Ich verschränkte meine Arme um die Brust und schaute finster auf die Straße. Auf einmal bremste Jake und hielt das Auto an. Ich wusste, dass wir noch nicht da waren, weil er mitten auf der leeren Autobahn anhielt und mich böse ansah.

„Was willst du jetzt damit sagen?"

Mit seinem Oberkörper kam er bedrohlich näher an mich ran und seine Augen beschrieben nur die Wut. Zitternd versuchte ich mich von Jake fern zuhalten bis ich mich an den Türgriff neben mir klammerte, die plötzlich aufstieß und ich mit einer rückwärts Rolle raus fiel. Ein Schrei verließ mein Mund und ich landete auf den Steinboden. Ganz fest kniff ich mir die Augen zu und versuchte den Schmerz zu bearbeiten, weil mein Hinterkopf wieder einmal schmerzte. Ich hörte wie eine Autotür aufgerissen wurde und Schritte auf mich zu liefen. Jake beugte sich zu mir runter und sagte mit einer zitternden Stimme:„Gra-ce. Ist dir was passiert?"

Ich spürte seine Hand auf meinen Rücken, die mich hoch drückte und ich sozusagen auf den Boden saß und nicht mehr lag. Langsam öffnete ich wieder meine Augen, aber mir kullerten schon paar Tränen herunter.

Wieder kniff ich die Augen zu, als Jake aus Versehen mein Hinterkopf berührte. Ich biss mir die Zähne zusammen und zischte flehend:„Lass das."

Sofort zog er seine Hand weg und half mir dann auf. Er führte mich wieder ins Auto und ließ mich sanft aufs Beifahrersitz fallen.

„Soll ich dich zum Krankenhaus fahren?", fragte er besorgt und hielt mit beiden Händen meine fest, die auf meine Oberschenkel lagen.

Kopfschüttelnd machte ich wieder die Augen auf und löste eine Hand von ihm, um mir die Tränen weg zu wischen.

„Geht schon", murmelte ich und sagte zu ihm, dass er wieder einsteigen und weiter fahren sollte. Er tat es dann auch.

Für die nächste Zeit fragte er mich ständig. „Geht's dir besser?" - „Soll ich dich nicht wirklich zum Krankenhaus fahren?" - „Brauchst du irgendwas?"

Das ging solange bis das Auto wieder anhielt und wir vor einem großen Haus parkten. Wieso hatte er sich überhaupt so viele Sorgen gemacht?

„Wir sind da", klang Jakes Stimme wieder ruhiger und sah mich wieder einmal besorgt an. Nur diesmal war es nicht so krass. Er stieg aus und machte mir schließlich die Autotür auf und half mir raus. Ich folgte ihm bis zu seiner Haustür, die er aufmachte und mich als erstes eintreten ließ.

Staunend sah ich mich hier um. Meine Güte war DAS eine Einrichtung! Sein Heim sah einfach nur unfassbar geil aus. Bei meinem Vater war die Einrichtung zum umhauen, aber die hier war eine Untertreibung.

Mit dem Staunen hörte ich auf, als eine weibliche Stimme zu hören war. Verwundert blickte ich in eine Richtung, was wie eine Küche aussah. Von da kam eine schlanke, lange Frau heraus. Sie hatte kurze hellbraune Haare und hatte echt eine Model Figur. Sie sah auch noch wie einer aus. Jetzt wusste ich, woher Jake das hatte. Das war doch schließlich seine Mutter, oder

„Hey, ich bin Katy. Jakes Mutter", stellte sie sich vor und schüttelte mir die Hand. Ich nahm sie entgegen und stellte mich ebenfalls vor. Sie schien echt nett zu sein. Im gleichen Moment hörte ich jemanden, der die Stufen runter stieg. Ich blickte zur Treppe und ein großer Mann kam herunter getrampelt. Er war genauso groß wie mein Vater und ich denke mal paar Jahre älter. Ihr müsst wissen mein Vater war 37Jahre alt. Das hieß also, dass er mit 19 Vater wurde. Ja schon ein bisschen zu Jung, aber meine Mutter war jünger. Zwei Jahre junger um ehrlich zu sein. Sie war mit 17 mit mir schwanger. Tja! Nicht verhütet! Trotzdem wurden aus meinen Eltern was. Beide hatten ein vielbezahlten Job. Das alles wurde aber nur möglich, denn meine Großeltern haben sie unterstützt und sich auch um mich gekümmert. Echt lieb von ihnen, aber sie lebten seit sehr langem nicht mehr unter uns und das seit fast schon 13 Jahren.

Dark HeartOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz