Kämpferherz

Fearless Fire-Heart

Es war ein trüber Tag. Wolken bedeckten den Himmel und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihre nasse Last über das kleine Schiff Crying Mermaid ergießen würden. Die Crew des Schiffes bestand aus Piraten, welche auf der Suche nach einem Handelsschiff waren, welches Handelswaren aus den Küstengegenden nach Osgiliath, nach Gondor, bringen sollte. Unter ihnen war auch eine Frau. Sie hatte etwas dunklere Haut und ihre Schwarzen Haare hingen in verspielten Zöpfchen bis zur Mitte ihres Rücken. Ihr Name war Fearless Fire-Heart. Die Piraten hatten sie als Kleinkind in einem Dorf nahe des Flusses aufgesammelt. Ihre Eltern waren verschwunden und dennoch bewies sie damals großen Mut. Nicht jedes kleine Mädchen traute sich bei einem Piratenangriff auf die Straße. Es war aber ihr großes Glück, dass gerade der alte Joe die kleine entdeckt hatte. Er war ein alter Seemann und hatte selbst einst Familie gehabt. Er hatte sich seither um sie gekümmert. Joe war allerdings schon vor ein paar Jahren, bei einem Festnahmeversuch, angeordnet von Denethor, Truchsess von Gondor, getötet worden. Seitdem hasste Fire alle Zivilisten, die irgendetwas mit Gondor zu tun hatten, noch mehr, als sie es ohnehin schon tat.

Langsam schob sie die Crying Mermaid durch das Wasser, welches im stärker werdenden Wind leichte Wellen schlug. Jukka, welcher im Krähennest saß, betrachtete das Ufer genau. Vorsicht war geboten, seit Denethor die Piraten überall im Land festnehmen ließ. Manche wurden wie der alte Joe getötet, manche wurden eingesperrt und für den Fall, dass Sklaven von Nöten sein sollten, gerade mit dem, was zum Überleben notwendig war am Leben gehalten.

Am Horizont konnte man schon bald weiße Segel erkennen. "ALLES BEREITMACHEN ZUM ENTERN!!!", ertönte die Stimme des Captains. Alle griffen nach ihren Waffen. Säbel, Schwerter, Dolche, Messer, Armbrüste und Äxte. Die Schiffe lagen nun Planke an Planke. Mit lautem Kampfgeschrei sprangen die Piraten an Deck des Handelsschiffes. Dort wartete eine böse Überraschung auf sie. Bis an die Zähne bewaffnete Soldaten Gondors warteten nur darauf, ihre scharfen Schwerter in die Eingeweide der Piraten zu bohren. Ehe irgendjemand die Flucht ergreifen konnte, war eine Hälfte der Mannschaft erstochen und über Bord geworfen und die andere Hälfte in Ketten gelegt worden. Ein junger Soldat, welcher als einziger nur ein Kettenhemd und darüber ein Ledergewand, geziert von einem weißen Baum, trug, baute sich groß vor Fire auf. Er war blond und hatte einen hellen Dreitagebart. "Was sucht eine Frau an Bord eines Schiffes, das von Maden befehligt wird?", fragte er, wärend ein anderer Mann ihr die Hände zusammenschnürte. Trotzig spuckte Fire ihm vor die Füße und reckte dann das Kinn, da sie neben ihm nicht so klein wirken wollte. "Frech die kleine", stellte er kühl fest, "Mein Vater wird sicher Verwendung für sie haben. BRINGT DIE GEFANGENEN NACH MINAS TIRITH UND DAS SCHIFF AN EINE ANLEGESTELLE OSGILIATHS!!" Er warf Fire noch einen angewiederten Blick zu und verschwand dann in der Menge der Soldaten.
Zum Glück der jungen Frau, wurde ihr guter Freund Jukka ebenfalls am Leben gelassen. Sie verstand sich zwar auch mit dem Rest der Mannschaft immer bestens, doch er war für sie schon immer wie ein großer Bruder gewesen. Er selbst war erst 14, als Fire in die Crew aufgenommen wurde. Zusammen wurden die Beiden nach Osgiliath verschifft um von dort nach Minas Tirith gebracht werden zu können.

"Verdammte Landratten! Missgeburten von Hundesöhnen! Ich reiß ihnen allen die Eingeweide heraus!", fluchte Fire vor sich hin, wärend sie und Jukka in den gigantischen Berg, an dem die Festung lag, hineingeführt wurden. Viele Meter ging der Weg in den Fels hinein. Das Tageslicht hatten sie schon seit vielen Minuten aus den Augen verloren. Nur wenige Fackeln beleuchteten hier und da die Gänge. Die Beiden wurden am Ende eines Seitenganges gemeinsam in eine Zelle gestoßen und der Schlüssel im Schloss mindestens fünf mal gedreht. Mit einem gehässigen Lachen befestigte die Wache den Schlüsselbund wieder an seinem Gürtel und schon bald war er in der Dunkelheit verschwunden.