', murmelte er so leise, das ich ihn fast nicht verstanden hätte. 

''Caius'', lächelte ich, ''du weißt, dass ich dich liebe. Nie könnte ich dir wehtun oder etwas in der Art.''

''Ich liebe dich'', sagte Caius und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.

Seine vollen Lippen bewegten sich gegen meine, ließen meine Gefühle auf Hochtouren laufen. 

Ich liebte seine Lippen, vor allem diese kleine fast unsichtbare Narbe an seiner Unterlippe. Niemand war perfekt, doch diese Narbe machte ihn einfach noch perfekter als er schon war.

Seine Hände wanderten unter die Decke, liebkosten meine Brüste. Stöhnend ließ ich mich nach hinten fallen und küsste seinen Hals entlang.

''Tut mir leid, dass ich euch störe, aber Caius wir brauchen dich im Thronsaal.''

Kreischend fuhren wir auseinander, bedeckten unsere nackten Körper mit der schwarzen Decke. 

''ARO!'', wütete Caius, ''KLOPF DAS NÄCHSTE MAL AN! DU SIEHST JA, DAS WIR BESCHÄFTIGT SIND!''

Schmunzelnd zwinkerte Aro uns zu.

''Dafür habt ihr noch genügend Zeit, in fünf Minuten wirst du erwartet, Caius.''

Als Aro weg war, fing ich an zu kichern. Diese Situation gerade war so skurril gewesen. Caius hingegen knurrte laut und warf die Decke von sich. Nackt wie er war spazierte er ins Bad. Ich konnte nichts dafür, ich musste einfach seinen makellosen, durch trainierten Körper anschauen.

Lethal Eyes #Wattys2016Where stories live. Discover now