Kapitel 18

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„Hey! Warte doch mal!", rief Jake lachend nach mir.

Ich versuchte unauffällig schneller zu gehen, damit er nicht auf den Gedanke kam, dass ich von ihm weglaufen würde, aber das tat er wahrscheinlich schon.

Ich zuckte kurz zusammen und trat ein Schritt zurück, als er plötzlich vor mir stand. Blinzelnd sah ich ihn an. Er trug nicht mehr seine Schuluniform, sondern ein Schwarzes T-Shirt und dazu eine Schwarze Hose. Erst jetzt schaute ich richtig in seine Augen. Es war Honigfarbene Augen und sie sahen nur zu dahin zu schmelzen aus. Wie konnte ich sie davor übersehen haben?

„Hey", sagte er mit einer rauen Stimme und hob seine Mundwickeln.

Mit halb offenen Mund stand ich da und konnte nicht mehr aufhören in seine Augen zu schauen, doch dann riss ich mich zusammen.

„Hi", gab ich nur zurück und machte ein Schritt vor, um weiter gehen zu können, aber Jake stellte sich weiterhin vor mich und ließ mich nicht durch.

Seufzend sah ich zu ihm hoch und machte ein genervtes Gesicht.

„Was willst du?"

Jakes Lächeln wurde immer breiter und mit einem mal, ging er mit seiner Zunge über seine Lippen. Ich hob eine Augenbraue hoch und versuchte kein Interesse zu zeigen.

„Hättest du Lust mit mir was zu unternehmen?", fragte er dann.

Vielleicht würde jedes Mädchen mit ihm was unternehmen wollen, aber ich ... ich wollte es auch. Doch die eine Seite von mir sagte:„Er spielt nur mit dir!", aber wiederum sagte die andere Seite:„Egal! Hab dein Spaß!"

Ich wollte mein Spaß haben, aber ich war nicht einer dieser Mädchen, mit dem man kurz was anfangen und sie dann in Stich lassen konnte. Ich wollte nicht billig rüberkommen und eine von seiner Sammlung sein. Deshalb sagte ich nur:„Nein."

Das blieb auch dabei! Nachdem ich ihm geantwortet hatte, stand er reglos da und sah mich diesmal mit halb geöffneten Mund an. Damit hatte er bestimmt nicht gerechnet! Dieses mal hielt er mich nicht auf und ich konnte ungestört an ihm vorbei gehen. Kurz drehte ich mich um und sah ihn noch mal an, wie er mir nach schaute und dann umspielte sich ein verführerisch Lächeln um sein Gesicht. Ich wusste, dass es nicht das letzte mal war, wo er versuchen würde mich zu verführen.
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Mit dem Bus fuhr ich wieder nach Hause und als ich zu Hause ankam, war es 19:22 Uhr. Ich schloss die Haustür auf und trat ein. Gerade als ich meine Schuhe anziehen und sie vor die Tür stellen wollte, bemerkte ich, dass mein Vater auch wieder zu Hause war, weil seine Schuhe neben meine standen. Schnell lief ich die Treppen hoch, auf mein Zimmer und stellte dort meine Tasche und die Einkaufstüten ab.

„Grace!"

Es kam von unten und als ich runter gehen wollte, hörte ich Schritte, die die Treppen hoch gingen. Abrupt blieb ich vor meiner Zimmertür stehen und machte sie nur auf. Mein Vater kam soeben nach oben und stellte sich vor mich.

„Was gib's?", fragte ich.

„Hab für uns zwei Essen gemacht. Kommst du bitte runter?"

In seiner Stimme hörte ich ein Unterton, der flehend klang, aber ich dachte, dass ich es mir nur einbildet hatte.

„Jetzt?", fragte ich nur.

Er nickte bloß und sah nachdenklich aus. Wieso? Woran dachte er nach?

Ohne ein weiteres Wort schloss ich hinter mir die Tür und ging mit meinem Vater, mit viel Abstand, die Treppen hinunter. Still gingen wir in die Küche und ich setzte mich abrupt hin. Fragend sah mich mein Vater auf einmal an.

Dark HeartWhere stories live. Discover now