Kapitel 23

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Noch einmal atmete ich tief ein und wieder aus. Dann führte ich meine Hand auf die Türklinke zu und drückte sie langsam runter. Schließlich zog ich einmal dran und die Tür stand weit offen. Nun blickte ich in zwei honigbraunen Augen und stand mit halb offenen Mund nur da. Wieso konnte ich nicht so schöne Augen haben? Marc, Addison, Jake. Alle hatten wunderschöne Augen und ich?! Grün-Braun! Bäh!

Wieder sammelte ich mich und hörte auf Jake, wie ein Gott, anzustarren. Ich musste zugeben. Er sah echt gut aus! Sehr sehr gut! Und das alles merke ich erst jetzt? Er trug eine dunkle Jeanshose mit einem schwarzen T-Shirt und eine Schwarze Lederjacke drüber.

Ich verfolgte die Blicke, die er mir zuschenkte und eine Schnute machte. Dann erweiterten sich seine Augen und er lächelte wieder einmal hämisch. Woran er gerade wohl dachte? Schmutzige Gedanken? Bestimmt.

„Du siehst wunderschön aus, Grace-Baby", lächelte er vom Mundwinkel.

Als er das von sich gab, lief mir ein Schauder über den Rücken. Grace-Baby! So nannte mich Miley immer! Ich sog den Atem an und zitterte ein wenig. Langsam ließ ich mein Blick sinken und betrachtete den Boden bis ich auf einmal Jakes Finger an meinen Kinn spürte, die er soweit hob, damit ich in seine leuchtenden Augen sehen konnte. Sie verengten sich und sahen meine an.

„Was ist los?", hörte sich seine Stimme ernst und zugleich besorgt an.

Die Besorgnis lag auch in seinen Augen. Darüber war ich sehr überrascht.

Ich wendete den Kopf zur Seite und konnte mir ein Seufzer nicht verkneifen. „Scheiß drauf."

Mit meiner Hand nahm ich seine von meinem Kinn und ließ sie runter baumeln. Stumm machte Jake ein Schritt zur Seite, damit ich raus treten konnte und hinter mir die Tür dann zuschloss.

Er führte mich zu seinem Auto und hielt sogar die Autotür für mich offen, damit ich einsteigen konnte. Ich schlüpfte aufs Beifahrersitz und er ging einmal um die Motorhaube und stieg selbst ins Auto ein. Er drehte den Schlüssel einmal um und ließ den Motor kurz laufen, bevor er dann losfuhr.

Auf der Autofahrt versuchte ich ganz leise und unauffällig zu atmen, weil ich nervös wurde. Ich war doch nie so? Wieso war ich seit ich hier bin immer so nervös?

Jake und ich führten keinen Gespräch. Ich war damit beschäftig aus dem Fenster zu schauen und er konzentrierte sich aufs Fahren. Ich hoffte einfach, dass wir schnell ankommen würden, weil ich hielt die Stille nicht mehr aus.

Sowieso unterbrach Jake die Stille und fing an mir Fragen zu stellen.

„Und wie fühlst du dich?", fragte er und schaute kurz zu mir rüber, dann wieder auf die Straße.

Als Antwort zuckte ich mit den Schultern und schaute immer noch aus dem Fenster.

Ich hörte ein Seufzen von Jake, der dann wieder etwas sagte. „Wieso sagst du nichts?"

Diesmal wendete ich meinen Blick vom Fenster ab und sah ihn an, der aber auf die Straße achtete.

„Ich weiß nicht, was ich dir Zusagen habe", sagte ich fest und schaute gerade aus auf die Straße.

Trotzdem erkannte ich von der Seite, dass sein Blick ernster wurde und er sah so nachdenklich aus.

„Was habe ich dir angetan, dass du rein gar keine Interesse an mir zeigst?", klang er diesmal genervt und sah dann mich an und ich ihn.

Meine Augen verengten sich mehr und seine verdunkelten sich.

„Noch nichts, aber bald!", zischte ich und ließ mich endgültig aufs Sitz fallen.

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