Prolog

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Peeta? Peeta, wo bist du? Peeta?
Alles ist schwarz. Ich weiß noch, wie ich das Kraftfeld gesprengt habe, wie ich zu Boden geworfen wurde, wie alles über mir zusammen brach. Ich wurde in ein Hovercraft gehoben und danach ist alles schwarz. Was ist passiert?
Mein Kopf tut weh, während ich überlege.
Hat Johanna mich angegriffen? Waren Enobaria und Finnick wirklich da, am Baum? Wollte ich sie töten? Hat Peeta nach mir gerufen? Habe ich den Pfeil abgeschossen? Ist das passiert? Ist das alles wahr?
Ich öffne meine Augen. Der Raum ist ... Ich bin in einer Zelle. Ich hänge an der Wand, mit Eisenketten befestigt. Meine Hände hängen über meinem Kopf, meine Beine sind unten. Die Zelle ist klein, leer und schmutzig. Man sieht auf den ersten Blick, dass Snow nichts gutes mit mir vorhat. Die Wände bestehen an drei Seiten aus Gitterstäben, so dick wie ein Männerarm und dazwischen würde vielleicht gerade mal so mein dürrer Arm hindurchpassen. Ich hänge an der einzigen Steinwand in der Zelle, der selbe Stein aus dem auch der Boden besteht. Alles hier ist mit eingetrocknetem Blut, Erbrochenen, Eiter, Urin und vielen anderen undefinierbaren Dingen befleckt. Nun sehe ich mich auch außerhalb meiner Zelle um und sehe unendlich viele weiterer solcher Zellen, die sich in zwei gegenüberliegenden Reihen unendlich weit ziehen. Dazwischen ist ein Weg, eine Art Flur aus gleichem Stein wie der Boden in den Zellen, nur sauber. Dieser Flur ist breiter als die Zellen, er ist so breit, dass ungefähr fünf stark bepackte Friedenswächter nebeneinander passen würden. Und in der Zelle gegenüber von mir ist die einzige Person weit und breit, ohnmächtig wie ich gerade noch, ebenfalls an der Wand gekettet. Unverletzt. Johanna! Oh mein Gott! Johanna ist hier! Was macht sie hier und wo sind wir?
Lautes Krachen dröhnt durch den Raum, Schritte krachen in der Stille, so laut wie Kanonenschüße, auf dem Boden. Was ist das? Wer kommt da?
Ich kann hören, wie viele es sind. Ich kann ihre Geschwindigkeit schätzen. Drei Personen, die mit lässigem Schritt von rechts auf mich zu kommen. Was wollen sie? Sie können nur zu Johanna oder mir wollen, sonst ist hier niemand.
Sie kommen näher! Tu so, als wärst du noch ohnmächtig!
Ich schließe die Augen und zwinge mich, gleichmäßig zu atmen. Bleib ruhig, Katniss!
Da rieche ich es. Der Geruch, der mir Angst einjagt, der Geruch, der mich immer zum würgen bringt. Snow. Ich bin im Kapitol. Ich rieche das Blut, das schon vorher in der Luft lag, und die mutierten Rosen. Seine kalte Stimme lässt meinen Atem schneller werden.
,,Hallo, Katniss.", flüstert er leise und wartet auf eine Reaktion.
Tu so als würde der beschleunigte Atem eine Reaktion auf einen Albtraum sein! Du bist nicht wach! Nein, du bist ohnmächtig!
,,Katniss? Schläft sie?", fragt er einen der beiden Personen, die mit ihm hier sind.
,,Sehr gut möglich.", antwortet eine raue Stimme.
,,Dann weckt sie auf! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!", sagt Snow mit noch kälterer Stimme. Panik durchfàhrt mich, während ich Schlüssel im Schloss höre und nähernde Schritte. Eins, zwei, drei Schritte und schon ist er direkt vor mir. Ich spüre seinen Atem in meinem Gesicht und dann einen heftigen Schlag im Gesicht. Ich reiße meine Augen auf und schreie vor Schmerz auf. Meine Wange brennt wie Feuer. Ich sehe die Person vor mir an. Ein Friedenswächter. Er trägt seinen Helm, sodass sein Gesicht nicht sehe.
,,Schön, dass Sie jetzt wach sind, Miss Everdeen!", sagt Snow erfreut und blitzschnell wandert mein Blick zu ihm. Ihn zu sehen und die Zellen zu sehen lässt all die Angst und Panik sich verdoppeln und verdreifachen. Ich fange an zu zittern, mein Atem geht keuchend und ich starre in sein Gesicht, in dem sich ein Lächeln ausbreitet.
Mit zitternder Stimme frage ich ihn: ,,Was wollen Sie von mir?"
,,Nun, meine liebe Miss Everdeen. Sie haben jetzt gleich ein Interview mit Caesar Flickerman."

Pausiert gefangener SpotttölpelWhere stories live. Discover now