Plan

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"WACH AUF! FIRE! FIRE! AUFWACHEN!!!"
Als die Piratin am nächsten Morgen die Augen öffnete, war Pippin gerade dabei auf ihrem Bett herum zu hüpfen und laut ihren Namen zu rufen. "Pip! Beruhige dich! Was ist denn so Dringendes?", fragte die Frau nur leicht genervt darüber, so stürmisch geweckt zu werden. "Du musst unbedingt mit mir zum Thronsaal! Ich habe keine Lust alleine in irgendeine Schlacht ziehen zu müssen!", antwortete der Kleine zusammenhangslos. Mit einem Mal war Fire hellwach. "Welche Schlacht?!", fragte sie entgeistert. "Keine Ahnung! Komm einfach mit!", drängte Pippin sie zum Aufstehen. "Och Mensch!", quängelte die Piratin. "Ich bin trotzdem noch ein Hobbit!", protestierte Pippin. Die Frau verdrehte die Augen und kämpfte sich aus dem Deckenknäuel, das Pip durch sein Rumgehüpfe veranstaltet hatte. "Mach doch nicht so langsam! Beeil dich!", trieb er die Piratin weiter zur Eile an. "Ja, ja! Beruhige dich doch mal! Ich muss mich doch noch anziehen! Warte so lange draußen, oder dreh dich wenigstens um!", antwortete sie. Pippin gehorchte und lief zügig nach draußen. Fire holte sich ihre Kampfkleidung aus dem Schrank und war im Handumdrehen angezogen. Ihre Haare band sie zu einem Zopf zusammen.

Vor ihrem Zimmer wartete der kleine Hobbit schon ungeduldig. "Da bist du ja endlich! Beeil dich! Ich will doch noch mitbekommen, von was für einer Schlacht Gimli mit Legolas gesprochen hatte!", rief er und zog die Frau hinter sich her zum Thronsaal. Dort waren bereits Gimli, Legolas, Aragorn, Éomer und Gandalf versammelt. Pippin und Fire hörten gerade noch wie der Zwerg sagte: "Geringe Aussicht auf Erfolg, den Tod als Gewissheit... Worauf warten wir noch?!" "Dürften wir an eurem Gespräch teilhaben?", fragte die Piratin höflich. Sofort drehten sich alle zu ihr und dem Hobbit um. "Um was für eine Schlacht handelt es sich?", fragte sie weiter, als sie keine Antwort bekam. "Eine an der ihr nicht teilhaben werdet!", maulte Gimli. "Und wieso wenn ich fragen darf?" Fire war wenig überzeugt. "Ihr seid eine Frau und eine Piratin obendrein!", schnauzte er sie weiter an. Die Piratin verdrehte die Augen. Männer! "Aber sie kann doch total gut kämpfen!", warf nun Pippin ein. Legolas musterte sie mit einem fragenden Blick. "Sie hat immerhin geholfen Minas Tirith zu verteidigen!", begründete der Hobbit weiter. Nun ergriff Gandalf das Wort: "Fearless Fire-Heart, ihr wisst, dass keiner von uns euch im Falle eines Falles verteidigen könnte und wahrscheinlich keiner von uns die Schlacht überleben wird! Da war die Verteidigung Minas Tiriths ein Kinderspiel dagegen!" "Eure Sorgen sind unbegründet", antwortete Fire, "Ich kämpfte schon einen Kampf ohne Waffen, welcher zweifellos mein Leben forderte. Ich habe ihn überstanden. Und nun werde ich euch in einem hoffnungslosen Kampf beistehen, denn es gibt immer Hoffnung!" "Eure Worte sind stark, und euer Mut wie mir scheint grenzenlos", fügte sich nun auch Èomer in das Gespräch ein, "doch ist das Schlachtfeld kein Ort für eine Frau." Fire warf ihm nur einen giftigen Seitenblick zu und sah nun Aragorn an. "Ihr seid Thronerbe Gondors und ein guter Freund von Pippin, welcher auch mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ich erbitte eure Erlaubnis ihm in einer solch schweren Schlacht beistehen und ihm Hoffnung geben zu können." Der Mann schien kurz zu überlegen, wärend alle Anderen ihn erwartungsvoll anstarrten. Er warf Gandalf einen Fragenden Blick zu. Der Zauberer nickte. "Also gut, so kommt mit, doch sollt ihr wissen, dass euch niemand zwingt in solch eine hoffnungslose Schlacht zu reiten. Wir reiten morgen in der Früh zum Schwarzen Tor", stimmte Aragorn schließlich zu. Pippin war sichtlich erleichtert, seine große Freundin dabei haben zu dürfen, wenn er in seine wohl letzte Schlacht ziehen würde. Fire nickte kurz und sah aus den Augenwinkeln, wie Gimli und Legolas ihr völlig unerwartet einen anerkennenden Blick zuwarfen. Nur Éomer schien die Sache nicht sonderlich zu gefallen. Als sie den Thronsaal mit Pippin wieder verlassen wollte, fing er sie ab.

"Geh schonmal voraus, Kleiner!", wies er den Hobbit an. Dieser warf ihm einen unsicheren Blick zu, begab sich aber dann nach draußen. "Was gibt's?", fragte Fire so locker wie möglich. "Kommt mit!" Mit diesen Worten zog der Rohirrim die Piratin hinter sich her in einen schmalen Flur. "Ihr seid eine schöne Frau. Es wäre töricht etwas so bezauberndes in einer Schlacht zugrunde gehen zu lassen", raunte er ihr zu. "Ähm, okay? Sonst geht's gut oder?" Die Frau hatte keine Lust auf ein derartiges Gespräch. "Ich bin stark genug auf mich selbst aufpassen zu können. Außerdem geht es euch einen feuchten Dreck an, was ich tue und wo ich gedenke zu sterben!", fauchte sie. Sie versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien, doch Éomer machte keine Anstalten Fire los zu lassen. "Seid unbesorgt! Solange ich euch in der Schlacht beistehen werde, werdet ihr nicht sterben", gab er wenig überzeugt zurück. Er wusste wohl auch nicht, was er wollte... Erst versuchte er Fire von ihrem Vorhaben abzubringen, und dann versprach er ihr, sie zu beschützen? "Ähm..., falls ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt haben sollte:
1. Bin ich nicht auf Schutz angewiesen
und 2. habe ich kein Interesse an euch!" Mit einer Schnellen Armbewegung hatte sie sich aus Éomers Griff befreit und lief nun zügig nach draußen.

KämpferherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt