Nervöses Schwert

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Horis und Aphira waren kreidebleich und auch der Alte sah weg.
Seine wasserblauen Augen waren trübe, hatten jeden Glanz verloren. Sein Kopf war weg von ihnen gedreht, er sah zu einem unbekannten Ziel. Sein Gesicht hatte sich bitterlich verzogen. Als ob sein Leben vor seinen Augen nochmal die grausamstem Momente vorbeiziehen ließ.

Aphira sah ihn betrübt an und biss sich auf die Unterlippe.

"Warum sollen sie ausgeburten des Todesdrachen sein ?", es war eher dahingehaucht wie der Wind, als gefragt.

Kato sah sie an, oder besser gesagt durch sie hindurch.
Gedankenversunken reichte er ihr eine Schriftrolle und sah schließlich wieder weg.
Mit der Hand nach vorne gestreckt wollte sie ihn trösten, wurde aber von Horis warmer Hand daran gehindert.

Sie sahen sich an. Horis schüttelte kaum merklich den Kopf und stand auf. Er stand sehr wacklig auf den Beinen und wäre fast gestürzt.
Ihn nahm die Sache anscheinend sehr mit.

Traurig stand auch Aphira auf. Bevor sie aus dem kleinen, schmuddeligen Raum gingen, drehte Aphira sich nochmal um.

Schweigend saß Kato da und sah sie an. Der bohrende Blick im seinen Augen ließ ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Hatte Horis das auch gesehen? Panisch ließ sie den Raum mit dem schwarzen Vorhang hinter sich.

Schweigend verließen sie das Geschäft.
Horos war im Schweigen versunken und sah Aphira nicht mal an.
Auch sie war merklich still, dabei das ganze Wissen erstmal zu verdauen, in der Hand hatte sie die mysteriöse Rolle fest umklammert.

So stiefelten beide zurück. Hin und wieder knackte ein Ast und beide zuckten blitzschnell in Kampfstellung
(Verständlich nach dem vorherigen Erlebnis)
Es waren meist nur Katzen oder Ratten.

Vor dem Tor sah sie, wie dunkel es schon war.
In diesem Raum vergisst man echt die Zeit.
Als beide ankamen, fanden sie einen verlassenen Hof auf.
Yoko lag da und wedelte mit seiner Rute. Grinsend kraulte Aphira seinen Bauch.
Als sie wieder nach Horis sehen wollte, war er weg.

Erschrocken sah sie sich um wobei sie auf einem Stein ihren Fuß verdrehte und auf den Po fiel.

Laut fluchte sie auf, während sie ihren Popo vorsichtig rieb.
Peinlich berührt, ging sie schnell auf ihr Zimmer und hoffte, keiner der Wachen habe das gesehen. Plötzlich fiel ihr das Schriftstück in ihren Händen ein. Ihre Augen weiteten sich und sie rannte auf ihr Zimmer.

Der Mond ließ das dunkle Zimmer aufleuchten. Alles bekam ein mystisches Aussehen.

Aphira hätte es normalerweise genossen, doch heute war es ihr Schnurz.
Mit zitternden Fingern machte sie eine Kerze an. Sie mochte den beruhigenden Dampfgeruch. Enspannt schloss sie die Augen und zog die Luft scharf ein. Ihre Finger juckten vor Verlangen zu lesen. Wie ein unruhiger Ameisenhaufen zog sich das Kribbeln über ihren Körper.

Sie sah das relativ junge Stück Pergament an. Es war mit einem schwarzen Band verschlossen. Mit nassen Händen öffnete sie es.

Angeekelt wischte sie ihre Hände erstmal an ihrem Shirt ab und begann mit große, gespannten Augen zu lesen

Lieber Leser,
Das ist mein letztes Memoir vor meinem Ableben. Ich will keine Trauer, nein ich will dir die geheime Wahrheit der schwarzen Drachen vermitteln. Ich hoffe mein Sohn schreibt alles so auf wie ich es sage. Steve ist immer so schusselig

Ich weiß von allem, denn ich bin der direkte Nachfahr einer der Erwählten.
Du weißt hoffentlich wie es zum Todesdrachen kam.

Als Naphi ihre Eier schützte und sich für drei Tage versteckte, säte der schwarze Drache Wut in den Drachen. Es kam zum unvermeidlichen Krieg von Drachen und Menschen.

Dragon Mate - der FunkeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt