Kapitel 29

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Vorsichtig öffnete ich meine Augen. Ich erschrak. Ich lag eindeutig nicht in meinem Bett. Vorsichtig blickte ich umher und versuchte mich zu orientieren. Erst als mein Blick neben mich fiel, konnte ich mich erinnern. Nate. Ich musste lächeln als ich an gestern Abend dachte. Ich war auch erleichtert, alles endlich von der Seele reden zu können. Es war überhaupt kein komisches Gefühl, ihm alles anvertraut zu haben, obwohl ich ihn nicht kannte. An irgendwelche Konsequenzen dachte ich in den Moment nicht. Immer noch mit einem Lächeln auf den Lippen schloss ich meine Augen erneut. Es war viel zu kuschelig hier und ich konnte jetzt unmöglich aufstehen. Sofort schlief ich wieder ein.

Erst als sanft eine Hand über meine Wangen strich, öffnete ich meine Augen erneut. Ich blickte direkt in stahlblaue Augen. "Was lächelst du im Schlaf?", flüsterte mir Nate entgegen. Da ich darauf nicht wusste, was ich sagen sollte, vergrub ich mein Gesicht im Kissen. Ich spürte, wie Nate seinen Arm über meine Schultern legte und mir einen Kuss auf die Wange drückte. "Muss dir nicht peinlich sein." Rau drang seine Stimme in mein Ohr, was eine Gänsehaut auf meiner Haut auslöste.
Wir blieben noch eine Weile so liegen. In Nates Armen fühlte ich mich unglaublich geborgen.
Nate löste sich von mir und stand auf. "Hunger?", grinste er mich an. "Und wie", gab ich zurück. Das erste Mal wurde mir bewusst, wie lange ich bereits nichts mehr gegessen hatte. Eine Leere erfüllte meinen Magen und ich schälte mich aus der Decke. Verschlafen tapste ich Nate hinter her. Ich fand ihn in der Küche. Er stand am Herd, mir den Rücken zu gewandt. Der Geruch von frischen Pfannkuchen stieg mir in die Nase. Ich ging auf ihn zu und schlang meine Arme von hinten um ihn. "Setz dich", sanft sah er mich mit seinen Augen an. Kurz versank ich in ihnen. Sobald ich mich aber wieder gefasst hatte, wendete ich mich ab und setzte mich an den Tisch. Am Ende der Küche befand sich ein Fenster. Ich sah über die Dächer unseres Ferienortes. Weiter hinten erstreckte sich das Meer. Leicht bogen sich die Palmen im Wind hin und her. Plötzlich trat Nate vor mich und versperrte mir den Ausblick. Ich hob meinen Blick uns sah ihn an. Lächelnd hielt er mir einen Pfannkuchen entgegen. Nate setzte sich gegenüber von mir hin und sah mich an. Schüchtern lächelte ich ihn an und schnappte mir das Nutellaglas. Ich strich mir eine ordentliche Portion auf meinen Pfannkuchen. Ich spürte Nates Blick immer noch auf mir. "Was ist?", fragte ich ihn. "Du bist wunderschön", flüsterte er mir zu und legte seine Hand auf meine. "Wie kann man dir nur so etwas antun?" Ich senkte meine Blick auf den Boden. Da war es wieder, was ich erfolgreich verdrängt hatte.
Roman. Was er wohl gerade tat? Ob er an mich dachte? Soll mir doch egal sein, was er tut. Ich schnaubte. Plötzlich war ich wieder unglaublich wütend. Nates Worte von vorhin hatte ich komplett ausgeblendet. Wenn ich ganz ehrlich zu mir selber war, interessierte es mich sehr wohl was er gerade tat. Zu gerne wäre ich dabei gewesen. Doch ich redete mir ein, dass es mir egal sei. Ich versuchte meine Gedanken zu verdrängen und wandte mich wieder Nate zu. Doch er war weg. Sein Stuhl war leer. Wurde ich hier eigentlich nur verarscht. Ich stand auf und wollte zur Tür laufen. Jedoch kam Nate mir zuvor. Ich lief direkt in seine Arme. "Hier, ist aufgeladen" Er hielt mir mein Handy hin. "Danke!" Ich fiel ihm um den Hals. Nicht weil ich mich so sehr gefreut hatte, sondern einfach, weil ich im Moment etwas Nähe und Geborgenheit brauchte. Und dies fand ich bei ihm auf jeden Fall. "Ich lass dich mal alleine", flüsterte er mir ins Ohr. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und löste meine Arme um seinen Nacken. Er drückt mir das Handy in die Hand und verschwand im Badezimmer. Ich lief ins Wohnzimmer und machte es mir auf der Couch bequem. Ich schaltete das Handy ein und starrte gespannt auf das Display. Ob mir überhaupt jemand geschrieben hatte? ich zweifelte daran, dass ich den drei Jungs etwas bedeutete. Ich gab meinen Pin-Code ein und wartete. Sofort fing das Gerät an, unaufhörlich zu vibrieren. 79 verpasste Anrufe. Die meisten waren von Roman, doch auch Marco und Tim versuchten mich zu erreichen. 110 ungelesene Nachrichten auf Whatsapp. Innerlich stöhnte ich auf. Ich öffnete die App und staunte nicht schlecht. 90 Nachrichten schrieb Roman mir. Der Junge war aber hartnäckig.

Mia wo bist du?

Melde dich bitte!

Ich mache mir Sorgen

Mia?!

Lebst du noch?

Hab ich was falsch gemacht?

Als ich das gelesen hatte, lachte ich auf. Stellte er sich dumm oder hatte er einfach wirklich nichts in der Birne? Dass er nicht selbst darauf kam, warum ich weg war. Eine Antwort liess ich sein. Ich hoffte, es würde ihm reichen zu sehen, dass ich es gelesen hatte.
Ich sah mir die weiteren Nachrichten an. Die Restlichen waren von Marco und Tim, eine noch von Ilona. Lächelnd öffnete ich ihren Chat.

Heei meine Kleine💕
Wie ist der Urlaub? Hoffe, du hast Spass. Scheinst es zu geniessen, warst schon länger nicht mehr online. Oder hat das eine ganz andere Bedeutung?😏

Während dem lesen lag ein Lächeln auf meinen Lippen. Doch sobald ich die Nachricht durch hatte, gefror es ein. Ich musste unbedingt die Stimme meiner besten Freundin hören. Ich musste da einiges erklären. Ich tippte ihren Kontakt an und rief sie an. Nach dem zweiten Klingeln nahm sie ab und begrüsste mich fröhlich. Ich bemühte mich, ihr gleich zu tun. Doch sie kannte mich zu gut und ich konnte ihr nichts vormachen. Sie merkte sofort, dass etwas nicht stimmte und beharrte darauf, dass ich jedes Detail erzähle.

Ich erzählte von Anfang an alles, was geschehen war. Ich liess nichts aus. Einmal ging Nate neben mir durch um sich in der Küche was zu holen. Doch als er meine Tränen, welche in Strömen meine Wangen runter liefen sah, setzte er sich zu mir und trocknete mir meine Wangen mir einem Zipfel von seinen T-Shirt ab. Ich warf ihm ein dankbares Lächeln zu.

Eine Stunde dauerte das Gespräch mit Ilona. Sie hatte mir echt geholfen. Endlich wusste ich, wie ich weitermachen soll. Sie hatte mir geraten, bei vorerst bei Nate zu bleiben. Jedoch sollte ich Marco und Tim eine Nachricht schreiben, dass es mir gut ging. Dies erledigte ich so schnell es ging.

Braucht euch keine Sorgen um mich zu machen. Mir geht's gut. Roman weiss, warum ich weg bin.

Dies musste reichen. Ich schrieb beiden das Selbe. Nun fühlte ich mich schon viel besser. "Strand?", fragte ich Nate und versuchte, wieder einigermassen lächeln zu können. "Klar komm mit" Er erwiderte mein Lächeln uns zog mich von der Couch hoch. Er zog mich zur Garderobe und hielt mir ein paar Flip-Flops hin. "Sind das meine?", lachen nahm ich die Schuhe entgegen und zog sie an. "Die hattest du gestern an aber ich konnte dich ja schlecht mit ihnen ins Bett legen."

Wir verliessen Nates Apartment und liefen die Gasse entlang. Wir liefen über den Platz an dem ich gestern Nate traf. Ich lächelte leicht als ich mich daran erinnerte. Er war irgendwie schon extrem süss. Ich musterte ihn von der Seite wie er neben mir herlief. Natürlich drehte er seinen Kopf und grinste mich an. Peinlich berührt schaute ich weg. Er hatte mich durch die Gassen zum Strand gelotst. Er steuerte eine Gruppe von Palmen an. Davor blieb ich stehen und liess meinen Blick vom äussersten Zipfel des Blattes bis hin zum Boden gleiten. Es sah so wunderschön aus. Genau so, wie man sich seinen Traumstrand vorstellt. Nate holte zwei Badetücher aus seiner Tasche. Er gab mir eines und ich breitete es im Sand aus. Mein Kleid streifte ich von meinem Körper und schmiss es neben das Badetuch. Ich cremte mich noch mit Sonnencreme ein und legte mich auf mein Tuch. Ich schloss meine Augen und genoss die Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Es tat so gut, einmal an nichts zu denken.

Hello🤗💘

Erstmal tut mir leid, dass so lange kein neues Kapitel kam. Das lag daran, dass letzte Woche Endspurt in der Schule war und ich da noch einige Dinge zu erledigen hatte.🙄🙊

Am Wochenende war ich nicht wirklich in Schreiblaune, was mit der EM und vor allem dem Ausscheiden der Schweiz zu tun hat. Ja, ich war bzw. bin immer noch ziemlich enttäuscht.😔 Aber das Leben geht weiter und somit auch diese Geschichte hier.
Ich hoffe, euch hat dieses etwas längere Kapitel gefallen, auch wenn Roman nicht direkt vorkam.
Dies wird sich aber bald ändern...😉

Was denkt ihr so, wie wird es weiter gehen?🤔☺

Ciao & bis bald einmal😊💕

Ein Tor - und mein Leben dreht sich um 180° (FF mit Roman Bürki)Where stories live. Discover now