Éomer der Stalker

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Fire sattelte, mit ein paar Tipps des Stallburschen, das Pferd und führte Shadow nun stolz nach draußen. Viele Krieger Gondors warfen ihr neidische und unsichere Blicke gleichermaßen zu. Die Einen, da sie es nicht fassen konnten, dass eine Frau sich an ein solches Tier wagte, die Anderen, weil sie der Meinung waren, dass dieses Weib einen Schaden haben musste.

Zurück bei den anderen Kriegern, sah Fire, wie Faramir und Eowyn gerade Éomer, Aragorn und die Anderen verabschiedeten. Als der Heermeister die Frau sah, vielen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf und es brauchte einen Moment, bis er seine Mimik wieder voll und ganz im Griff hatte. Einerseits war er überrascht den, seiner Meinung nach, psychisch gestörten Shadow so gelassen und zam zu sehen. Andererseits war das die erste kurzhaarige Frau die er jeh zu Gesicht bekommen hatte. Es war in Mittelerde üblich lange Haare zu haben. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen. Vor allem bei den Elben. Fire war zwar ein Mensch, doch war Faramir selbst eine kurzhaarige Menschenfrau schon unheimlich. Diese warf ihm einen stolzen Blick zu und schwang sich dann in den Sattel. Es war nochmal ein komplett anderes Gefühl, auf einem Pferd noch einen Sattel unterm Hintern zu haben, als einfach mit nichts als Zügeln drauf los zu reiten. Trotzdem war sie bereit. Bereit in der ihr bevorstehenden Schlacht alles zu geben, um dem Hobbit Frodo eine Chance zu geben, den Ring im Schicksalsberg vernichten zu können. Das Alles war eigentlich nur ein riesiges Ablenkungsmanöver um die Orks und vor allem Saurons Auge zu beschäftigen, damit niemand Frodo und Sam aufhalten konnte, damit Mittelerde noch einmal dem Dunklen Herrscher entwischen konnte!

Langsam setzten sich die Pferde in Bewegung und die Soldaten ritten, durch die Straßen Minas Tiriths, zum Tor. Kaum hatten sie dieses passiert, fielen sie in einen flotten Trab und ließen die weiße Stadt schon bald hinter sich. Sie ritten über weite Landschaften hin zum Gebirge, das sie von Mordor trennte. Am Fuße einer Felswand machten sie Rast.

Fire hatte Shadow gerade den Sattel abgenommen und begonnen den verschwitzten Rücken des Tieres abzureiben, als Éomer zu ihr trat. "Ein hübsches Tier habt ihr da", stellte er fest, "Ich habe gehört, es soll einen psychischen Schaden haben?" Die Frau wurde wütend. Niemand beleidigte ungestraft ihren Shadow. "Shadow ist vollkommen gesund! Sowohl körperlich, als auch geistig!", entgegnete sie. "Angeblich soll er schon einen Menschen in wilder Panik zu Tode getrampelt haben", fuhr der Reiter Rohans fort. "Sicherlich nur ein Gerücht! Ihr seht doch, er ist die Ruhe selbst, und jetzt hört bitte auf mir dauernd hinterher zu schnüffeln!", pflaumte die Frau weiter. Éomer war verdutzt und sah Fire verwirrt an. "Ihr habt doch nicht wirklich geglaubt, dass ich nicht bemerke, wie ihr mir dauernd hinterherstarrt und meine Freunde über mich ausfragt!", begründete die Frau ihre Aussage. Es dauerte einige Sekunden, bis der Mann wieder zu sprechen begann: "Nun, jedenfalls wollte ich sagen, dass euch eure neue Frisur nicht wirklich steht." Fire zog eine Augenbraue hoch. Der Typ hatte doch einen Schaden! Erst ihr hinterher spionieren und sich dann über Pferd und Frisur beschwehren! Der hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank! "Wenn ich ehrlich sein soll, ist die eure nicht viel besser. Außerdem kann es euch doch egal sein, wie ich herumlaufe!", sprach nun wieder die Piratin. "Ich bin ja nach wie vor der Meinung, dass Frauen auf dem Schlachtfeld nichts zu suchen haben", sagte Éomer wieder nach einigen Sekunden des Schweigens. "Was zur Hölle hat das jetzt mit meiner Frisur zu tun?!", fragte Fire aufgebracht. "Genau! Außerdem kann sie sehr gut kämpfen!", mischte sich nun auch Pippin ein, der dem Gespräch wohl schon eine Weile gelauscht haben musste. "Was geht dich denn das an?", fragte der Mann nun spöttisch. "Es geht mich etwas an, weil Fire mir eine gute Freundin geworden ist und ich zu ihr stehe!" Der Hobbit versuchte sich nun groß vor dem Reiter Rohans aufzubauen, was sich wegen seiner Größe als etwas schwierig gestaltete. Um seine Aussage zu unterstreichen zog er sein kleines Schwert und stellte sich vor die Frau. Éomer lachte, zog sein Schwert und hatte den Kleinen mit einer Handbewegung entwaffnet. Pippin bückte sich beleidigt nach seinem Kurzschwert und hob es auf. "Pippin, lass einfach gut sein. Der arrogante Idiot ist die Mühe nicht wert", beruhigte sie den Hobbit. Dieser steckte seine Waffe weg und lief auf der rechten Seite an Éomer vorbei. Jedoch nicht, ohne ihm davor gegen das Schienbein zu treten, wofür er sich einen wütenden Blick seitens des Mannes erntete. Fire hatte Mühe nicht laut loszulachen. Éomer drehte sich genervt um und lief zurück zu seinen Männern. Die Piratin schüttelte den Kopf und begann wieder damit, Shadows Rücken abzureiben.

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Hallo ihr Menschen da draußen,
ich wollte mich nur kurz bei der Leserin lazizia für ihre Votes und netten Kommis bedanken. :*

KämpferherzWhere stories live. Discover now