FÜNFZEHN

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A/N: Hier ein kleines Kapitel, ich hoffe es gefällt euch ;))

BILL'S SICHT

„Baby, was ist los mit dir!? Seit gestern Abend bist du total komisch!" frage ich Jenny, welche gedankenverloren in der Küche sitzt und eine raucht.

„Ich hab nichts..." murmelt sie und ich sehe sie mit hochgezogener Augenbraue an.

Nachdem ich gestern spät aus dem Studio zurückgekommen bin, ist sie total komisch. Es nicht so, dass sie abweisend ist, aber sie ist die ganze Zeit nachdenklich und überhaupt nicht bei der Sache... Nicht mal beim Sex heute Morgen war sie voll da.

„Ich merke doch, dass du was hast!" seufze ich genervt. Sonst erzählt sie mir auch immer alles.

„Onkel Bill!? Können wir lieber, König der Löwen gucken?" Tim kommt mit gerümpft er Nase in die Küche gestampft.

„Ich hab dir doch gerade erst Peter Pan angemacht." erkläre ich ihm und er verschränkt die Arme vor der Brust. Manchmal hat er echt denselben Blick drauf, wie Tom.

Ich verdrehe die Augen. „Okay, dann mach ich dir jetzt König der Löwen an." Ich verschwinde im Wohnzimmer und mache Tim, den neuen Film an.

„Danke, Onkel Bill!" Tim grinst mich glücklich an und macht es sich ein weiteres mal auf der Couch gemütlich.

Ich gehe zurück in die Küche, wo Jenny immer noch nachdenklich herum sitzt.

„Du machst mich noch wahnsinnig, wenn du nicht mit mir sprichst!" meckere ich und mache mir einen Kaffee.

„Hast du dich eigentlich mal gefragt, warum Tom mit Kim zusammen ist?" murmelt Jenny plötzlich. Was ist das denn jetzt?!

„Klar, das frage ich mich schon seit 5 Jahren und ich habe es mich auch schon damals gefragt, als sie zum ersten Mal zusammen waren... Aber wie kommst du drauf?" frage ich schulterzuckend nach und gehe zur Küchentür um sie zu schließen, damit Tim nichts von unserem Gespräch mitbekommt.

„Ich mochte diese Kim von Anfang an nicht!" sagt sie hasserfüllt und zeichnet die Muster auf der Marmorplatte vor ihr nach.

„Ich auch nicht, aber ich habe mich damit abgefunden... Und anscheinend liegt Tom was an ihr, schließlich halten sie jetzt schon 5 Jahre zusammen durch! Und ich meine, er ist mein Zwillingsbruder, ich akzeptiere seine Entscheidung... Auch wenn ich mir immer noch sicher bin, dass es irgendwie eine komische Beziehung zwischen den beiden ist." erkläre ich ihr und nehme einen Schluck von meinem heißen Kaffee.

„Ich hatte mich auch damit abgefunden... Wenn auch eher dir zuliebe... Aber - " Jenny hält inne und sieht mich beinahe traurig an.

„Was, aber?!" frage ich jetzt etwas neugieriger.

„Aber, weißt du wer sich nie wirklich damit abgefunden hat?" fragt sie und ich zucke mit den Schultern. „Jana?!" antworte ich, weil sie die einzige ist, die mir auf die Schnelle in den Sinn kommt.

Sie schnaubt verächtlich. „Tom!"

Ich sehe sie verwirrt an und muss sie beinahe belächeln, weil ihre Antwort so absurd klingt. „Tom?"

Sie schüttelt langsam den Kopf und ich merke, dass sie dieser Gedanke irgendwie wütend macht.

„Schatz, was ist los mit dir?" frage ich immer noch verwirrt.

„Boah Bill, wir waren so blind!" sie greift sich nahe zu verzweifelt an die Stirn.

„Hä?!" jetzt verstehe ich gar nichts mehr. „Von was sprichst du!?"

Ich gehe zu Jenny um sie in den Arm zu nehmen. Erst jetzt spüre ich, das sie am ganzen Körper zittert. Aber warum?

Sie löst sich aus der Umarmung und geht zu ihrer Tasche, die auf einem der Hocker liegt.

Ich beobachte sie neugierig. Sie öffnet die Tasche, atmet tief durch und holt etwas hinaus. Sie legt es auf die Marmorplatte und ich sehe erst den Stapel Briefe und dann Jenny mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Was ist das?" frage ich und sehe Jenny an. Sie macht eine Handbewegung in Richtung der Briefe. „Ich gestern so einer Spielfigur von Tim gesucht und hab das in einer Schublade versteckt gefunden. OK, ich weiß, dass ich es vielleicht nicht hätte lesen sollen... Die Briefe waren auch ziemlich versteckt um ehrlich zu sein, aber ich war halt neugierig." murmelt Jenny und ich schenke ihr ein leichtes Lächeln, da ich weiß, wie neugierig sie sein kann. Die erwidert mein Lächeln für einen kurzen Moment, aber sieht mich dann wieder ernst an.

„Ich weiß nicht was ich machen soll! Ich bin so wütend und gleichzeitig so berührt... Ich habe versucht erst mal über diese Briefe nachzudenken und ich weiß nicht, wie ich jetzt am besten vorgehe." erklärt Jenny und seufzt verzweifelt.

„Du redest gerade so, als wärst du Ermittlerin in irgendeinem Krimi oder so!" ich grinse sie an, doch Jenny scheint meine Bemerkung nicht ein kleines bisschen Amüsant zu finden.

So langsam mache ich mir wirklich Gedanken.

„Von wem sind die Briefe den und was steht drinnen?" frage ich ernst.

Jenny schluckt hörbar. „Am besten du liest sie selber!" Ich nicke stumm und ein beklemmendes Gefühl macht sich in mir breit.

„Soll ich alle lesen?" frage ich und greife nach dem Stapel Briefe.

Jenny presst ihre Lippen aufeinander „Der erste dürfte reichen, denke ich

„Okay..." Ich nehme den obersten Brief aus dem Bündel und gehe Richtung Terrasse.

„Bill?!" ruft Jenny leise, woraufhin ich mich zu ihr umdrehe. „Bitte raste nicht sofort aus, nachdem du den Brief gelesen hast..."

„Alles klar!" ich lächle und sie sieht mich tadelnd an.

„Ich kenne dein Temperament mittlerweile Bill... Und du wirst wütend sein!" sie grinst leicht.

„Mein Temperament... Soll ich mal mit deinem anfangen!?"ich grinse und schenkt mir einen bösen Blick.

Ich gehe noch mal zu ihr und drücke einen Kuss auf ihre roten Lippen, die ich so liebe.

„Ich liebe dich!" flüstere ich gegen ihre Lippen und sofort spüre ich ihr das sie lächelt. Ich spüre einen angenehmen Druck in meiner Brust. Verdammt, ich liebe sie!

„Ich dich auch!" ich löse mich von ihr und sie funkelt mich mit ihren braunen Augen an. Ich Glückspils. Ich drehe mich um und setzte mich auf die Terrasse um den Brief zu lesen. Ich schaue mir den Umschlag an, auf dem nicht drauf steht, ein ganz normaler Briefumschlag. Trotzdem überkommt mich ein seltsames Gefühl, als ich den ihn öffne und den eigentlichen Brief heraushole.

Ich klappe das Papier auseinander und erkenne sofort, dass es Tom's Schrift ist. Was zum Teufel!? Ich weiß nicht warum, aber plötzlich erscheinen Bilder von meinem Bruder vor meinen Augen. Situation, die sich in den letzten 5 Jahren abgespielt haben. In keiner ist er wirklich glücklich... Und jedes mal ist Kim neben ihm.

Ich schüttle den Kopf um die Bilder loszuwerden und beginne zu Lesen...

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Baby,

ich weiß, ich habe kein Recht der Welt dich noch so zu nennen, Jana,.......

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Als ich Jana's Namen lese, wird mir beinahe übel. Dieser Brief ist von Tom an Jana... Mit einem Mal fühle ich einen Schmerz in meiner Brust, ohne zu wissen, was in dem Brief steht. Es ist als könnte ich mit jedem Wort, was ich lese... Fühlen wie mein Bruder.

Ich atme tief ein und lese weiter.

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Where stories live. Discover now