Peetas Sicht Kapitel 2: Distrikt 12

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Ich stehe in Distrikt 12 und fühle mich wirklich unwohl. Ich, als Spotttölpel, in meiner alten Heimat? Katniss müsste der Spotttölpel sein, doch sie ist im Kapitol. Ihr Interview spuckt mir noch immer im Kopf herum. Wie schwach und zerbrechlich das ansonsten so starke Mädchen wirkte. Wie sie zitterte, wie ihr die Träne über die Wange rollte. Alles schien ihr Schmerzen zu bereiten. Und jetzt stehe ich hier vor dem alten Haus meiner Familie, sie alle sind jetzt tot, und ich muss die Distrikte zum Kampf ermutigen, während Katniss für jeden meiner Worte leidet.
Wie konnte ich mich nur bereit erklären, der Spotttölpel zu sein? Wie hätte ich mich weigern sollen, der Spotttölpel zu sein? Egal, was ich gewählt hätte, es wäre die falsche Wahl. Doch ich habe meine Wahl getroffen. Drei Wochen sind nach dem Interview vergangen und ich habe schon viele Propos, so nennen wir die Propaganda Spots, die wir zur Einigung der Distrikte drehen, gedreht. Jedes Mal fühle ich mich einfach nur schuldig.
„Peeta, bist du soweit?", fragt mich Cressida, meine Regisseurin. Ich blicke kurz zurück und nicke.
„Wie lange dauert der Weg zu ihrem Haus?", fragt sie.
„Nicht lange. Der Saum ist nur etwas weiter dahinten. Allerdings ist ihr Haus fast direkt am Zaun gewesen. In fünfzehn Minuten sind wir spätestens da.", antworte ich.
Gale ist noch in 13. Er wollte den Rebellen nicht helfen.
Du schützt Katniss auf die eine und ich auf die andere Weise. Sie haben dir bereits versprochen, Katniss und die anderen so schnell wie möglich rauszuholen. Ich werde mich am Kapitol rächen, sobald ich ihr dadurch nicht mehr schade."
Somit haben wir keine zwei, sondern bloß einen Ersatz für unseren Spotttölpel. Ich finde seine Entscheidung gut. Die Rebellen brauchen nur einen von uns. Ich habe das Versprechen, dass sie befreit wird und nicht für ihr Handeln unter Folter bestraft wird. Ich schütze sie so weit, wie der Spotttölpel-Ersatz sie schützen kann. Gale schützt sie soweit er sie schützen kann. Insgesamt geben wir ihr den situationsbedingt besten Schutz, den wir aufbringen können.
Der Weg zum Saum ist von Toten gesäumt. Eingeäscherte Toten. Im Qualm erstickt. Alle beim verwesen. Jeder davon könnte ein Freund gewesen sein. Oder meine Mutter. Mein Vater. Meine Brüder. Jeder davon ist unschuldig gestorben. Wegen uns! Ich hätte in der ersten Arena sterben sollen. Katniss hätte gewonnen und all diese Menschen wären noch am Leben. Die Rebellion wäre sowieso früher oder später ausgebrochen, aber dafür wär meine Familie, wären meine Freunde noch am Leben und meine Heimat noch ganz. Ich hätte die Beeren schlucken sollen und sterben sollen. Ich hätte mit Cato den Mutationen zum Opfer fallen sollen. Katniss hätte überlebt. Mich braucht niemand.
Doch, ich. Ich brauche dich. Sie braucht mich. Und ich bin nicht da. Ich lasse sie alleine, ich bin in Sicherheit. Sie ist in Snows Gewalt, ihm wehrlos ausgeliefert. Wäre ich am Anfang der 74. Hungerspiele gestorben, vielleicht auch erst am Ende, würde sie mich jetzt nicht brauchen. Sie wäre in Sicherheit. Doch stattdessen ist sie in höchster Gefahr und jede Handlung, jede Entscheidung schadet ihr. Für jedes Wort gegen das Kapitol wird sie gefoltert. Aber sage ich nichts, bleibt sie umso länger im Kapitol und Snow kann ihr antun, was er möchte. Gehe ich ins Kapitol, um mich zu opfern, bestärkt das nur Snows Vorhaben, mich durch sie zu brechen und sie leidet darunter. Versuche ich sie jetzt sofort zu befreien, wird Snow sie töten. Egal, was ich tue, sie wird unnötig leiden. Es gibt keine gute Wahl. Und dieses Wissen müsste verhindern, dass ich breche, aber es beschleunigt das. Ich fühle mich, als wäre ich in einer falschen Welt, in der es kein oben und unten gibt, kein links und rechts, kein vorne und hinten, kein schwarz und weiß, kein richtig und falsch. Alles ist alles zugleich. Eine Lösung ist unauffindbar. Was tun, wenn nichts dich vorwärts bringt? Was tun, wenn nichts dich anhalten lässt? Es keinen Weg zurück gibt? Du im nichts endest, ohne Bewegung und du doch nicht stehst? Das ist eine Frage, auf die ich eine Antwort suche. Doch es gibt keine. Alle Wege sind gleich und doch gibt es keine Ähnlichkeiten. Wohin?
„Da! Seht ihr den Verkohlten Haufen? Da, das muss der Ofen ihres Hauses gewesen sein! Gleich da!", rufe ich den anderen zu.
Das ist einer von zwei Dingen, die von Katniss' Leben im Saum übrig ist. Dieser Haufen, einst ein Ofen aus billigen Ziegeln, ist einer der einzigen Dinge, welche noch übrig sind.
Peeta? Ich denke, das solltest du haben.", sagt Finnick und überreicht mir etwas. Katniss goldene Spotttölpel-Brosche!
Woher hast du die?", frage ich überrascht. Ich habe angenommen, Snow hätte sie mitsamt Katniss im Kapitol und hätte die Brosche zerstört.
Sie landete neben mir, als Katniss in den Hovercraft gehoben wurde. Ich habe sie eingesteckt. Sie sollte nicht in der Arena bleiben und nicht in Snows Hände fallen.", antwortet Finnick und im letzten Satz bin ich mir unsicher, ob er noch von der Brosche spricht.
Jetzt gerade hängt die Brosche an meiner Uniform. Ich musste auch diese Brosche zu meiner Bedingung machen, damit sie nicht, auch wenn ich in 13 bin, an der Uniform hängt. So darf ich sie überall mit hinnehmen, anstatt bloß beim Dreh. Ich lasse diese Erinnerung nie aus den Augen, ganz als ob Katniss' Leben daranhänge.
Ich gehe auf den verkohlten Ofen zu und schaue es bloß an. Das, und die Brosche an meiner Spotttölpel-Uniform, ist alles, was ich noch von meiner kleinen Katniss habe. Sie wird im Kapitol gefoltert. Alles haben sie von ihr.
„Bist du bereit, Peeta?", fragt Cressida. Ich blicke noch ein letztes Mal zum Ofen, dem einzigen Überrest von Katniss' Haus im Saum, und ich nicke.
„Du bist jetzt gleich auf Sendung. Mach es einfach wie im Studio, okay?", sagt sie mir und wieder nicke ich.
Katniss, es tut mir leid. Ich will das nicht. Aber je schneller die Distrikte vereint sind, desto früher können wir dich befreien, desto früher bist du wieder bei mir.
Wie gern ich ihr das wirklich gesagt hätte. Wie gern ich sie umarmt hätte. Wie gern ich sie getröstet hätte. Katniss, ich liebe dich. Vergiss das nie! Ich werde dich rausholen, ich werde dich retten! Ich verspreche es dir!
„Du kannst anfangen.", informiert Cressida mich.
Was soll ich bloß sagen? Ich atme tief durch.
„Volk von Panem! Ich bin in Distrikt 12 ... oder das, was nach den Branntbomben davon übrig ist. Sie haben unseren Heimatdistrikt zerstört, wie ihr alle gesehen habt. Wir dürfen das nicht ungestraft lassen!
Wir sind ein Volk, wir alle! Jeder von uns, überall in Panem sind wir alle dasselbe. Menschen. Ob in Distrikt 2, in 5 oder 13. Selbst im Kapitol. Sollten wir dann nicht alle gleichwertig sein? Sollten wir dann nicht gleichberechtigt sein? Die momentane Situation ist falsch. Unser Geburtsort sollte nicht darüber entscheiden, ob wir unser ganzes Leben lang um unser Überleben und das unserer Familien kämpfen, oder verwöhnt im Kapitol hocken mit mehr Kleidung, als wir in unserem Leben tragen können, mit mehr Essen, als wir essen können, mit mehr Luxus, als wir gebrauchen können, während andere für deren Herstellung sterben! Mit der Rebellion gehört Hunger der Vergangenheit an! Mit der Rebellion gehören Ungerechtigkeiten der Vergangenheit an! Mit der Rebellion gehören Todesstrafen der Vergangenheit an! Niemand sollte entscheiden, wer das Leben und wer den Tod verdient hat! Wir sind ein Volk und wir wollen Gerechtigkeit!"
Ich blicke direkt in die Kamera, stelle mir vor, wie ich in Katniss' Augen sehe.
„Katniss, ... Das hier war dein Zuhause. Jetzt ist nichts mehr davon übrig. Gale hat deine Familie gerade noch daraus geholt, doch es war knapp. Meine Familie ... meine Familie ist tot. Sie haben es nicht mehr geschafft."
Eine Träne bildet sich und rollt meine Wange herunter.
„Snow hat alles zerstört, er zerstört Leben. Er verletzt jeden. Und du willst ihn einfach so davon kommen lassen? Gerade du solltest ihn für alles bezahlen lassen wollen. Jeder in Panem hat einen Grund, ihn zu hassen. Du erst recht! Katniss, du kannst ihm nicht vertrauen! Hör auf, für ihn zu lügen."
Da fällt mir ein, was Haymitch mich gebeten hat, zu sagen: „Katniss, vergiss nicht, wer der wahre Feind ist. Vergiss nicht, wer dir all das antut. Vergiss nicht, ich liebe dich!"
„Und ... Schnitt! Das war toll, Peeta! Sehr hilfreich!", sagt Cressida nun aufmunternd, während ich am liebsten im Boden versinken würde. Nach all den Drehs im Studio kennen sie meine Stimmung, die durch diese Drehs hervorgerufen werden. Sie wissen, wie sehr mir diese Worte weh tun. Katniss versucht sich bloß zu beschützen, indem sie tut, was Snow von ihr will. Sie wird gezwungen, gefoltert, um zu tun, was er möchte und sie kann sich nicht wehren. Und was tue ich? Ich beschimpfe sie, dass sie nicht wüsste, was er getan hat, nicht wüsste, dass er der Feind ist. Ich mache ihr Schuldgefühle. Katniss, meine kleine Katniss, wird für diesen Propo sehr leiden. Ich spüre die Tränen kommen und möchte bloß verschwinden.
„Ich brauche eine Pause. Ich komme gleich wieder.", flüstere ich Castor, dem Kameramann, zu und gehe direkt in die Stadt zurück, auf die Bäckerei zu. Ich sehe den Ofen, die letzten Überreste des Lebens meiner Familie. Überall sind Schutt und Asche verteilt, nichts ist mehr heile. Erneut kommen Tränen in meine Augen. Meine Brüder, mein Vater, meine Mutter. Sie sind alle tot, ihr ganzes Leben zerstört, mit allem, was an sie erinnern würde. Ich wühle durch den Schutt, suche nach Dingen, die das Feuer vielleicht doch überlebt haben. Doch nichts. Ich ertrage den Anblick nicht mehr und stehe auf und drehe mich um. Ich sehe direkt in die Kamera, in der ich gerade ausverseher fast hineingelaufen wäre.
„Was soll denn das werden? Habt ihr das etwa aufgenommen?", frage ich entrüstet. Das sollte ein privater Moment sein! Ich sehe das rote Lämpchen und weiß, dass es das nicht mehr ist.
„Natürlich! Das ist erstklassiges Bildmaterial. Und wir müssen auf dich aufpassen, du bist der einzige Spotttölpel, den wir haben. Da können wir nicht einfach zulassen, dass du alleine im Gefahrengebiet bist!", antwortet Cressida in einem selbstverständlichen Ton. Wenn sie Katniss befreien würden, hätten sie ihren Spotttölpel wieder.
„Ich wollte alleine sein! Ich gehe jetzt ins Dorf der Sieger und ich möchte nicht, dass ihr mir folgt."
Ohne auf eine Antwort zu warten, laufe ich los. Ich kann Katniss nicht aus dem Kopf bekommen. Ich sehe sie, zusammengekauert in einer Ecke. Schwer verletzt hockt sie so da und sieht mich auf den Bildschirm, wie ich diese Rede halte. Wie sie enttäuscht von mir ist, welche Angst sie hat. Für sie muss es so wirken, als würde ich mir keine Sorgen um sie machen, als würde ich sie beschuldigen, für Snow zu sein. Als würde ich ihr Vorwürfe machen. Ich weiß sehr wohl, wenn ich in Katniss' Lage wäre, würde Snow nur das Richtige sagen müssen und ich würde alles tun, was er möchte. Er müsste nur Katniss bedrohen und ich würde selber so reden wie sie. Aber jetzt? Jetzt lasse ich sie glauben, ich wäre von ihr enttäuscht. Ich könnte nie von ihr enttäuscht sein.
Wie gern würde ich Katniss jetzt beschützen!
Mittlerweile bin ich im Dorf der Sieger angekommen. Seltsamerweise ist es vollständig unbeschadet. Ich dachte, vielleicht könnte ich hier noch etwas finden. Ein Erinnerungsstück meiner Eltern. Oder etwas von Katniss aus dem Schutt graben. Doch ich muss feststellen, dass gar kein Schutt vorhanden ist. Alles sieht hier so aus, wie an den Tag, der so lange her zu sein scheint. Dem Tag, an dem ich für Katniss erneut in die Spiele ging. Der Tag, an dem ich mich für Haymitch freiwillig gemeldet habe. Der Tag der Ernte vor dem Jubel-Jubiläum. Es wirkt hier alles, als wäre es noch derselbe Tag. Doch das ist es nicht. Ich bin zurückgekehrt, nach Hause. Ohne Katniss. Genau an dem Tag habe ich mir geschworen, dass es nicht so kommt. Ich habe mir geschworen, diesen Ort nie wieder zu sehen. Ich habe mir geschworen, dass Katniss diejenige sein wird, die nach Hause kommt, während ich im Kapitol bleibe. Während ich dort sterbe. Was für ein grauenhaftes Gefühl es ist, dass genau das nicht passiert ist. Katniss ist im Kapitol und ich bin hier und laufe zielstrebig auf ihr Haus zu, um darin nach etwas zu suchen.
Ich öffne die Tür zu Katniss Haus und sehe den langen Flur. Ich finde Katniss Lederjacke und ihre Ledertasche, die sie immer zur Jagd mitnimmt, in einem Schrank und nehme die Sachen kurzerhand mit. Was kann ich noch mitnehmen? Für Prim und Gale und Mrs. Everdeen?
Ein Geräusch lässt mich aufhorchen. Ist das Kamerateam mir schon wieder gefolgt? Ich drehe mich um und sehe, dass es sich gar nicht um das Kamerateam handelt. Eine gelbe Katze klettert zum Fenster herein. Irgendwoher kenne ich sie doch... Denk nach, Peeta! Woher kennst du diese Katze? Hmm... Das Fell hat eine schöne, ungewöhnliche Farbe... Wie von einer... BUTTERBLUME! Das ist Butterblume, der Kater von Prim!
„Hallo, Butterblume! Wie kommst du denn hierher? Möchtest du zu Prim?", frage ich. Beim klang ihres Namens miaut er.
„Komm her, Butterblume! Wir gehen zu Prim!"
Der Kater kommt vorsichtig auf mich zu und ich hebe ihn hoch. Ich werde mir schon noch etwas ausdenken, wie wir ihn behalten können.
Mit ihm auf dem Arm suche ich im Haus nach weiteren Gegenständen, die ich mitnehmen kann. Ich nehme viel aus der Küche mit und viel aus dem Wohnzimmer. Die Schlafzimmer betrete ich nicht, das ist mir zu privat.
Zum Schluss habe ich eine große Menge Kräuter und Gewürze, alte Fotos, manche von Katniss' Vater, das Pflanzenbuch, an dem ich mit Katniss gearbeitet habe, nachdem wir von der Siegertour zurück kam, und vieles weiteres. Mehr passt nicht in die Tasche. Ich wollte noch zu mir gehen, aber ich habe keinen Platz mehr und da gibt es eh nichts, was ich mitnehmen möchte.
Bin ich wirklich bereit, zurück zu gehen?
„Oh, Butterblume, es ist so schwer! Mit jedem Wort verletze ich Katniss. Aber, was, wenn ich nichts sage? Das würde ihr auch nicht helfen! Es würde länger dauern, sie zu befreien! Wie kann ich ihr nur helfen?", stöhne ich und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Wie soll ich das ganze nur hinbekommen? Wenn ich jetzt schon Zweifel habe, ob ich der Spotttölpel-Ersatz sein soll? Wo soll das ganze hinführen? Was soll ich bloß tun? Ist meine Entscheidung wirklich die Richtige gewesen? Diese Zweifel machen mich fertig. Was kann ich tun? Wie soll ich weiter machen?
Ich zerbreche mir darüber den Kopf, bis Cressida kommt, um zu sagen, dass wir zurück nach 13 fliegen.
Ich stehe auf und gehe mit ihr, immer noch mit Butterblume auf dem Arm, zum Hovercraft. Da nur Rebellen aus dem Kapitol mitgekommen sind, hält mich niemand auf, Butterblume mitzunehmen. Er stört niemanden. Jetz muss er nur irgendwie in Distrikt 13 rein und erlaubt bleiben...
Den kurzen Flug versuche ich dafür zu nutzen, doch mir fällt einfach nichts ein...
Wir steigen aus dem Hovercraft aus und sofort umringen mich die Wachen von Coin.
„Soldat Mellark, hier sind keine Katzen erlaubt!", informiert mich einer ruhig.
Und ebenso ruhig antworte ich: „Holt Präsidentin Coin her! Ich möchte mit ihr darüber sprechen!"
Merkwürdigerweise stellen sie keine Fragen, verneinen nicht oder tun sonst etwas dagegen, nein, sie tuen es einfach und es dauert nicht lange, bis Coin hier ist.
„Guten Tag, Soldat Mellark! Katzen sind hier nicht gestattet.", sagt Coin.
„Doch diese Katze werden sie gestattet.", antworte ich. Warum nicht ausnahmsweise mal direkt und frech? Wenn es funktioniert, ist es doch egal, wie es dazu kam!
„Und wieso, bitte?", fragt Coin, wie immer kurz angebunden.
„Sie wollen Ihren Spotttölpel doch behalten, oder?"
„Du hast alle deine Bedingungen bereits genannt!", sagt sie.
„Sie haben nie etwas von begrenzten Bedingungen gesagt! Wie Sie wollen, es ist Ihre Entscheidung. Einen Spotttölpel und alle Bedingungen von mir werden erfüllt, egal wann sie mir einfallen, oder keiner.", sage ich und bete im Kopf für einen guten Ausgang dieser unüberlegten Aktion.
Coin seufzt und ich kann es nicht glauben: Diese Methode scheint zu funktionieren!
„Gut, dann behalte die Katze! Wegen der Details sprechen wir noch! Auf Wiedersehen!", sagt Coin.
Liegt es vielleicht daran, dass man in Distrikt 13 an allen spart, auch an Wörtern, dass diese direkte Methode funktioniert hat? Egal. Ich bringe Butterblume besser einfach zu Prim.

Während des gesamten Weges in Prims Wohneinheit, dachte ich nur an Katniss. Wie kann ich ihr bloß helfen?
Ich klopfe an die Tür.
„Herein!", ruft Prim. Sie klingt, als hätte sie wieder geweint. Ihr macht es schwer zu schaffen, dass Katniss im Kapitol ist. Genau wie mir, nur schlimmer. Ich kann ja noch glauben, dass ich ihr helfe. Sie nicht. Prim ist vollkommen hilflos.
Ich öffne die Tür und sehe, dass Prim wirklich geweint hat. Mrs. Everdeen, die nur ganz selten nicht arbeitet, sitzt neben ihr und auch sie scheint geweint zu haben.
„Wo hast du Butterblume gefunden?", fragt Prim überrascht.
„Beim Dreh in Distrikt 12. Da habe ich auch das Zeug her.", sage ich und überreiche ihnen die Tasche und die Jacke.
„Will ich wissen, wie es dort aussah?", fragt Prim.
„Nein, willst du nicht.", antworte ich schlicht. Damit isr das Gespräch nicht beendet. Die beiden durchsuchen die Tasche und ich versichere ihnen immer wieder, dass wir Katniss bald befreien werden.

Pausiert gefangener SpotttölpelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt