46. Warten

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Ich habe Angst deine Stimme zu vergessen, denn dein Ring an meiner Kette ist das Einzige was für sie Ewigkeit steht...

**Lia PoV**

Jetzt saßen wir alle hier. Meine Mum und mein Dad, saßen auf der anderen Seite von Skys Bett und ich hörte wie hinter uns leise die Tür ins Schloss gezogen wurde.

Ich war Nico wirklich unendlich dankbar, dass er das alles hier einfach so mitmachte und jetzt auch noch Ryan beschäftigte.

Mark war wohl auch heute schon da gewesen, ich hatte ihn um ein paar Minuten verpasst.
Ich wusste nicht wieso, aber irgendwie hatte ich das Gefühl das Mark für Sky am Wichtigsten war.

Er kam sie nicht besuchen weil er zur Familie gehörte und sich deswegen dazu verpflichtet fühlte. Er kam, weil er sie aufrichtig liebte. Es war Etwas besonderes zwischen den Beiden und ich hoffte, dass das auch so blieb!

Jeder von uns hing still seinen Gedanken nach, obwohl das Piepsen der Geräte mir langsam aber sicher Kopfschmerzen bereitete und mich das ständige Tropfen der Infusionen in den Wahnsinn trieb, blieb ich sitzen.

Ich hielt Skys Hand in meiner und erwartete ständig dass sie meinen Druck erwidern würde, doch das tat sie nicht. Sie tat gar nichts, sie lag einfach nur ruhig da.

Plötzlich stand ich auf. Ich wusste auch nicht was plötzlich mit mir los war, doch ich konnte nicht länger hier rum sitzen und vor mich hin vegetieren.
Ich konnte nicht länger zulassen, dass meine eigenen Gedanken mich daran hinderten Nachts zu schlafen.

Meine Eltern sahen mich erschrocken an. "Wie... wie könnt ihr hier einfach so sitzen?" Rief ich unter Tränen und fuhr mir aufgebracht durch die Haare. "Wie könnt ihr hier einfach sitzen und nichts tun?"

Mein Vater sah kurz so aus, als wolle er etwas sagen, ließ es dann jedoch bleiben. "Ich kann das nicht mehr, okay?" Tränen liefen, wie viel zu oft in letzter Zeit, meine Wangen runter, doch ich schrie die Beiden immer weiter an. "Ich kann nicht mehr jeden verdammten Tag mit dem Gewissen aufstehen und einschlafen, dass sie sterben könnte und jetzt sitzen wir hier seelenruhig und warten nur noch darauf?"

Aufgebracht schluchzte ich, "Wie könnt ihr sie gehen lassen? Sie ist gerade mal 17 Jahre alt und nur weil die Ärzte etwas erzählen, schließt ihr einfach damit ab? Schaut weg? Sitzt hier und versucht alles dadurch gut zu machen dass ihr ihre Hand haltet?"

Mein Vater stand langsam auf.
"Lia, rede nicht so mit uns! Es ist schwer für uns alle, aber.."

"Kein Aber! Du suchst schon wieder nach einer Entschuldigung. Schon wieder versteckt ihr euch hinter den Worten, die ein paar Leute in weißen Kitteln gesagt haben!"

Ich hatte meine Hand bereits auf der Türklinke liegen. "Bleib hier!" Die Stimme meiner Mutter klang hilflos. Sie weinte und sie wusste, dass das was ich sagte stimmte. Ich wartete, doch sie sagte nichts mhr.
"Warte?", fragte ich fassungslos, "Nein. Ich höre jetzt auf zu warten!"
Mit diesen Worten schmiss ich die Tür hinter mir zu und stürmte aus dem Krankenhaus.

Ich nahm das Geschrei, dass plötzlich um mich herum herrschte gar nicht richtig war, sondern lief wie in Trance zum nächsten Taxi und nannte dem Fahrer monoton die Adresse.

Das Haus schien kälter und es fühlte... es fühlte sich einfach nicht mehr wie zu Hause an.
Nicht so wie sich ein Haus anfühlen sollte, wenn man dort die ersten 16 Jahre seines Lebens gelebt hatte.
Ich stürmte die Treppen hoch in mein Zimmer, setzte mich auf mein Bett und drückte mein Kissen an meine Brust.

Ich hatte eben definitiv die Kontrolle verloren, aber war das so schlimm? War es schlimm dass ich endlich gesagt hatte was ich wirklich fühlte?

Unten fiel die Haustür ins Schloss und ich wischte mir über die Wangen, damit man nicht... okay ich war blöd wenn ich dachte, dass man nicht sehen konnte dass ich geweint hatte.

Im Wohnzimmer ging der Fernseher an und im nächsten Moment kam das knarren der Treppenstufen immer näher, bis es schließlich leise an meiner Tür klopfte.

Nico kam rein und sah mich traurig an. Er setzte sich neben mich aufs Bett und legte seine Hand auf mein Knie. Ich lehnte mich müde und gereizt gegen ihn.

"Willst du nicht nochmal mit ihnen reden?" Fragte er leise und ich stand abrupt auf.

"Nein, definitiv nicht!" Nico sah mich verzweifelt an. "Sie fühlen sich schlecht! Willst du es deinen Eltern wirklich noch schwerer machen?"

Wütend blitze ich ihn an, "willst du mir jetzt auch noch sagen, dass ich überreagiere? Auf wessen Seite stehst eigentlich?" Den Ende meines Satzes konnte man nicht mehr richtig verstehen, da er in ein schluchzen überging.

Nico stand auf und streckte eine Hand nach mir aus, als wolle er mich in den Arm nehmen, nahm ihn dann allerdings schnell wieder runter.

"Nein, ich will dass du glücklich bist!" Ich lachte gefaked: "Ach ja? Ich habe nämlich momentan nicht das Gefühl, dass irgendwer auf meiner Seite steht."

"Lia, alle wollen nur dass es dir gut geht, du musst es nur mal zulassen!" Man merkte Nico deutlich an, dass er versuchte ruhig zu bleiben, "Ich und jeder andere weiß, dass es dir wegen der ganzen Scheiße hier dreckig geht aber gib nicht deinen Eltern schuld an der Sache."

Er stand jetzt nur noch ein paar Zentimeter von mir entfernt und wollte gerade seine Hände an meine Wangen legen, als ich sie genervt wegstieß und Richtung Tür ging.
"Ich bin im Bad."

Nico sah mir mit angespannten Kiefer hinterher und setzt sich schwer zurück aufs Bett.

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"Was soll das heißen?" Fragte ich und ließ meine Gabel zurück ins Essen sinken.

"Unsere Entscheidung ist bereits gefallen." Die Stimme meines Vaters klang streng, aber ich wusste wie viel Anstrengung es ihn brauchte überhaupt die Augen offen zu halten.

Ich konnte nicht glauben dass meine Eltern so eine wichtige Entscheidung selber trafen, ohne mich mit einzubeziehen.

"Nochmal dass ich das richtig verstanden habe", ich sah erst meinen Vater und dann meine Mutter an, "Ihr habt einfach mal so neben bei beschlossen, den Ärzten euer Einverständnis zu geben, Sky ein Medikament zu geben, bei dem die Chance bei weniger   20% liegen, dass sie es überlebt?"

"Lia wenn wir es ihr nicht geben würden, würde sie sowieso sterben." Meine Mum sah aus als würde sie sich gleich aus dem nächsten Fenster stürzen.

Ich knirschte mit den Zähnen. "Und wann wissen wir Bescheid ob es ihr hilft oder ob es sie tötet?"

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Hallo meine Kleinen,
ich wollte an dieser Stelle nur anmerken, dass was ich momentan schreibe, also die Sache mit dem Krebs, alles selber erlebt habe.

Lia's Gefühle die ich schreibe sind die, die ich damals selber gefühlt habe, also falls jemand denkt es wäre unlogisch oder so, ich versuche es sehr wahreitsgetreu zu halten!

Bei mir Privat hat die ganze Sache leider ein sehr schlimmes Ende genommen, mal sehen wie es mit Sky weitergeht...
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