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|Lavinia|

Die ganze Nacht war ich wach, voller Angst... Jason und Unfall? Niemals... er fährt doch sicher.. mehr als sicher. Mit zittrigen Beinen betrat ich das Schulgelände und was ganz neues war, es war alles still. Dennoch waren Schüler da, doch es war still. So still, dass es mir angst machte. Gina kam auf mich zu und umarmte mich sofort. „Was ist hier los..?", fragte ich leise. „Es tut mir so leid..", wisperte sie nur. Sofort zog sich mein Herz zusammen. Sie nahm meine Hand und zog mich etwas mehr auf das Geländer, bis wir vor mehreren Kerzen standen. „Das geht nicht..", sagte ich sofort und ging einige Schritte zurück. Jason ist nicht tot! Auf keinen Fall! Nicht er! „Es ist nicht nur für Jason... auch für die die mitgefahren sind.", ich schluckte nur hörbar und sah mich hektisch um. Keiner von Jason's Gang, niemand. Ich begann immer schneller zu Atmen und immer unkontrollierter. „Lavinia.. beruhige dich.. bitte.", sagte sie. Doch ich kniff sofort die Augen zu als mir schwindlig wurde. Ich wollte gerade auf den Boden klappen als Gina mich schnell festhielt. Ich weinte und weinte wie noch nie in meinem Leben. Mir wird gerade ein Stück meines Herzens raus gerissen! Ich merkte nur noch wie mich jemand hoch nahm, Gina konnte es nicht sein. Ich kniff ein paar mal meine Augen zu, immer wieder, doch klar sehen konnte ich immer noch nicht. Mein Kreislauf war total zusammen gebrochen. Ich wurde auf die kleine Wiese vor der Schule gelegt und Gina hielt leicht mein Kopf hoch. Erst als mein Atem sich verlangsamte und ich wieder normal atmete, wurde auch meine Sicht wieder klarer und ich konnte mich umschauen ohne nur verschwommen zu sehen. Ich sah kurz nach oben zu Gina, die immer noch meinen Kopf leicht hoch hielt und ihn jetzt auf ihren Schoß legte, dann streichelte sie mir einmal kurz über meine Haare. Mein Blick wanderte vor mich wo ich Ryan sah, sofort bekam ich große Augen. Er kniete sich vor mich und sah mich nur an, er sagte nichts. Also musste alles stimmen, doch ich musste jetzt ruhig bleiben.. ich musste. Ich wollte gerade wieder fragen ob es stimmte, wo Ryan mich sofort ernst anschaute, dies verwirrte mich aber mehr als nur. Ich fragte mich aber ebenfalls, wo er jetzt her kam. Ich habe keinen seiner Jungs gesehen und nur Ryan würde nicht in die Schule kommen. Doch ich hielt mein Mund dachte erst einmal weiter an nichts. „Wann ist die Beerdigung?", fragte Gina aus dem nichts, sofort spürte ich wieder mein Herz schneller schlagen, Beerdigung. „Übermorgen.", sagte Ryan aus dem nichts, ohne jegliche Emotionen. „Ich geh mit dir hin..", sagte Gina sofort und sah mich an, doch Ryan mischte sich erneut ein. „Nein.", „Nein.?", fragte ich etwas sauer. Er konnte mir doch nicht verbieten auf Jason's Beerdigung zu gehen! „Ach komm Lavinia. Du bist von keinem dort erwünscht, willst du dir das wirklich antun?", „Mir egal ob die mich leiden können. Jason konnte das.", sagte ich etwas ernst. Was fällt dem eigentlich ein. Ich sah nur wie er Gina etwas vielsagend anguckte, „Du solltest lieber nach Hause und dich erst einmal ausruhen Lavinia..", ich sah sie gleich an. „Sagt doch gleich, dass ihr mich los haben wollt.", sagte ich und wurde wütend. Ich nahm meine Schultasche und machte mich auf den Weg nach Hause, ich hörte wie mir Gina und Ryan noch ach riefen, doch ich ignorierte es gekonnt. Allerdings erhielt ich viele Blicke von anderen Schülern, doch dies war ich ja gewohnt. Ich hörte nichts mehr von Gina, oder Ryan. Niemand sagte mir etwas und ich war echt am zweifeln ob ich zur Beerdigung gehen sollte, wenn ich so unerwünscht bin... sollte ich erst zum Friedhof wenn keiner mehr da wäre. Doch mein Handy vibrierte und ich schaute gleich drauf, eine Fremde Nummer. Ich öffnete die Nachricht und das einzige was ich lesen konnte war eine Adresse, verwirrt las ich mir diese Adresse mehrmals durch. Was sollte das? Sollte ich dort hin? Lieber nicht.... mein Vater hat genug Feinde..

Ich ging die nächsten Tage nicht in die Schule und ging auch nicht aus meinem Zimmer, essen tat ich auch nicht, mir war total der Appetit vergangen und trinken tat ich nur aus meiner 1,5L Flasche die ich nicht mal leer hatte. Ich spürte so eine Leere in mir, es fehlte etwas und dieses etwas war Jason. Erst als er klopfte erschrak ich, denn meine Eltern kamen einfach rein. „Hm..", brachte ich nur über meine Lippen und sah zur Tür. Gina kam rein, „Hey..", murmelte sie. „Ach ne.", sagte ich und gleich überkam mich schlechte Laune. Sie setzte sich zu mir aufs Bett und strich mir kurz über den Arm, ich zog ihn aber weg. „Wollen wir gehen?", fragte sie. „Ich geh mit dir nicht auf die Beerdigung, ich bin unerwünscht, sowie von dir.", sie schüttelte den Kopf. „Ich soll dich wohin bringen um ehrlich zu sein..", ich schüttelte den Kopf und drehte ihr mein Rücken zu. „Ich weiß alles Lavinia...", ich hielt inne. Wie alles? „Ich weiß was deine Eltern machen sowie Jason's und was alles passiert ist...", „Von wem.?", fragte ich sofort, doch sie ging nicht drauf ein. „Du hast eine Nachricht bekommen oder? Mit einer Adresse?", woher wusste sie das? „Du musst dahin... in der Zeit wo die Beerdigung ist.. bitte... es ist Jason's Unfallort..", wenn sie bescheid wusste... ach, ich muss da hin... Ich stand einfach auf, und verließ das Zimmer. Gina rannte mir sofort nach, „Wir sehen uns... oder..?", „Kommst du nicht mit?", sie schluckte etwas. „Du musst alleine gehen..", ich sah sie verwirrt an. „Versprich mir, dass wir uns wieder sehen.", „Gina was meinst du?", fragte ich wieder. Doch sie lächelte mich an und ging in die andere Richtung. Ich dagegen sah ihr die ganze Zeit nach, bis ich sie nicht mehr sah. Mein Handy holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich hatte wieder eine Nachricht von der fremden Nummer, 'Du hast noch 20 Minuten.', sollte ich wirklich gehen? Was hatte ich groß zu verlieren? Ich lies mein Handy mich führen bis ich zu einer Schnellstraße kam und was mich gleich wunderte, hier fuhr kein Auto. Ich sah mich kurz um, dann auf mein Handy. 20 Minuten waren schon längst um, ich hatte doch länger gebraucht. Ich setzte mich einfach an den Rand der Straße und sah mich eine Weile um, doch nichts.. Ich sah dann nur in Himmel und dachte wieder nach, ob ich Zuhause oder hier sitze, macht doch eh kein Unterschied. Doch als die Gedanken an Jason wieder kamen, kamen mir wieder Tränen in die Augen und ich atmete gleich tief durch um diese zu verdrängen. Ich hörte ein knacksen hinter mir und gerade als ich mein Kopf nach hinten drehen wollte, wurde mir mein Mund zugehalten. Ich wollte sofort los schreien und fing an zu zappeln, doch meine Arme wurden nach hinten gezogen und so wurde ich fest gehalten. „Zu spät. Doch du kommst trotzdem mit mir.", sagte eine sehr tiefe Stimme die mir Gänsehaut bereitete.

Criminals Daughter-Jason McCannWhere stories live. Discover now