Kapitel 33

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"Vielen Dank, dass Sie heute mit uns geflogen sind. Wir freuen uns, Sie bald wieder bei uns an Bord begrüssen zu dürfen." Langsam öffnete ich meine Augen. Wir waren tatsächlich bereits in Genf gelandet. Ich hatte den ganzen Flug verpennt. Ich wickelte die Kopfhörer um mein Handy und verstaute beides in meiner Tasche. Ich stand auf und lief den Gang auf den Ausgang zu. Über den Dock konnte ich direkt in das Gebäude gehen. Auf eine Busfahrt hätte ich nicht wirklich Lust gehabt. Auch wenn ich gerade mehr als drei Stunden geschlafen hatte, konnte ich meine Augen nur mit Mühe offen halten. Ich lief den anderen Passagieren nach und schon bald stand ich vor dem Band bei der Gepäckausgabe. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein, denn die Koffer wollten einfach nicht kommen. Ich überlegte bereits, ob es ein grosser Verlust wäre, einfach ohne nach Hause zu gehen. Doch als ich mich schon fast umdrehen und weglaufen wollte, setzte sich das Band doch noch in Bewegung. Nun ging es rasch und Koffer um Koffer kamen zum Vorschein. Auch meiner war dabei und ich hievte ihn mühsam vom Band runter. Nun lief ich schnell auf den Ausgang zu. Kaum trat ich zur Tür raus in den öffentlich zugänglichen Teil, schlossen sich zwei Arme um mich. Ich liess meinen Koffer und die Tasche fallen und drückte Ilona an mich. Wir blieben eine Weile einfach so stehen. Es tat unglaublich gut. Irgendwann löste ich mich von ihr und hob meine Tasche und den Koffer auf. "Gehen wir?" Ich nickte nur müde und wir liefen zusammen los. Ilona lotste mich zum Gebäude raus auf den Parkplatz. Sie nahm mir meinen Koffer ab und hob ihn in den Kofferraum. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und gurtete mich an. Ilona stieg auch ein und fuhr los. "Wir reden morgen, schlaf ein wenig, du bist müde." Sie lächelte mich kurz an und richtete ihren Blick wieder auf die Strasse. Ich brachte ein knappes "Danke" über die Lippen und schloss meine Augen. Ich verschwand sofort im Land der Träume.

"Wir sind zu Hause" Sanft wurde ich an der Schulter gerüttelt. Ich öffnete meine Augen und erblickte meine vertraute Nachbarschaft. "Geh hoch, ich komme gleich nach." - "Danke für alles" Ich lächelte meine beste Freundin an und stieg aus. Ich ging rein und fuhr mit dem Fahrstuhl in mein Stockwerk. Vor meiner Haustüre musste ich erstmal meinen Schlüssel in meiner Tasche suchen. Ich fand ihn ziemlich unten und schloss dann meine Tür auf. Ich liess sie für Ilona gleich auf und lief in meine Wohnung. Ich schmiss meine Tasche auf mein Sofa und lief in die Küche. Während ich mir meine Hände gewaschen hatte, fiel mir auf, dass ich heute kaum was gegessen hatte. Da mein Kühlschrank ziemlich leer war, öffnete ich meinen Schrank und zog ein Pack Spaghetti raus. Ich füllte eine Pfanne mit Wasser und stellte sie auf den Herd. "Hat da jemand Hunger?" Lachend drehte ich mich um. Ilona war auch hochgekommen und stellte sich zu mir in die Küche. Wir setzten uns an den Küchentisch. Während ich wartete bis das Wasser kochte, erzählte ich nochmals alles. "Was soll ich nun tun?", beendete ich meine Rede. Ich sah Ilona hilflos an und drehte meinen Kopf dann zum Herd. Es brodelte bereits gewaltig in der Pfanne. Ich hob den Deckel weg und schmiss Salz rein. Ungefähr die Hälfte der Spaghetti gab ich dazu und setzte mich dann wieder an den Tisch. "Warte einmal bis sie wieder zu Hause sind und rede dann mit Marco oder Tim. Immerhin weisst du immer noch nicht, wie viel oder was die beiden wussten." Ich fing an, nachzudenken. Eigentlich hatte ich vor, die beiden noch dort fragen. Aber ich war dann einfach gegangen. "So mache ich das." Ich schaute Ilona an. "Danke für alles" Ich stand auf und umarmte sie fest. Wir lösten uns erst wieder, als mein Bauch anfing zu knurren. Lachend bewegte ich mich zum Herd. Ich goss das Wasser ab und öffnete einen Beutel Tomatensauce. Wärendessen holte Ilona zwei Teller und Besteck aus dem Schrank. Ich stellte die Pfanne auf ein Brett auf den Tisch und schöpfte uns beiden auf unsere Teller. Wir assen und Ilona erzählte, was in der Zwischenzeit hier so geschehen war.
Nachdem wir unsere Teller leergegessen hatten, stellten wir sie in die Spülmaschine. Ich ging sofort ins Badezimmer und putzte meine Zähne. Ich gab Ilona eine neue Bürste und ging schon mal in mein Zimmer. Ich zog mich um und legte mich in mein Bett. Kurze Zeit später legte sich Ilona neben mich und ich schlief ein.

Morgens wachte ich auf und ich musste mich zuerst umsehen, wo ich überhaupt war. Sobald ich meine Orientierung gefunden hatte, stand ich auf und lief in die Küche. Nur hatte ich nichts hier zu Hause was man irgendwie zum Frühstück essen konnte. Ich schrieb einen Zettel, dass ich kurz einkaufen gehe, zog mich an und lief aus der Wohnung. Ich ging nebenan in den Coop. Ich kaufte ein paar Brötchen und einen Orangensaft. Ich lief schnell wieder nach Hause. Ilona war inzwischen auch aufgewacht und wartete im Wohnzimmer. Ich legte meinen Einkauf auf den Tisch und holte noch ein angefangenes Nutella-Glas aus der Küche. Wir frühstückten zusammen und redeten ein wenig. Nach dem Frühstück musste Ilona bereits nach Hause. Sie war heute mit ihrer Familie verabredet.

Ich machte mich mal ans Auspacken. Ich schmiss die schutzige Wäsche in die Waschmaschine und räumte die andere zurück in den Schrank. Ich stellte meine Waschsachen zurück an ihren Platz und stellte dann meinen Koffer weg. Mittlerweile war fast Mittag und ich musste noch einkaufen gehen. Ich packte mein Handy und meinen Geldbeutel in eine Tasche und lief los. Ich ging wieder ins Coop rüber, nahm mir aber diesmal ein Wägelchen. Ich lief kreuz und quer durch den Laden und suchte meine Sachen zusammen. Nach dem Bezahlen packte ich alles in zwei Tüten und ging wieder nach Hause. Ich räumte meinen Einkauf in der Küche ein und machte mich dann an die Wäsche in der Maschine. Ich hängte die nassen Kleidungsstücke auf meinem Balkon auf. Nachdem ich fertig war, hatte ich erstmals genug von der Hausarbeit. Ich legte mich auf mein Sofa und zappte durch das Programm. Es lief aber nur Schrott und so beschloss ich, noch ein wenig raus zu gehen. Ich lief in die Stadt und landete in der Einkaufsmeile. Natürlich musste ich in den H&M reingehen. Aber ich konnte mich beherschen und kaufte nur ein Oberteil. Ich holte mir bei Starbucks noch eine Kaffee und setzte mich in einen Park. Man hatte eine wunderschöne Aussicht über die Stadt Bern. Ich genoss es richtig und lauschte den Geräuschen rund um mich. Ich ging meinen Gedanken nach und nahm meine Umgebung erst wieder wahr, als es allmählich kühler wurde. Die Sonne war hinter den Bäumen verschwunden und ich machte mich auf den Weg nach Hause.
Ich wollte gerade in mein Haus reingehen als ich erschrocken in der Tür stehen blieb. Vor dem Lift wartete Tim mit seinem Koffer. Ich löste mich aus seiner Starre und lief auf ihn zu. "Tim" Er drehte sich um und sah mich mit grossen Augen an. "Mia" Er klang erfreut aber auch überrascht. "Solltest du nicht in Griechenland sein?" Ich sah in fragend an. "Doch, genau wie du auch" Ich schüttelte meinen Kopf. "Warum bist du auch nach Hause gekommen?" - "Ich glaube, das ist ne längere Geschichte und die mag ich dir nicht hier im Gnag erzählen. Willst du zu mir rüber kommen?" Ich wurde neugierig, hatte aber auch irgendwie Angst, was er mir zu erzählen hatte. "Ja klar ich komme" Wir stiegen zusammen in den Aufzug und fuhren zu unserem Stock. Tim schloss seine Tür auf und liess mich eintreten. "Setz dich schon mal auf das Sofa, ich komme gleich nach" Ich nickte und lief ins Wohnzimmer. Tim kam mit zwei Gläsern mit Wasser und setzte sich neben mich. "Also.."

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Tut mir leid, dass das Kapitel ziemlich langweilig ist... Aber ich musste irgendwie einen Übergang machen. Das nächste wird wieder besser😅🙈💕

Ein Tor - und mein Leben dreht sich um 180° (FF mit Roman Bürki)Where stories live. Discover now