ZWEIUNDZWANZIG

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„Willst du mit zu mir?!" fragt Tom mich, als wir uns ins Auto setzen. Sollte ich?

„Und was ist mit K - " frage ich, doch er unterbricht mich, indem er mir kurz seinem

Zeigefinger auf die Lippen legt.

„Ich hab sie rausgeschmissen!" erklärt er schulterzuckend.

„Was? Aber wann und ich dachte.. - " ja, was dachte ich eigentlich? Das, wenn Tom sie verlässt, sie ihm das Leben zur Hölle macht!?

„Am Sonntag... Kurz nachdem du gefahren bist! Und lass uns einfach bei mir heute Abend reden... Ich möchte dir endlich alles erklären, ich habe schon viel zu viel Zeit ohne dich - " murmelt er traurig und diesmal bin ich es, die ihn unterbricht.

„Okay, lass uns zu dir fahren!" ich lächle und auch auf Toms Gesicht breitet sich ein leichtes lächeln aus. Soll ich ihm dieses Gespräch wirklich antun? Ich weiß ja eigentlich schon alles, nur ich würde es wirklich gerne aus seinem Mund hören... Aber ich kann mir auch vorstellen, dass es nicht leicht für ihn sein würde.

Es würde ihm wehtun und er würde leiden. Und ehrlicher als in dem Brief, geht es eh nicht mehr. Eins ist klar, das Gespräch wird kürzer, als er denkt.

.............

Plötzlich öffnet Tom die Beifahrertür von außen. Wir sind schon da?

„Einmal aussteigen, die Dame!" sagt Tom grinsend und verbeugt sich über-höflich vor mir.

„Spinner!" kichere ich und schubse ihn leicht auf Seite, bevor ich aussteige.

Tom holt meinen Koffer aus dem Auto und wir gehen in sein Haus. Tom schließt die Türe hinter mir und ich bleibe schockiert stehen. Man könnte beinahe sagen, als würde gerade erst einer hier einziehen!

Trotzdem sieht es wärmer aus, als das erste Mal, als ich hier war.

„Du renovierst?!" frage ich ohne ihn anzusehen.

„Jap..." antwortet er knapp und als ich ihn ansehe, lässt er seinen Blick durch den Flur und das Wohnzimmer schweifen.

„Mir gefällt das Braun im Wohnzimmer..." erkläre ich um die Stimmung wieder etwas aufzulockern.

Endlich sieht auch er mich an und grinst. „Ja, das hab ich mir gedacht..."

Ich sehe ihn mit gerunzelter Stirn an. „Ach echt!?"

„Dein Zimmer in Köln war in einem Braunton gestrichen, dein Zimmer in der WG ist auch in einem Braunton gestrichen... Du trägst oft Klamotten in Braun- oder Beige-Tönen..." er zuckt mit den Schulter und kratzt sich fast peinlich berührt am Kopf.

Das weiß er noch? Wie mein Zimmer in Deutschland für eine Wandfarbe hatte?! Aber er hat recht.

„Deswegen hast du sie so gestrichen?" frage ich und presse meine Lippen leicht aufeinander.

„Wahrscheinlich schon... Ja." es scheint ihm erst jetzt bewusst zu werden, dass er wirklich deswegen die Farbe ausgesucht hat.

„Und wo sind die Maler, denen du wahrscheinlich viel zu viel pro Stunde bezahlst?" frage ich scherzhaft.

„Ey, jetzt unterschätze mich mal nicht... Das ist alles Eigenleistung! Ich bin nur noch nicht ganz fertig!" er lacht und ich muss bei diesem Klang sofort mit einstimmen.

„Du hast ja noch gar kein Wohnzimmerschrank oder so... Nur eine Couch!" fällt mir auf, als wir tiefer ins Wohnzimmer treten.

„Ich weiß... Ich hab noch nicht mal ein Bett!" schmollt Tom und ich muss kichern.

„Und wo schläfst du?" frage ich immer noch kichernd.

„Auf einer Matratze" er schürzt übertrieben die Lippen.

„Wo sind denn deine ganzen anderen Möbel?" frage ich und sofort merke ich das sich sein Körper anspannt.

„Hab ich verschenkt..." Oh, bestimmt hat er sie Kim geschenkt, denke ich. Ob sie Tim mitgenommen hat. Ich will ihn noch nicht drauf ansprechen, weil wenn sie ihn wirklich mitgenommen hat, dann muss er am Boden zerstört sein. Sie bekommt jetzt wahrscheinlich ein Vermögen an Unterhalt von ihm!

„Kann ich vielleicht gerade duschen gehen!?" frage unbeeindruckt.

„Ähm ja klar... Einfach dir Treppe hoch und dritte Tür links!" erklärt er mir und ich lächle ihn dankend an.

Ich bin schon auf dem Weg nach oben, als Tom mir noch etwas zuruft.

„Ach ja, wenn du ein Shirt oder so von mir brauchst, mein Zimmer ist ganz hinten die Letzte Tür!"

Ich grinse über beide Ohren. Ich werde mir auf jeden Fall eins von seinen Shirts holen, aber erst mal gehe ich duschen.

Als ich die Türe zum Badezimmer öffne, bin ich beeindruckt. Dieses Badezimmer ist der Wahnsinn! Es ist riesig und einfach nur schön... Und edel!

Ich ziehe mich schnell aus und hüpfe unter die Wasserfall-Dusche. Ein Traum!

Ich betrachte die Ablage für das Duschgel und Shampoo... Es steht kein Frauenduschzeug dort. Es scheint so, als hätte es Kim nie gegeben. Er ist das komplette Haus am renovieren... Ich muss zugeben, irgendwie freut mich das. Ob ich hier mit Tom zusammen neu anfangen kann?!

Schnell dusche ich mich mit Toms Duschzeug fertig und hole mir eins von den Flauschigen Handtücher aus dem Regal. Trockne mich grob ab und mache mich auf den Weg in sein Zimmer.

Das Bett besteht wirklich nur aus einer Matratze... Ich gehe an den großen Kleiderschrank und greife nach einem grauen, weiten Sweatshirt. Danach suche ich mir noch schnell eine Boxershorts. Perfekt.

Grinsend mache ich mich auf den Weg nach unten. Ich halte inne, als ich höre das einer Klavier spielt, wahrscheinlich Tom. Langsam steige ich die letzten Treppen hinab und schleiche ins Wohnzimmer. Und tatsächlich Tom sitzt an einem schwarzen Flügel und spielt Klavier... Das Lied kenne ich nicht, bestimmt eines von seinen eigenen. Ich wusste gar nicht das Tom so gut Klavier spielen kann!

Eines ist sicher... Es ist verdammt sexy, irgendwie. Tom scheint völlig in dem Song versunken zu sein, also schleiche ich zu ihm und lasse mich langsam neben ihm nieder. Dann lehne ich meinen Kopf gegen seine Schulter. Ich sehe zu Tom hoch und er grinst einfach nur. Ich tue es ihm gleich.

Als er fertigt ist seufze ich leise. „Das war schön!"

„Danke..." immer noch grinst er.

„Von wem war das Lied?" frage ich interessiert und sein Grinsen wird noch breiter.

„Von dem einzig wahren Tom Kaulitz!" erklärt er bespielt stolz und ich muss kichern.

„Das muss aber ein echt geiler Typ sein!?" ich schürze übertrieben die Lippen.

„Ja, sogar ein ziemlich geiler Typ." er lacht.

„Kannst du auch mal was spielen was ich kenne!?" ich sehe ihn mit großen Augen an.

„Was kennst du denn so?!" fragt er interessiert und ich bin aufgeschmissen. Kenne ich irgendwelche Klavierstücke - die mir gefallen -.

„Mhmm" ich kaue auf meiner Unterlippe und sehe wie Tom darauf starrt. Ups. Ich werde ein klein wenig rot, als er dann auch noch, grinsend, mein - oder auch sein - Outfit betrachtet.

Plötzlich fällt mir ein Stück ein, welches einfach jeder kennt und lieben muss!

„Kannst du -River Flows in You von Yiruma- spielen?!" platzt es aus mir heraus. Tom sieht mir lange in die Augen, bis er schließlich nickt. Ich kuschle mich an seine Seite und Tom beginnt zu spielen. Und ein weiteres mal an diesem Tag gibt es nur noch ihn und mich. Ohne einen Gedanken an die letzten 5 Jahre zu verschwenden...

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A/N: Ich weiiiß... Es ist jetzt nicht so spannend, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem ;))

Und einen Dank an meine Beste Freundin: Ich muss die ganze Zeit dieses Lied hören, mal wieder! :D Ihr kennt es bestimmt auch alle und wenn nicht hört es euch unbedingt an! (Hab es auch hier hinzugefügt für euch!)

DANKE für über 4200 Leser und fast 300 Votes und eure unzähligen und mega geilen Reviews <3

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Where stories live. Discover now