Kapitel 39

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Ich kam wieder zu mir, als ich im Krankenhaus ankam. Mich brachte man in irgendeinen Raum, wo man mein Gesicht röntgen ließ, oder so. Die Ärzte stellten fest, dass man mir so hart ins Gesicht geschlagen hat, dass mein Wangenknochen nun raus zeigte.  

Als ich das zu hören bekam, wollte ich mein Gesicht gar nicht erst sehen.

Damit es sich teilweise verheilen konnte, mussten sie etwas daran operieren. Eine OP? War das so schlimm?

Mein Vater wurde sofort benachrichtigt und fuhr sofort zu mir ins Krankenhaus. Ehrlich! Miley hielt sich wirklich nicht zurück! Vorgestern meine Mutter und nun ich. Kam als nächstes mein Vater oder was?

Die Ärzte bekamen die Einverständnis von meinem Dad, damit sie mich operieren durften. Ich hatte echt Angst davor und hoffte, dass es nicht allzu schlimm aus fiel.

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Nach der OP meinten die Ärzte, dass ich nach Hause gehen durfte, aber ich sollte mich für paar Tage ausruhen. Auf der Heimfahrt sprachen mein Vater und ich nicht miteinander. Das war mir außerdem nicht zu Mute. Irgendwie wusste er immer, wann ich reden wollte und wann nicht. Wir waren uns schon sehr ähnlich!

Zu Hause angekommen machte mein Dad mir erstmal was zum Essen. Ich merkte, dass er keinesfalls wütend auf mich war, weil ich mich mit jemanden geprügelt hatte. Eher war er besorgt.

Beim Essen sprachen wir dann miteinander und daraufhin folgte das Thema, was heute passiert ist, dass es dazu kam, dass ich ins Krankenhaus musste.

„War das diese Miley, die dir das angetan hat?", fragte er und sah sich meine Verletzung kurz an.

Ich nickte und stach mit meiner Gabel in die Nudel ein.

„Was haben die eigentlich nun mit ihr gemacht? Weiß du was?", fragte ich darauf.

„Zuerst wurde sie mit aufs Polizeirevier genommen, um sie in Ruhe paar Sachen auszufragen. Ah ja! Wir sollen heute um 19 Uhr auch dorthin kommen", erinnerte er sich selbst und sagte mir Bescheid.

Wir hatten schon 18 Uhr. Also müssten wir gleich los fahren. Bevor es aber soweit war, ging ich hoch auf mein Zimmer und nahm mein Handy an mich. Als ich auf mein Display schaute, erschienen viele Nachrichten drauf. Sie waren nur von Addison und zwei von Marc. Bevor sie noch krank vor sorgen waren, schrieb ich den beiden.

„Hey Leute :) mir geht's besser, aber ich muss dringend mit euch reden und euch etwas beichten :/ kommt ihr morgen nach der Schule zu mir? Ich muss mich in den nächsten Tagen ausruhen, sagte der Arzt."

Keine zehn Minuten später, da antwortete mir Addison schon zurück.

„Klar, können wir machen :) Gute Besserung <3"

Als es soweit war, fuhren mein Dad und ich zum Polizeirevier. Auf der Autofahrt erzählte ich ihm dann die ganze Story, was heute passiert ist.

„Vielleicht hättest du nicht sofort gehandelt, aber hm...", sagte er überlegend.

Seufzend ließ ich mich auf mein Sitz fallen und schaute aus dem Fenster bis mein Dad weiter sprach.

„Aber ich kann dich auch verstehen", klang er mitfühlend und so vertraut.

Ich drehte mich zu ihm um und lächelte ihn leicht an. Kurz nahm mein Dad den Blick von der Straße und lächelte mich ebenfalls an.

Dann kamen wir an. Wir parkten das Auto neben einen Polizeiauto und anschließend steigen wir aus. Wir betraten das Polizeirevier und als wir rein gingen, sah ich nur Stühle hier stehen und verschlossene Türen. Mein Dad und ich entschieden uns dann einfach zu setzten, was nicht lange hielt, weil schon ein Polizist die Tür auf machte und uns reinbat. Es war genau der gleiche Polizist, der von heute.

Als wir den Raum betraten, setzte sich der Polizist an sein Arbeitsplatz und bat uns noch einmal uns hinzusetzten. Dann fing er an mir paar Fragen zu stellen und ich erzählte ihm einfach die ganze Geschichte. Durch meine Unterlagen konnte er bezeugen, was Miley und ich früher alles getan haben, dass ich im Jugendknast war. Alles stimmte ja, aber ich hatte keine Beweise dafür, dass sie meine Mutter verletzt hat. Irgendwie musste ich versuchen das aus ihr raus zu bekommen. Ich brauchte ein Plan!

Nachdem ich all seine Fragen beantwortet habe, informierte er mir, dass ich keine Anzeige bekam. Miley konnte das sowieso nicht, weil sie nicht mal Geld für einen Anwalt hatte, aber Leute zu angängigeren, um meine Mutter fast tot zu schlagen, schon? Ich will das diese Frau in den Knast kommt und für eine sehr lange Zeit auch da drin bleibt!

Zwei Stunden später verließen mein Dad und ich das Polizeirevier und machten uns wieder auf dem Weg nach Hause. Schon war ich erschöpft und wollte einfach ins Bett.

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Schnell zog ich mein Pyjama an und schlüpfte dann ins Bett, doch schlafen konnte ich nicht wirklich. Ich dachte an das heute zurück. Jake hatte mich abgrundtief verletzt und hatte mir gar nicht geglaubt. Wieso hatte er das nicht? Ich erzählte doch hier kein Märchen, weil ich angeblich Eifersüchtig war!

Das ganze schmerzte innerlich und auch äußerlich. Mein Wangenknochen fing schon wieder an weh zu tun. Die Betäubung hatte dann schon nachgelassen. Wie ich jetzt gerne Miley so richtig zusammen schlagen wollte!

Mich machte aber etwas anderes fertiger als Miley, sondern Jake. Nun hasste er mich wahrscheinlich! Ich fing schon an seine dummen Anmach' Sprüche und wie nah er mir immer kam, zu vermissen. Wie es nun mit uns weiterging, wusste ich nicht.

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Am Tag darauf schlief ich bis 13 Uhr aus. Als ich aufwachte, tat mein Gesicht nicht mehr so sehr weh. Verschlafen schlenderte ich nach unten in die Küche und sah ein Teller mit Waffeln auf der Küchentheke liegen. Wahrscheinlich hat Dad sie mir zur Seite gelegt. Ich nahm den Teller an mich und setzte mich damit ans Tisch. Bevor ich dann anfing zu essen, holte ich mir noch Orangensaft heraus und schüttelte es mir in ein Glas. Genussvoll aß ich die Waffeln auf bis es an der Tür klingelte. Schnell stopfte ich mir die letzte Waffel in den Mund und trank den Rest meines Saftes aus. Anschließend stellte ich sie in die Spüle und eilte dann zur Haustür. Als ich sie öffnete stand Addison vor mir und hinter ihr Marc.

„Oh mein Gott!", rief Addison sofort geschockt und sah sich meine Wunde an.

Marc runzelte die Stirn und sah sich das genauer an.

„Ich bin gespannt, was du zu erzählen hast", meinte er skeptisch und trat dann ein.

„Ja, hallo erstmal", sagte ich lächelnd und umarmte Addison. Dann auch Marc.

Ich fragte nach, ob sie was zu trinken haben wollten, aber beide lehnten ab. Deshalb gingen wir sofort ins Wohnzimmer und jeder setzte sich wo anders hin. Addison saß auf der Couch, wo mein Dad sehr oft saß. Marc ließ sich auf den Sessel fallen, wo Jake auch fast immer saß und ich setzte mich auf mein eigenes. Aufmerksam sahen die beiden mich an und wollten das ich anfange. Nun würden die die Wahrheit über mich erfahren.

„Also, bevor ich erzähle, was gestern passiert ist, muss ich noch früher anfangen. Denn das ganze hat sozusagen eine Hintergrundgeschichte", erwähnte ich und wirkte ein wenig nervös.

Beide nickten eifrig und nun fühlte ich mich wie Ted von How I Met Your Mother, der seinen Kindern erzählte, wie er ihre Mutter kennengelernt hatte. Dabei erzählte er, wie es überhaupt dazu kam und das gleiche tat ich jetzt auch.

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Meiner Cousine hat man mal aus Versehen ins Gesicht geschlagen und dabei rammte man ihr den Wangenknochen heraus. War überhaupt keiner schöner Anblick! :$

Dark HeartWhere stories live. Discover now