Kapitel 28

1.1K 52 2
                                    

Mittlerweile war es dunkel. Ich musste tatsächlich eingeschlafen sein. Ich streckte mich ausgiebig und stellte erleichtert fest, dass mein Handy noch da war. Mühsam rappelte ich mich auf und lief los. So konnte das nicht weitergehen. Wie ein Penner am Strand die Nacht zu verbringen. So hatte ich mir meinen Urlaub eigentlich nicht vorgestellt. Ich lief gerade aus, immer weiter am Strand entlang. Vorsichtig kletterte ich über Steine und als ich gerade um einen Fels rundum lief, erspähte ich die ersten Lichter. Die Stadt, oder besser gesagt die Partymeile, war noch voller Leben. Davor standen auch die Liegestühle. Alle schön in Reihen angeordnet. Da hätte ich auch darauf kommen können. Der Liegestuhl wäre sicherlich bequemer zum Schlafen als der Boden. Ich lief auf die Liegestühle zu. Sanft wehte ein Stofftuch im Wind. Das Tuch war über die Lehne von einem Liegestuhl gelegt. Ich ging darauf zu und nahm den Stoff in meine Hände. Es war nicht einfach nur irgend ein Stück Stoff, es war ein Kleid. Es musste wohl jemand hier vergessen haben. Ich zog es mir über. In dem Moment war mir egal, dass es am nächsten Tag eine Person vermissen könnte. Endlich musste ich nicht mehr in meinem Bikini rumlaufen und konnte mich in der Stadt zeigen. Ich lief los. Immer der Musik nach. Die war laut genug. Je näher ich zu den Häuser kam, desto lauter wurde es. Die Leute feierten aussgelassen. Am Strassenrand lagen bereits die ersten Alkoholleichen. Grölende Männer kamen mir entgegen. Angewidert wechselte ich die Seite vom Strässchen.
Mittlerweile stand ich auf einem Platz umgeben von Clubs. Alles war mit tanzenden Leuten überfüllt und ich musste mich regelrecht durch die Menge quetschen. Der Bass dröhnte und die Stimmung schien geradewegs auf den Höhepunkt zu zu gehen. Andauernd wurde ich von der Seite angerempelt. Ich wollte wieder umkehren und zurück an den Strand gehen. Das hier war eindeutig nicht mein Ort. Nicht, dass ich nicht gerne feiern gehen würde, aber im Moment war mir echt nicht danach. Es gab ja auch nichts, was man feiern könnte. Ich drehte mich bereits um als mir jemand von hinten auf die Schulter tippte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und bewegte mich nicht. Ich spürte bereits seinen Atem in meinem Nacken. Ein Schauer lief mir über den Rücken. "Hi beautiful girl", flüsterte mir die Person ins Ohr. Angeekelt versuchte ich weg zu kommen. Doch leider wusste die Gestalt genau dies zu verhindern. Meine Handgelenke wurden umklammert und ich wurde nicht gerade sanft umgedreht. Viel zu nah stand ich nun an der Person dran. Doch sobald ich in ihr Gesicht sah, setzte mein Herz kurz aus. Ich hatte mir bereits die hässlichsten Menschen vergestellt. Doch dieser Mann da war genau das Gegenteil. Strahlende blaue Augen, blonde Haare und einen unglaublich gut gebauten Körper. Surferboy schoss es mir sofort in den Kopf. Er ist hübsch, aber an Roman kommt er nicht ran, dachte ich mir. Ich hätte mich innerlich ohrfeigen können. Ich wollte nicht mehr an ihn denken. Der hatte meine Gedanken nicht verdient.
Der Mann vor mir schaute mich lächelnd an und streckte mir seine Hand hin. Er sagte irgendwas, ich verstand wegen der Musik jedoch kein Wort. Er hatte mir wohl seinen Namen verraten. Ich erwiderte das Händschütteln und sagt auch meinen Namen. Auch er hatte ihn wohl eher nicht gehört. Er zeigte in irgend eine Richtung und sah mich fragend an. Da ich eh nichts vor hatte, nickte ich. Er nahm meine Hand und zog mich aus der Menge. Zusammen liefen wir durch eine Gasse auf den Strand zu. "Wie heisst du? Hab dich vorhin leider nicht verstanden" - "Mia, und du? Mir gings nämlich genau gleich" Er lachte kurz auf und dabei kamen seine schneeweissen Zähne zum Vorschein. "Nate", antwortete er mir. Eindeutig Surferboy. "Bist du alleine da?", fragte er mich. Scheisse. Was sollte ich nun antworten. Am Liebsten wäre ich gar nicht mehr da. Doch eigentlich war ich ja mit den drei Jungs hier. Jedoch auf der anderen Seite war ich sozusagen abgehauen und wollte nichts mehr mit denen zu tun haben. Ich antwortete, dass es kompliziert sei. Besorgt sah Nate mich an. Er zog mich langsam in Richtung von einem Stein. Wir setzten uns nebeneinander. "Was ist los?" Sanft sah Nate mich an. Ich blickte aufs Meer hinaus. Ich kannte ihn keine zehn Minuten. Sollte ich ihm wirklich alles erzählen? Ich seufzte und fing an. Ich erzähle ihm die Geschichte. Den Anfang, wie ich Roman kennenlernte, liess ich aus. Auch, dass er nicht unbedingt ein Unbekannter war. Es tat unglaublich gut, endlich mit jemanden zu reden. Nate hörte aufmerksam zu und unterbrach mich kein einziges Mal. Das Erste was er tat, als ich fertig war, war, er legte einen Arm um mich und verringerte den Abstand zwischen uns. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. Ich war selber etwas überrascht, wie schnell ich das Vertrauen zu ihm aufbauen konnte. "Du bist müde und brauchst dringend ein Bett", stellte er fest. Ich brachte nur noch ein schwaches nicken zu stande. Er zog mich hoch und ehe ich mich versah, landete ich auf seinem Rücken. Huckepack trug er mich zu seinem Hotel. Normalerweise hätte ich protestiert und dankend abgelehnt. Doch jetzt war ich viel zu müde und freute mich auf ein Bett. Ich döste bereits auf seinem Rücken vor mich hin und merkte nicht, wie er mich ins Bett legte und sanft zudeckte.

➖➖➖

Hello☺💘
Wie ihr vielleicht gemerkt habt, habe ich das Cover geändert. Das Alte gefiel mir nicht mehr wirklich & da ich die Story nun auch auf Instagram poste, musste das Cover jetzt oder nie gewechselt werden🙊

{Instagram: @/swissnationalteam}

#schleichwerbung✌😄

Ein Tor - und mein Leben dreht sich um 180° (FF mit Roman Bürki)Where stories live. Discover now