56. Familie

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6 Monate später

Sarah und Louis wuselten um unsere Beine während Grace, Lilly, Al und ich auf die Rückkehr der Jungs warteten.

Jap, wir waren mal wieder an meinem Lieblings Ort, dem Flughafen.

Flashlight war drei Wochen auf einer Mini-Tour in Australien gewesen und sie kamen heute zurück.

Sarah versteckte sich gerade hinter meinem Bein vor Louis, bevor sie fröhlich kichernd und glucksend vor ihm weg krabbelte.
Den beiden Kleinen beim Spielen zuzusehen, war wirklich das süßeste auf der ganzen Welt.

Lou wusste genau dass er mit Sarah ein wenig langsamer spielen musste, weil sie ein Jahr jünger war, aber er passte sehr gut auf sie auf.

Gerade war sie beim spielen auf dem Po gelandet und Louis ließ sich ebenfalls neben ihr fallen, wobei die Zwei nur noch mehr lachten.
Lächelnd beobachtete ich die Beiden.

Man hörte weiter entfernt Türen zuschlagen, was nur bedeuten konnte, das die Jungs gleich hier sein würden.
"Sarah!", rief ich sie und die Kleine kam grinsend auf mich zu. Sofort streckte die die Arme nach oben aus und ich hob sie hoch.

Im nächsten Moment gingen die Türen zu dem privaten Wartebereich auf und vier, etwas verschlafen wirkende Jungs, kamen zum Vorscheinen.

Nico hatte vom Flug ungestylte, platte Haare und hielt seinen Gitarrenkoffer in der Hand. Mit einem vor freudigen Grinsen und ausgebreiteten Armen kam er auf uns zu und schlang seine Arme um mich.

"Da!" Quitschte Sarah und krallte ihre kleinen Hände in sein T-Shirt, woraufhin er den Gitarrenkoffer wegstellte und sie mit einem Arm an sich drückte und mich mit dem anderen immer noch fest umschlungen hielt.

Er gab erst Sarah und dann mir einen Kuss auf die Stirn bevor er murmelte: "Endlich habe ich meine beiden Kleinen wieder. Das nächsten Mal nehme ich euch einfach mit, ihr passt bestimmt in meinen Koffer!"

"Offa!" Brabbelte Sarah ihm nach und Nico lächelte: "Genau! In meinem Koffer!"
Sie legte eine Hand auf seinen Mund und er pustet dagegen, was sie zum glucksen brachte.

Glücklich lehnte ich mich gegen Nico, woraufhin er mir noch einen Kuss auf den Kopf gab.

Es war das Erste mal gewesen, dass er so lange von Sarah getrennt war und auch für mich waren es lange drei Wochen gewesen. Klar, schaffte ich es auch alleine mit dem kleinen Wirbelwind, aber mit Nico zusammen war es einfach schöner. Immer wenn er weg war hatte ich das Gefühl als ob etwas fehlte.

Nun kam der Teil den ich nach vielen Jahren immer noch am meisten hasste. Wenn die Jungs nach Hause kamen, war das Meistens kein Geheimnis, also wusste die ganze Welt Bescheid. Lange Rede kurzer Sinn, unzählige Paparazzis waren vor dem Eingang.

Auch wenn ein Mittelweg für uns frei gemacht worden war, fühlte ich mich unwohl dabei.
Wir standen vor dem Ausgang und zögerten das Rausgehen so weit es ging heraus.

Schließlich machten Al und Josh den Anfang. Sarah lehnte sich von Nicos Arm zu mir rüber und ich nahm sie zu mir.
Als wir raus traten, legte sie sich die Finger über die Augen und versteckte ihren Kopf in meiner Halsbeuge.

Mit gesenktem Blick und Nicos Arm um meiner Hüfte, liefen wir schleunigst durch den langen Gang, bis zu unserem wartenden Auto, in das ich erleichtert Einstieg.

•●•●•●•●•●•●•●•●•●•

Es war später Nachmittag und ich stand gerade in der Küche um das Abendessen zu machen.
Eben hatte ich eine Nachricht von Nico bekommen, das er jetzt kommen würde.

Seit Flashlight vor vier Tagen aus Australien zurück war verbrachten die Jungs viel Zeit im Studio um ihr neues Album aufzunehmen.

Ich wusste aus Erfahrung, dass wenn Nico neue Songs aufnahm, man nie wusste wann er zu Hause war. Wenn es hieß : "Bin so gegen 15 Uhr wieder bei euch." Kamen danach alle halbe Stunde Nachrichten: "Dauert noch ein bisschen."
Bis es schlich 18 Uhr war und der Schlüssel in der Tür umgedreht wurde.

Sarah saß neben mir auf der Arbeitsplatte und aß Trauben, als es an der Tür klingelte.

Aufgeregt klatschte sie in die Hände und bedeutete mir runter gesetzt zu werden.
Lächelnd setzte ich sie auf den Boden ab, wo sie sich sofort durch den Flur zur Haustür manövrierte.
Ich hörte wie aufgeschlossen wurde und Nico seine Tochter freudig begrüßte.
Er klingelte immer erst, damit sie genug Zeit hatte zur Tür zu kommen.

Die Beiden kamen zurück zu mir in die Küche und Nico gab mir einen Kuss. "Und wie war's heute?" Fragte er und griff nach den Trauben die noch neben mir standen.

"Ganz gut. Hatte heute ein Werbeshooting mit Ian im Beats, während sie bei Lou und Grace war und du?"

"Ja läuft alles. Ich habe heute so viel gesungen ich glaube morgen habe ich keine Stimme mehr. Ach, hattest du jetzt eigentlich nochmal mit Josy Kontakt?"

Ich nickte, "Ja im laufe der nächsten zwei Monate ist sie nochmal in England. Sie findet die Idee mit dem Duett übrigens gut!"

"Ich habe auch nichts anderes erwartet, meine Ideen sind immer gut!"
"Solange du selbst dran glaubst!" Sagte ich, stellte mich auf die Zehenspitzen und gab Nico einen Kuss, bevor wir anfingen den Tisch zu decken.



Ich lag auf dem Sofa und schaute Big Bang Theory, als Nico wieder runter kam. Er stellte das Babyphone auf den Tisch vor uns, legte sich hinter mich und zog mich mit seine Armen an sich. "Sie schläft." Murmelte er und hörte sich auch an, als ob er gleich einschlafen würde.

"Baby?" Fragte er schließlich und ich drehte mich in seiner Umarmung zu ihm um. "Hm?"
"Was ist, wenn... wenn sie irgendwann nicht mehr will das ich sie ins Bett bringe?"

Kurz sah ich ihm in ihn an und konnte so viel Schmerz in seinen Augen sehen, dass es mir weh tat.
"Ich denke das wird sich, wenn sie älter ist, nicht mehr vermeiden lassen."

"Das meine ich nicht.", sagte Nico leise, "vor allem in letzter Zeit war ich so viel weg und ich werde auch noch viel mit den Jungs unterwegs sein. Was ist wenn sie mich irgendwann nicht mehr erkennt? Nicht mehr als ihren Vater sieht?"

Ich legte meine Hände an seine Wangen. "Sie wird dich immer als ihren Vater sehen, weil du ihr Vater bist! Sie sieht zu dir auf. Du bekommst es zwar nicht mit, aber jeden Tag, wenn sie morgens aufwacht fragt sie nach dir und sie wartet jeden Abend darauf das du Heim kommst. Wenn du mal weg bist, fragt sie mich alle halbe Stunde ob wir dich anrufen können und wann du wieder kommst. Sie braucht dich, genau so wie du sie brauchst! Wir sind eine Familie. Und egal was passiert, wir Beide werden immer auf dich warten, egal wie lange du brauchst um wieder nach Hause zu kommen!"

Ich hatte Tränen in den Augen und Nico legte seine Stirn an meine. Er führte seine Hände zu meinen die noch immer an seinen Wangen lagen, nahm sie weg und hinter ließ einen sanften Kuss auf meinen Knöcheln.

"Weißt du eigentlich, dass ihr manchmal das einzige seit was mich über Wasser hält. Wenn ich denke dass ich nicht mehr kann, dann tue ich das ganze nicht mehr für mich oder die Fans, die Jungs oder irgendwem. Ich singe, ich atme nur für euch Beide. Du und Sarah ihr seit mein Leben! Ich rufe mir immer wieder in Gedanken: egal wie weit ich von zu Hause weg bin, ihr wartet auf mich. Ihr.... du bist mein zu hause. Ich habe nur Angst, dass ich dich irgendwann zu lange warten lasse."

"Ich warte!" Sagte ich leise und rutschte so eng es ging an ihn ran. "Für immer!"

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