Kapitel 15

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Marc machte ein nachdenkliches Gesicht und schmunzelte. ,,Eigentlich nicht."

Alle sahen ihn weiterhin an bis er etwas hinzufügte.

,,Ich stand schon immer auf Mädchen, aber auf Jungs auch", lachte er und zwinkerte mir zu. In diesem Moment rutschte mir das Herz in die Hose. Auf einmal fühlte ich mich so leicht an und dann war ich wieder auf dem Boden. Nur dieses eine Zwinkern machte mich verrückt.

Die anderen Jungs lachten mit ihm und sahen schließlich mich an. Der Junge mit den schwarzen Haaren beobachtete jedes zucken auf meinem Gesicht und achtete, was ich tat. Das machte mich irgendwie nervös, aber okay? Marc und die anderen Jungs unterhielten sich immer noch, was mir dann zu blöd wurde. Mir war es langweilig. Ich nahm meine Tasche und schulterte sie mir über. Dabei stand ich auf und sah dann rüber zu Marc.

,,Wohin gehst du?", fragte er mich und sah mich verwundert an.

Ich kratzte mich am Hinterkopf und antworte ihm:,,Möchte nur ein wenig durch die Schule spazieren."

Als ich gerade gehen wollte, fügte er schnell noch was hinzu. ,,Möchtest du, dass ich mit komme?"

Schnell schüttelte ich den Kopf und lächelte ihn an. Er nahm es entgegen und wendete sich wieder den Jungs zu. Nur wegen denen war es in der Mensa so richtig laut. Konnten sie nicht normal reden? In einer normalen Lautstärke? War jetzt auch egal ...

Sobald ich die Mensa verlassen hatte, befand ich mich auf dem Schulhof. Da entdeckte ich eine Bank, die sich neben einem Blumenbeet befand. Ich setzte mich drauf und spielte dann mit meinem Handy herum. Auf einmal fiel mir ein, dass ich etwas vergessen hatte. Ich musste mir die Schulbücher besorgen. Konnte das eigentlich nicht die Direktorin für mich erledigen? Immer musste alles von mir abhängen!

Ich sprang auf und suchte den Raum, wo die ganzen Schulbücher verlagert werden. Nicht die Bibliothek, sondern einfach ein Lager für Schulbücher. Nach fünf Minuten fand ich auch den Raum und es dauerte weitere fünf Minuten bis ich all meine Bücher bekommen hatte. Ich hatte nur noch eine Minute bis die nächste Stunde anfing und ich wusste nicht mal, was ich hatte. Was sollte ich eigentlich jetzt mit den Büchern anfangen? Wohin damit? Ich besaß keinen Schließfach!

Seufzend stand ich da und stellte meine Bücher erst mal an eine Fensterbank ab, um die Hände frei zu bekommen, damit ich mein Stundenplan raus holen konnte.

Jetzt gleich habe ich Biologie, lass ich laut vor. Wo stand auch drauf. Ich hatte Glück. Der Biologieraum war nicht weit weg von hier, wo ich mich gerade befand. Ich nahm meine Bücher wieder an mich und lief dorthin. Im Gegensatz zu Englisch war Biologie mein Lieblingsfach. Hoffentlich würde es auch so bleiben!

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Nach Biologie hatte ich eine Freistunde und danach nur Sport. Das hieß etwas. Na was denn wohl? Sport mit Marc.

In der Freistunde hatte ich nichts besonderes gemacht. Ich saß nur im Foyer herum und erledigte schon mal meine Biologie Hausaufgaben. Ebenfalls war ich in Biologie richtig gut und mir fiel es nicht schwer die Aufgaben zu erledigen.

In Sport zog ich dann die Sportsachen an, die ich heute von der Schuldirektorin bekommen hatte. Wie schon gesagt. Sie waren in lila und ich liebte sie. In der Umkleide mit den anderen Mädchen sprach keiner mit mir oder beachteten mich.

Schon komisch, aber mir war es egal. Lieber nicht angesprochen zu werden, statt voll mit Fragen bombardiert zu werden. Falls es welche geben sollte! Nachdem sich alle umgezogen hatten und wir uns mit den anderen in der Halle trafen, war auch schon die Lehrerin da. Sie war ungefähr die Mitte 30 und sah relativ hübsch aus. Ihre dunkelblonden Haare wurden zu einem Pferdeschwanz gebunden und sie trug auch Sportkleidung an. Nur nicht solche wie unsere.

Heute stand Volleyball auf dem Programm.

Zu erst mussten wir uns aufwärmen. Wir liefen drei Runden durch die Turnhalle. Dann gab die Sportlehrerin jeden von uns einen Ball und damit sollten wir zu unserem Partner, die wir uns selber aussuchen durften, passen und wieder zurück. Mein Partner war natürlich Marc.

Schließlich hatte uns die Sportlehrerin in Teams aufgeteilt. Ich war mit zwei weiteren Mädchen und drei Jungs in einem Team. Einer nnnn von den drei Jungen war Marc. Ich war auf Position 2 und Marc machte den Aufschlag. Leider traf er nicht über das Netz, sondern auf mein Hinterkopf. Daraufhin fiel ich zu Boden und klatschte wie eine Fliege auf, nachdem man sie mit einer Fliegenklatsche getroffen hatte. Das andere Team war am Lachen und Marc kam auf mich zu gerannt. Er stützte mich auf.

,,Grace! Es tut mir leid. Das wollte ich nicht", entschuldigte er sich weitere male und machte ein Drama daraus.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf und meinte, dass es nicht so schlimm sei. Mir ist schließlich nichts passiert.

Marc half mir auf und schlenderte mich auf eine Bank zu. Er wollte, dass ich mich ausruhte, aber mir ging es eigentlich schon wieder besser. Ich sah zu wie sie weiter Volleyball spielten. Jeder von den war richtig gut. Marc auch. Er steckte viel Kraft in dieses Spiel, denn an seiner Stirn bemerkte man schon paar Schweiztröpfchen, aber das war normal ...

Später durfte ich wieder spielen und Marc passte auf, dass er mir nicht nochmal auf den Hinterkopf oder sonst wohin traf. Ich habe manche Aufschläge verpeilt , aber sonst war ich richtig gut. Nach der Stunde zogen wir uns dann um. Bevor wir aber in unsere Kabinen verschwanden, meinte Marc zu mir, dass er auf mich draußen warten würde. Ich nickte und ging dann in die Kabine. Das war für uns beide die letzte Stunde gewesen. Der Tag kam mir echt zu lang vor, aber wenigstens hatte ich den ersten Tag hinter mir.

Als ich die Turnhalle verließ und umgezogen war, ging ich nach draußen, wo Marc auf mich wartete. Lächelnd ging ich auf ihn zu und er sah mich schmunzelnd an.

,,Ist was?", fragte ich.

,,Geht's dir besser?", kam er mit einer Gegenfrage.

Ich rollte die Augen und stöhnte kurz auf. ,,Mir ist doch nichts schlimmes passiert", lachte ich.

Marc und ich gingen über den ganze Schulhof und betraten wieder die Schule und von da aus, gelangten wir in den Foyer. Im Foyer saßen viele Leute. Wahrscheinlich warteten sie auf den Bus, wie ich jetzt auch. Marc verabschiedete sich von seinen Kumpels, die ich heute in der Mensa getroffen hatte und ging dann wieder auf mich zu.

,,Okay, bis morgen dann", sagte ich und wollte ihn umarmen, aber Marc sah mich nur m mit einer hochgehobene Augenbraue an.

Es bereitete mir ein mulmiges Gefühl in Bauch, als er mich so abschaute. Ich machte ein fragendes und zu gleich, ein verwirrtes Gesicht.

,,Willst du nicht bei mir mit fahren?", fragte er dann.

Immer noch ahnungslos starrte ich ihn an und blinzelte nur, statt mein Mund aufzumachen. Geduldig wartete er darauf, dass ich etwas sagte, aber ich nickte dann einfach. Es überraschte mich, als er ein Arm über meine Schulter legte und mich dann raus zum Parkplatz führte, damit er mich mit seinem Auto nach Hause fahren konnte.

Dark HeartWhere stories live. Discover now