Feindschaft?

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Obwohl sie sich komisch fühlte, jetzt das Schwert gegen Jiro erheben zu müssen, gab ihr Asurs Rücken, an den sie sich lehnte Sicherheit. Azurs Augen stachen scharf hervor und schienen Jiro zu zerspalten

"Verschwinde, Drache!", rief er ihm mutig entgegen.

Desinteressiert wand sich Jiro ab und sah enttäuscht an, als wollte er sagen : Musste es wirklich so kommen?

Aphira zuckte vor diesem Ausdruck zurück, sie fühlte sich irgendwie schäbig und dreckig. Der Kerl, den sie erst vor Kurzem kennengelernt hatte schien es zu bemerken und berührte sie sanft mit der Hand. Ohne den Blick von Jiro zu wenden, flüsterte er leise :"Er ist nur ein Drache, ein Monster, eine Ausgeburt der Hölle"

Aphira schluckte. Asur sollte doch recht haben! Mehr war er nicht!

Jiro schien gemerkt zu haben, dass Asur etwas negatives über ihn sagte, denn seine Aufmerksamkeit richtete sich gegen ihn. Sein Blick wurde kalt und durchdringend, doch das beeindruckte Asur nicht, im Gegenteil, er starrte nur noch aggressiver zurück.

"Komm doch her!", knurrte er, seine Hand spielte mit dem Schwert.

Die schwarze Gestalt fing an mit seinen monströsen Zähnen zu grinsen, darauf schien er gewartet zu haben. Seine Schwingen sich unheilvoll und er schwang sich in die Lüfte. Der Wind der aufkam, brachte die Erde zum Bersten. Aphiras Hände begannen zu schwitzen.

Der Drache schraubte sich erschreckend schnell in die Höhe, bevor er die Flügel anlegte und dem Boden entgegenraste. Durch den blassen Sonnenaufgang, der den Horizont in ein zartes orang-rot färbte, konnte man seine Umrisse wenigstens ausmachen. In der Nacht wären sie aufgeschmissen gewesen. Da hätte man höchstens seinen Rachen gesehen, der sich gerade hellblau färbte.

"Bring dich in Sicherheit!", rief Asur und Aphira warf sich noch rechtzeitig nach rechts, um nicht von der gewaltigen Flammensäule geröstet zu werden. Das Feuer verbreitete noch wie ein Feuerwerkskörper, bevor es erlosch. Asur sah hart zu dem Jiro und murmelte leise vor sich hin "Drecksvieh..."

Dann präsentierte er sich wie auf dem Silbertablett und schrie zu dem Drachen hoch:

"Komm gefälligst runter, du feiges Vieh!"

Die Wut, die Jiro packte, war beinahe spürbar. Stürmisch landete er vor Asur und grub die Krallen tief in den Boden. Asur schrie auf, denn Jiro versetzte den Boden unter hohe elektrische Spannung. Das laute Knistern, wie der Strom sich seinen Weg durch Asur bahnt, war hörbar. Erschrocken rannte Aphira zu ihm und wollte ihn da rausziehen, doch der Drache schlug sie weg mit seinem Schwanz.

"Asur!"

Sie wand sich direkt zu Jiro.

"Bitte hör auf! Er hat damit nichts zu tun!"

Doch Jiro schien nur noch Asurs Qualen zu genießen. Sauer schossen Aphira Tränen in die Augen, die Ohnmacht der Menschen wurde ihr nur noch einmal vor Augen geführt. Der Degen pochte

"WARUM TUST DU DAS ?!", Aphira schlug gegen sein Bein. Verärgert sah Jiro zu ihr runter, als ob sie ein Kind wäre dass sich einfach Kekse gemobst hatte, obwohl er es verboten hatte.

Unbemerkt fingen die Schrifzeichen zu leuchten.

Aphira wartete, bis Jiro wieder zu Asur schwankte, der mittlerweile viel zu leise geworden war. Und so kam es auch.

Jiros flammiger Blick ließ sie los und heftete sich wieder auf den armen Asur. In diesem nachlässigen Moment sprang Aphira vor und schleppte den schweren Jungen weg. Allein schon ihr kurzer Kontakt mit dem Strom hatte eine lähmende Wirkung. Durch jeden ihrer Muskeln schien es zu gleiten und den Kontakt zu ihrem Willen zu kappen. Ihre Lunge wurde zusammengepresst, ihr Herz zum Platzen gebracht. Röchelnd lag sie mit Asur auf dem Boden.

Dragon Mate - der FunkeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt