Kapitel 5

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Die Zugfahrt war nicht mehr auszuhalten. Ich wollte mit Marc ein Gespräch führen, aber er war wohl nicht dran interessiert. Vielleicht hatte er ja eine Freundin und dachte, dass ich ... Nein. Nein. Ich wollte nichts von ihm. Mal plaudern heißt nicht sofort, dass man was von jemanden will. Wenn er das von mir dachte, dann war der Junge bei mir echt unten durch!

Immer noch schaute ich aus dem Fenster bis ich in meiner Hosentasche etwas spürte. Es war mein Handy, was vibrierte. Ich entsperrte den Display und sah, dass ich eine Nachricht bekommen hatte.

Es war von Miley. Sie war einer meiner "Freunde". Sie und paar andere waren nicht wirklich, was man als Freunde bezeichnen konnte. Alles andere waren sie! Sie haben mit mir rumgezickt und ich mit ihnen. Ich bezeichne mich auch nicht als gute Freundin. Miley war diejenige mit der ich mich gestern auf der Party geprügelt hatte.

Von Miley:

„Na? Schon blaue Flecken? ;)"

Typisch Miley! Mit der wollte ich schon lange nichts mehr zu tun haben. Sie war eine Bestie! Auf der Party konnte sie mich auch nicht in Ruhe lassen. Ich dachte wieder an letzte Nacht.

Die Musik dröhnte in meinen Ohren. Sie war so laut, sodass ich nicht mal hören konnte, was ich dachte. Als alle anderen am tanzen waren, habe ich mich gegen eine Wand gelehnt. Ich beobachtete die Leute, wie sie am tanzen und am abfeiern waren.

„Lust zu tanzen?", rief eine männliche Stimme in mein Ohr. Dadurch zuckte ich zusammen und sah den Typen böse an. Er, dagegen, schmunzelte. Wenigstens war er nicht so voll gesoffen, wie alle anderen hier.

„Nein, danke", sagte ich kalt und drehte ihm den Rücken zu.

Ich spürte wie sich ein Arm um meine Taille schlang. Schnell schaute ich hoch und der Typ zog mich an sich.

„Lass mich los!", knurrte ich, aber das zwang ihn mehr dazu mich zu wollen.

„Komm schon! Ein kleines Tänzchen", lachte er auf und versuchte mich auf die Tanzfläche zu zerren. Wieder versuchte ich mich von ihm zu lösen und es klappte, aber dabei wäre ich fast nach hinten gefallen, doch ich hielt noch mein Gleichgewicht.

„Nein!", zischte ich und stampfte davon. An den ganzen betrunkenen, verschwitzten Leuten versuchte ich vorbei zu kommen und befand mich schließlich in der Küche. Dort gab es Pizza und ich nahm mir ein Stück, doch ließ sie dann wieder in die Verpackung fallen, als ich Mileys Stimme hörte.

„Na Grace? Wie ist es so mich nicht mehr als Freundin zu haben?", lächelte sie triumphiert. Sie kam näher auf mich zu und musterte mich von Kopf bis Fuß.

„Freundin? Du warst nie eine Freundin!", wiedergab ich und durchbohrte sie mit meinem Blick. Miley hob eine Augenbraue hoch und lächelte wieder so dämlich.

„Aha! Und wer hat dich aus der einen Sache rausgeboxt, als einem Lehrer Wasser übergegossen wurde? Und wer hat dich zu sich aufgenommen, als du es nicht bei deiner Mutter aushalten konntest und für paar Tage abgehauen bist?", stellte sie paar Dinge klar und dachte sie wäre eine "gute" Freundin gewesen, doch ich fing an zu lachen.

„J-Ja Du! Aber das alles ist auf deinen Mist gewachsen! Du warst diejenige, die dem Lehrer das angetan hat und mir wurde die Schuld dafür gegeben! Und das mit meiner Mutter lag daran, als du und deine Freunde unser Haus verwüstet habt! Was denkst du wie meine Mutter reagieren würde?"

Mileys Augen verengten sich mehr und mehr und sie sagte:„Erstens: Man hat dir die Schuld dafür gegeben, weil du erwischt wurdest! Wärest du einfach schneller gelaufen! Und zweitens: Seit wann bist du auf der Seite deiner Mutter. Ich dachte, du hasst sie mehr als jeden anderen auf der Welt!"

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