29. Du hast was?!

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**Nico PoV**

"Aufstehen!" Säuselte es an meinem Ohr und ich versuchte still liegen zu bleiben, damit es so aussah als würde ich noch schlafen.

"Ich weiß dass du wach bist, Idiot!"

"Ich dich auch, Schatzi!" Murmelte ich in mein Kissen, welches ich fest mit den Armen umschlungen hielt.

Mit einem theatralische Seufzer ließ Lia sich zur Seite, direkt auf mich kippen.
Ich stöhnte auf. Nicht das sie besonders schwer wäre, aber wenn sich meine Freundin mindesten zwei Stunden vor meiner normalen Aufsteh-Zeit auf mich warf, begann ich langsam aber sicher den Glauben an die Menschheit zu verlieren.

Mit meinen Händen versuchte ich, immer noch auf dem Bauch liegend, Lia von mir runter zu befördern, schließlich gab ich auf und drehte mich einfach auf den Rücken.

Mit einem Aufquickte ließ sie von mir ab und setzte sich neben mich.
"Nico ich will dich nicht hetzten, aber steh jetzt auf!"
Ich machte ein weinerliches Geräusch und legte meine Hände flach übers Gesicht.

Seufzend setzte ich mich dann doch auf und sah verschlafen zu, wie Lia sich Kleidung aus ihrer Seite des Schrankes nahm.
Und sie hatte unglaublich viel zum Anziehen.
Der Inhalt meiner Seite bestand hauptsächlich aus dunkelblauen und schwarzen Jeans, ein paar T-Shirt und Hoodis.
Aber was wusste ich schon..?

"Ich gehe jetzt duschen und wenn ich fertig bin, bist du umgezogen und hast Kaffee gemacht!" Sagte Lia mit erhobenem Zeigefinger, in einem strengen Ton und verschwand im Badezimmer.

Abwehrend hob ich die Hände.
"Es gibt doch nichts besseres zu was man aufwachen könnte." Murmelte ich leise.
"Das habe ich gehört!" Kam es aus dem Bad zurück und ich musste lachen.

Nachdem ich gefühlte fünf Minuten nur auf den schwarzen Monitor des Fernsehers an der gegenüberliegenden Wand gestarrt hatte, stand ich schließlich auf, griff nach einem T-shirt, das ich mir schnell überstreifte und ging die Treppen runter in die Küche, wo ich Kaffee aufsetzte.

Ich mochte keinen Kaffee vielleicht lag es daran, das ich als Engländer  lieber Tee trank... die Deutschen und ihr Kaffee.
Jedenfalls hatte ich nie verstanden, was Lia an dem scheußlichen braunen Gebräu fand.

Als sie irgendwann runter kam, hatte ich bereits den Tisch gedeckt und schrieb gerade mit Josh.

"Hab ich das nicht toll gemacht?" Fragte ich Lia und legte mein Handy bei Seite.
"Wun-der-voll" Sagte sie grinsend und ich legte meine Arme um sie.

"Gib zu, du hast nie etwas anderes erwartet!" Stichelt ich.
"Natürlich nicht!"entrüstet sah sie zu mir auf und kräuselte die Nase dabei. Sie sah so unglaublich süß dabei aus, dass ich sie einfach küssen musste.

Am Mittag fuhren wir zu meinen Eltern. Die Fahrt dauerte etwa eine dreiviertel Stunde.
Es war wahrscheinlich das letzte Mal, dass ich die beiden sah bevor in drei Wochen die Tour anfing.

Lia sah neben mir auf dem Beifahrer Sitz aus, als wäre sie kurz vorm einschlafen. Ihre langen Haare fielen in Wellen über ihre Schultern, währen sie ihren Kopf gegen die Scheibe gelehnt hatte.

Leise summte ich eine Melodie, die gerade im Radio lief mit und bog in die Straße ein, in der meine Eltern wohnten.

Mein Vater feierte heute seinen Geburtstag, weswegen schon mehrere Autos auf dem Vorderhof standen.
Nachdem ich eingeparkt hatte, lehnte ich mich zurück und sah zu Lia rüber.

Sanft fuhr ich ihr mit den Fingern übers Gesicht, um ihr eine Haarsträhne zurück zu streichen.
Sie seufzte leise und blinzelte verschlafen.

"Aufstehen Sonnenschein." Sagte ich mit verstellter Stimme und sie warf mit einen Blick zu der so viel sagte wie: "Du bist nicht lustig!"

The Spotlight in your EyesWhere stories live. Discover now