SECHS

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Tschüss...“ murmle ich. Tom gibt mir, überraschenderweise, noch einen Kuss auf die Stirn. Er kann mich nicht hassen, dafür ist er viel zu zärtlich!
Ich drehe mich zu der Fahrertüre und öffne sie.

„Ach ja, Jana... Kannst du mir noch etwas versprechen?!“ fragt er. Ich drehe mich wieder zu ihm um. Er lächelt mich entschuldigend an und streicht mir eine widerspenstige Strähne hinters Oh, bevor er seine Hand auf meine Wange legt.

„Ähm... Ja, klar!“ antworte ich unsicher. Tom lächelt mich traurig an. Er greift nach meinen Händen, hält sie fest und schaut dann in unsere ineinander verschränken Hände. Was für ein Gefühl!
„Verspreche mir... das du nicht mehr weinst, nicht wegen mir. Ich bin es nicht Wert!“ Er schüttelt leicht den Kopf. Er ist es nicht Wert?! Er ist ALLES Wert! Vergesse ihn endlich, Jana. Er hat seine eigene Familie!
Warum hat er dann geweint? Aus Mitleid?! Und warum hat er mich so verdammt leidenschaftlich geküsst. Oh Gott, in meinem Kopf schwirren tausend Gedanken herum.

Jetzt sieht Tom mich an. „Verspreche es mir!“ fleht er heiser.
Kann ich das? Kann ich ihm das versprechen, ohne zu lügen?! Ist doch scheißegal, ob du ihn anlügst... Wie soll er wissen, wann du mal wieder weinst!?
„Klar... Versprochen.“ antworte ich locker und es klingt beinahe etwas gelangweilt.

Er atmet tief durch. Irgendwas hat er doch! Es geht dich nichts mehr an, er hat seinen Sohn und Kim... Er braucht dich nicht! Ich räuspere mich, entziehe ihm meine Hände und verabschiede mich. Er nickt und wendet sich von mir ab. Ich setzte mich in mein Auto und wünsche mir das Gefühl, von seinen Händen in meinen zurück. Seine Abwesenheit war doch gerade erträglich geworden! Fuck! Ich schlage gegen mein Lenkrad und lege den Kopf in den Nacken.

Ich bin doch erwachsen, oder?! Es darf ja wohl nicht so schwer sein seinen Ex aus dem Kopf zu bekommen! Ich sammle mich für 5 Minuten und fahre zurück in die WG, wo die Mädels gerade einen DVD Abend vorbereiten. Perfekt, Ablenkung kann ich gebrauchen!

….......


JENNY´S SICHT

„Ja, okay Tom!“ zicke ich Tom an. Er will das ich auf Tim aufpasse, was eigentlich kein Problem ist, aber Tom ist total mies drauf.
„Danke, meine Liebste Schwägerin...“ sagt er fast sarkastisch.
„Was ist los mit dir Tom?! Du verbringst doch jeden Sonntag mit Tim! Und heute!?“ frage ich und erhoffe mir trotzdem keine Antwort.

Ich muss zugeben, ich vermisse den - alten Tom -, auch wenn ich damals noch nicht so viel mit ihm zu tun hatte. Auch Bill hat schon versucht mit Tom zu reden, doch seit gut 5 Jahren, kommt man nicht mehr an ihn ran... Schon gar nicht an seine Gefühle. Es sei denn man heißt Tim und ist klein und süß!

Schon oft habe ich versucht herauszubekommen, warum er damals nicht nach Deutschland geflogen ist... Keine Chance! Wahrscheinlich lag es daran, das er erfahren hat, dass Kim schwanger war.

„Mir geht’s nicht so gut...!“ er klingt wirklich ein wenig Niedergeschlagen, also schenke ich ihm ein aufmunterndes Lächeln.

„Danke... Jenny!“ jetzt schenkt auch er mir ein kleines Lächeln und verschwindet zur Tür hinaus.
„Tanke Jenny, wo ist Onkel Bill?!“ fragt er und rümpft seine Nase.
„Der ist duschen!“ erkläre ich ihm.
„Hier riecht es komisch...“ stellt Tim fest. Ja, wie gut das Tom keine 15 Minuten früher hier reingekommen ist, denke ich mir und muss bei dem Gedanken an die letzten Stunden mit Bill grinsen.

„Tante Sch-enny?!“ Tim sieht mich verwirrt an und ich werde rot.
„Ach so... Ja, wir haben eben... ein bisschen Sport gemacht!“ lüge ich - na ja, wirklich gelogen ist es ja nicht! -

„In der Küche!?“ fragt Tim und zieht eine Grimasse.
„Jap...“ ich lächle ihn gespielt an.
„Well...“ sagt Tim und rennt ins Wohnzimmer.

„Sch-enny?! Hast du Kakao?“ ruft Tim aus dem Wohnzimmer. Stirn runzelnd folge ich ihm. Also das Wort habe ich noch nie von ihm gehört. Außerdem hasst er Hot Chocolat.
„Kakao?“ frage ich vorsichtshalber noch mal nach.
„Ja, das habe ich heute Morgen mit Daddy und Jana getrunken!“ quiekt er fröhlich.

Warte mal, mit wem?!
„Jana und Daddy?!“ frage ich schockiert.
„Jaaa!“ er klatscht in die Hände. Wahrscheinlich hat Tom ihm eine Geschichte oder so erzählt. Aber eigentlich redet Tom nie über Jana...
„Wie sah die Jana denn aus?!“ frage ich ihn neugierig.
Er tippt mit dem Finger an seine Stirn.

„Voll hübsch!“ er grinst schüchtern. Ich muss kichern. Er ist einfach zu putzig.
„Lange braune Haare und blaue Augen...“ erzählt er mir. Jana ist blond, aber das hätte sich ja nach den Jahren auch ändern können. Aber warum sollte sie in LA sein.

„Ich glaube Daddy hat sie liebt...“ sagt er plötzlich. Ich sehe Tim an, der etwas nachdenklich wirkt. War es doch Jana?! Ansprechen werde ich Tom nicht darauf. Er würde wahrscheinlich komplett ausflippen, vor allem, wenn es nicht die Jana war.





JANA´S SICHT


2 Tage später, erwische ich mich dabei, wie ich in meiner Mittagspause drauf und dran bin Tom´s Namen zu googeln. Will ich mir wirklich selber wehtun und Bilder von ihm und seiner kleinen Familie anschauen?! Ganz sicher nicht...

Das ist doch lächerlich! Gott sei dank, habe ich nur eine halbe Stunde Pause, da ich heute ja erst um ein Uhr anfangen musste zu arbeiten. Und vielleicht muss ich heute so viel an Tom denken, weil Tim mich zum Frühstücken eingeladen hatte. Natürlich war von Anfang an klar, das ich nicht hingehe... Ich weiß ja nicht mal wo sie wohnen und Tom´s Nummer habe ich auch nicht mehr!

Ich zucke zusammen, als es an meiner Bürotür klopft. Es ist James.
„Mr. Taylor!?“ begrüße ich ihn überrascht. Was will er bitte in meinem Büro!?
„Ich dachte wir haben und auf – du – geeinigt, Jana!?“er grinst mich mit seinen perfekten weißen Zähnen an. Er ist verdammt gutaussehend... Aber das, das weiß er selber, nur zu gut!

Hi, ich bin Tom Kaulitz! - 2Where stories live. Discover now