♦ Kapitel 16 ♦ - ,,Ich liebe dich, aggeloudi mou.''

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Lautlos schlich ich mich um eine Ecke, gab keinen Mucks von mir. Meine Augen huschten umher, versuchten einen Weg hinein zu finden. Dutzende Wachen waren um das ganze ''Schloss'' positioniert worden. Wieso, wusste ich nicht. Auch auf der Mauer waren Wachen, sowie auf den Dächern. Eine Idee kam mir in den Sinn. Ich lächelte. Es war zwar nicht der beste Plan, aber egal. Ich bückte mich und hob einen faustgroßen Stein auf. Diesen rollte ich um die Ecke. Der Mann, der vor der Tür Wache stand, löste sich alarmiert von seinem Posten und kam direkt auf mich zu. Lächelnd nahm ich wahr, wie meine Augen schwarz wurden. Blitzschnell schoss ich nach vorne, hielt ihm den Mund zu und ließ ihn bewusstlos werden. Danach nahmen meine Augen wieder ihre ursprüngliche Farbe an. Sanft legte ich ihn auf den Boden. Dann rannte ich zum Nebeneingang, den fast niemand kannte, und schlich mich hinein. Nur schwach war der Gang beleuchtet. Lautlos rannte ich um Ecken in Nebengänge. $

Einmal wäre ich fast in eine Gruppe von Wachen gerannt, welche aber zu beschäftigt waren, sich etwas zu zu flüstern, um mich zu bemerken. Gerade noch rechtzeitig hatte ich mich in einen Eingang gestellt und mich dort versteckt. Schwatzend waren sie an mir vorbei gelaufen. Über was sie redeten, interessierte mich nicht.

Als ich an meinem Gemach ankam, hörte ich leise, flüsternde Stimmen. Die Tür war offen. Ich drückte mich an die Wand und lauschte. Hineinzuschauen wäre zu riskant gewesen. Das erste, was ich hören konnte, war ein weinerliche, weibliche Stimme, die jemanden zu beruhigen versuchte. Es war Jane, welche sich geräuschvoll die Nase schnäuzte. Eine andere Stimme gehörte Aro, welcher hektisch im Raum umher lief. Dabei fluchte er unterdrückt vor sich hin. Dann ertönte ein Klirren, wie als wäre ein Glas kaputt gegangen. 

''Caius, hör auf Sachen umherzuschmeissen! Das bringt sie dir nicht zurück!''

Von was redeten sie bloß?

Verwirrt hörte ich weiter zu.

''Aro, du verstehst es nicht...'', erklang Caius verzweifelte Stimme.

''Caius, beruhige dich, bitte'', sprach Marley.

''NEIN, ICH BERUHIGE MICH ERST, WENN JADE WIEDER DA IST!''

''Du weißt ja gar nicht, ob sie entführt wurde?''

Oh, verdammte Scheiße. Sie denken echt, ich wäre entführt worden.

Sachte klopfte ich an die offene Tür. Dann trat ich mit einem schlechten Gewissen ein. Sofort stürmte Caius auf mich zu und nahm mich in den Arm.

''Jade, wo warst du nur?'', flüsterte er mir ins Ohr.

''Ich war spazieren'', murmelte ich verlegen.

''Wir haben dich überall gesucht! Sogar die Wachposten haben wir verstärkt!'', wütete Aro.

''Tut mir ja leid, ich wollte einfach nur alleine sein'', meinte ich und löste mich behutsam aus der Umarmung.

''Das nächste Mal gibst du uns bitte Bescheid, wenn du das Schloss verlässt!''

''Ja ja'', murmelte ich genervt, ''ach ja, ein Wachposten liegt bewusstlos vor dem östlichen Eingang.''

Ich drehte mich um und verschwand im Bad. Hinter mir schloss ich die Tür ab, um nicht gestört zu werden. Ich ließ mich an der Tür hinab sinken und winkelte die Beine an. Meinen Kopf legte ich auf die Knie. Dann schloss ich erschöpft die Augen.

''Jade?'', fragte Caius und klopfte an die Tür.

Erschrocken öffnete ich die Augen und richtete mich schwankend auf. Ich öffnete die Türe und blickte in Caius besorgte Augen. 

''Ja?'', fragte ich und lehnte mich unauffällig am Türrahmen an.

''Was hast du so lange da drin gemacht?''

Lethal Eyes #Wattys2016Where stories live. Discover now