32. Schlafdefizit

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Auf dem Weg zu unserem Hotel, erzählte ich Josy die Story mit Ashton.
Wie er mich dumm angemacht hatte, wie Nico fast ausgerastet wäre und so weiter.

Es war zwar etwas komisch, aber wir mussten während der Show alle in einem Hotel, fast direkt neben dem Aufnahmestudio wohnen.
Unser Chauffeur fuhr einmal bei mir zu Hause vorbei, damit ich dort meine bereits fertig gepackten Koffer abholen konnte. Von Josy war schon alles im Hotel abgeliefert worden.

"Ist ja echt krass!" Meinte Josy, als ich ihr alles erzählt hatte.
"Ich hoffe einfach, dass er sich ein bisschen zusammen reist. Erstens möchte ich mir die Zeit hier nicht vermiesen lassen und zweitens will ich mich deswegen nicht nochmal mit Nico streiten!" Seufzend lehnte ich mich in meinem Sitzt zurück.

Josy wackelte grinsend mit den Augenbrauen. "Also mit Nico hast du dir ja wirklich einen der Besten ausgesucht, was?"
Ich lächelte, als ich an ihn dachte, wie er mich mit seinem typischen Grinsen ansah.

"Awwww", meinte Josy, "da ist aber jemand verknallt! Wie lange seit ihr jetzt eigentlich zusammen?"
"Fünf Jahre und zwei Monate!" Sagte ich und wurde irgendwie ein wenig stolz. Meiner Freundin blieb fast der Mund offen stehen: "Also das ist Goals! Ich will nach fünf Jahren Beziehung auch immer noch sooo verliebt aussehen."

"Ach du findest auch jemanden. Aber bitte tu mit den Gefallen und fang nichts mit Ashton an!"
Kurz sah sie mich nachdenklich an, dann zwinkerte sie: "Mal sehen."

Die Fahrt verlief schweigend weiter, bis Josy mich wieder mit ihren leuchtenden Augen ansah, "Ich muss Nico kennen lernen. Ich habe Flashlight, glaube ich, zwei mal bis jetzt getroffen und die Jungs sind alle so süß! Bitte, bitte, bitte!"

Lachend hob ich sie Hände, "Heute Abend kannst du ja mitkommen wenn wir skypen."
"Au ja!" Begeistert klatschte Josy in die Hände.
Ich bewunderte sie für ihre fröhliche Offenheit und ihren Tatendrang. Obwohl sie von klein auf immer von der ganzen Welt beobachtet wurde, war sie sie selbst geblieben... oder?

Auch sie musste eine zerbrechliche Seite haben. Niemand in diesem Business konnte durchgängig Lächeln.
Dafür hatte ich oft genug beobachtet, wie Nico abends nach Hause kam und kurz vor einem Nervenzusammenbruch war, weil er so unter Stress stand.

"Vielleicht können wir Henry fragen, ob wir uns ein Zimmer teilen dürfen!" Riss Josy mich aus meinen Gedanken.
Fast erleichtert sah ich sie an, "Das wäre klasse!" Wenigstens musste ich jetzt nicht mehr alleine einschlafen.

Nach der zweistündigen Fahrt, wollte ich einfach nur noch auf mein Zimmer, sodass die größte Anstrengung der ich ausgesetzt war sein würde, mit der Fernbedienung den Fernseher um zu schalten.

Doch ganz so einfach würde es dann wohl doch nicht werden. Schon bevor wir aussteigen konnten, war unser Auto von Fotografen und Fans umlagert. Sofort kamen mehrere schwarz gekleidete Männer aus dem Hotel gestürmt und versuchten sich einen Weg zu den Autos zu Bahnen.

Drei der Security Männer an unserem Auto öffneten die Türen. Sie sahen aus, als wären sie den Man in Black entsprungen.
"Here are we go!", sagte Josy neben mir, griff nach meiner Hand und zog mich aus dem Wagen.

Sofort brachen Blitzlichter und laute Rufe über uns ein. Genau wie Josy, starrte ich einfach auf den Boden vor uns, während wir von den Security Leuten Stück für Stück Richtung des Eingangs gelotst wurden.

Ich nahm meine freie Hand um mir meine Jacke vor's Gesicht zu halten.
Es war ein erdrückendes Gefühl und wir mussten immer wieder zur Seite ausweichen, da konnten nicht mal die schwarz gekleideten Männer etwas dran ändern.

Als uns endlich die schützenden Drehtüren des Hotels verschluckten, atmete ich erleichtert auf und sah zu Josy, die mich schon wieder anlächelt. Etwas gezwungen lächelte ich zurück, doch Josy schien das nicht zu bemerken und wandte sich sofort an Henry, der neben ihr stand.

"Dürfen Lia und ich zusammen auf ein Zimmer!" Sie sah ihn mit großen Augen uns Schmollmund an.
Er tätschelte ihr belustigt die Schulter: "Ich denke das ließe sich einrichten."

"Ja!", Quitschte Josy aufgeregt und umarmte mich stürmisch.
"Na dann mal los", sagte ich und zwinkerte, "Party!"

Unser Zimmer war ziemlich groß. Es hatte ein riesiges Doppelbett, in das mindestens fünf Leute gepasst hätten. Einen großen flach Bild Fernseher, Fenster mit Blick über halb London und einem angrenzenden Bad.

 Einen großen flach Bild Fernseher, Fenster mit Blick über halb London und einem angrenzenden Bad

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Josy sprang auf unser Bett und ließ sich dann in die weichen Kissen fallen. "Ich liebe es hier!"

Während die über unsere unglaubliche Aussicht sprach, klappte ich mein MacBook auf dem Bett auf und wählte Nicos Kontakt.

"Was ist eigentlich eigentlich die Zeitverschiebung nach Singapur?" Fragte ich Josy. Sie griff nach ihrem Handy.
"7 Stunden, also ist es bei denen jetzt...23 Uhr!"

Entschlossen klickte ich auf anrufen und hörte dem Tuten zu.
Fast sofort wechselte das anrufen zu einem verbinden.

"Das ging aber schnell!" Meinte ich.
Nico blinzelte in die Kamera und stellte seinen Laptop auf einem Schreibtisch oder so ab.
"Ja, ich war gerade dabei den Laptop auszupacken. Telepathie und so!"

Ich lachte und Josy schmiss sich hinter mir auf dem Bett ins Bild.
"Hey!" Sagte sie und winkte Richtung Monitor.
"Ehh Hi?", Nico sah konzentriert durch die Kamera, doch das Bild war relativ unscharf, sodass er nichts erkennen konnte.

"Das ist Josy!", erklärte ich ihm schnell, "also Josy Miller. Sie sitzt mit mir in der Jury und wir teilen uns ein Zimmer."
"Ahh! Hi Josy. Wir kennen und ja... zumindest vom sehen." Sagte Nico und winkte ihr zurück.
"Und was macht ihr zwei so?"

"Nico Ashton ist hier!" Ich ging nicht auf seine Frage ein. Sofort verhärteten sich Nicos Gesichtszüge.
"Was?!", fragte er fassungslos, "dieser kleine Ba..."
"Als ich ihn gesehen habe, bin ich fast aus dem Fenster gesprungen!"

"Aus dem 5. Stock, wohl bemerkt", fügte Josy hinzu.
"Ich schwöre dir, wenn der dich einmal auch nur schräg anguckt, dann bringe ich ihn um."

"Schon gut", ich zwang mir ein Lächeln ab, "ich habe ihn schon deutlich gemacht, dass er schön die Klappe halten soll und..."
Ich wurde von einem lauten Knall unterbrochen und Nico zuckte zusammen, bevor er sich umdrehte.

"Bist du des Wahnsinns?" Fragte er eine Person hinter sich laut. "Oh man, Dan", seine Stimme verwandelte sich in ein Lachen, dann drehte er sich wieder zu mir.
"Zu dumm einen Koffer zu tragen, ich sag's euch!"

"Li!" Hörte man es rufen und im nächsten Moment drängte sich ein fröhlicher Dan ins Bild.
"Hey!" Er sah mich kurz an, schien Josy gar nicht zu bemerken und dann zu Nico, "ich glaube ich werde meine zwei zu Hause auch mal anrufen!"

Und mit diesen Worten verschwand er wieder von der Bildfläche.
"Was ist denn mit dem los?!" Lachte ich.
"Keine Ahnung, Schlafdefizit oder so... aber da ich auch bald daran sterben werde, gehe ich jetzt lieber mal schlafen."

"Okay, bis morgen! Ich liebe dich!"
"Ich liebe dich auch!" Flüsterte er, legte sich theatralisch eine Hand auf die Brust, lehnt sich in seinem Stuhl zurück  und sah mich liebevoll an.
Ich hätte auf der Stelle anfangen können zu heulen, doch zum Glück hatte ich Josy bei mir.
"Ich liebe euch auch!"
Ich lachte und schüttelte den Kopf.

"Hey Josy", meldete sich Nico noch einmal zu Wort, bevor er auflegte, "pass gut auf meine Freundin auf!"

The Spotlight in your EyesWhere stories live. Discover now