Kapitel 44: Manapool und Manaherz

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„Das Manaherz. Hört sich interessant an", dachte ich und wurde hellhörig. Das Manaherz schien in Verbindung mit dem Manapool zu stehen, ich war schon neugierig, was uns der Professor zu sagen hatte. Ich verstand allmählich, dass das Zauberbuch, dass ich zuhause zum Lernen nutzte, nicht wirklich vollständig war. Der Inhalt schien überholt und nicht aktuell zu sein. Ich begann mir sogar die Frage zu stellen, wie alt die Ausgabe damals gewesen war, zurzeit, als meine Urgroßmutter damit gelernt hatte. Immerhin stand in meinen Buch nichts von einem Manaherz und nur der Manapool war von Bedeutung. Selbst die Elementangriffe wurden dort als Zauber beschrieben.

»Wisst ihr, was der Unterschied zwischen den Menschen und einem Manabiest ist?«, fragte der Professor und Renka meldete sich. Der Professor zeigte mit seinem Finger auf ihn.

»Manabiester sind unzivilisierte Wesen, die bei weitem nicht mit uns Menschen mithalten können«, sagte er und der Professor begann seine Frage neu zu formulieren.

»Das ist zwar korrekt, doch worauf möchte ich hinaus? Wenn ich so eine Antwort von dir erwartet hätte, dann könnte ich dich immerhin auch fragen was der Unterschied zwischen einen Tier und einen Menschen ist, doch ich entschied mich bewusst für das Manabiest.«

Renka überlegte einen Moment, doch er kam zu keinen Ergebnis.

»Dann frage ich es anders, worin liegt der entscheidende Unterschied zwischen einen Tier und einem Manabiest?«, fragte Professor Stone nun und beinahe die Hälfte der Klasse hob die Hände. Er zeigte auf das Mädchen mit den Orangenen Haaren.

»Ja, Luna.«

»Der Unterschied zwischen einen Tier und einem Manabiest besteht darin, dass ein Manabiest in der Lage ist Mana zu speichern und sie für Magie nutzen kann«, sagte sie mit ihrer lieblichen Stimme.

»Exakt«, sagte der Professor. »Die Manabiester sind in der Lage Mana aufzunehmen und Magie einzusetzen. Manche können nur Elementangriffe nutzen und andere hingegen starke Zauber. Ich erkläre euch nun, warum sie dazu in der Lage sind. Manabiester besitzen von Geburt an ein Manaherz. Das Manaherz ist ein Organ, das in der Lage ist, Mana zu Speichern und zu einem späteren Zeitpunkt freizusetzen. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen einem Manabiest und einem Tier oder Menschen. Einige von euch werden sich sicher nun denken, dass wir auch in der Lage sind Mana zu speichern, und der unterschied nicht so groß sein kann, doch da irrt ihr euch. Der Mensch besitzt von Geburt aus kein Manaherz und er ist auch nicht in der Lage Mana zu nutzen. Die Nutzung von Mana ist euch erst nach euren Erwachen möglich, dass durch den ständigen Kontakt zum Mana in der Umwelt zustande kommt. Manche Wissenschaftlerglauben, dass wir uns in einer evolutionären Zwischenstufe befinden, in der der Mensch zwar lernen kann mit Mana umzugehen, er aber nicht die nötigen Organe besitzt, um es zu speichern«, sagte der Professor und einige der Schüler, die eben ihre Hände hoben, wirkten nun verwirrt. Mich eingeschlossen immerhin kann ich Mana Speichern und nutzen, was war also so wichtig an diesen Manaherz? Einer der beiden Lästerbacken hob seine Hand und stellte eine Frage.

»Ja, Tim«

»Wenn wir nach unseren Erwachen ebenfalls in der Lage sind mit Mana zu interagieren und auch Mana speichern können, was unterscheidet uns dann genau von Manabiestern? Klar wir können es nicht von Geburt an, aber wir lernen es zwangsläufig von allein«, sagte er und der Rest der Klasse nickte ihm zu.

Der Professor hörte sich die Frage der Lästerbacke an und gab ihn eine klare Antwort darauf.

»Wir lernen es also irgendwann von allein, ja? Da liegst du aber echt daneben. Die meisten Menschen werden niemals in der Lage sein Mana zu benutzen, sie werden nur erwachen und es spüren können, das ist alles. Hör genau zu. Manabiester wissen von Natur aus, wie sie ihr Mana einsetzten und sie können es sich gezielt einverleiben. Ich erkläre euch nun den Unterschied zwischen dem Manapool und dem Manaherz«, sagte er und zeichnete mit Kreide den Umriss eines Menschen. Er fing damit an, in dem Menschen Linien einzuzeichnen. Es erinnerte mich an Blutgefäße aus dem Biologie Unterricht in Birkenfeld. Diese Gefäße begannen außerhalb des Körpers und verliefen nach innen, wo sie willkürlich in der Nähe des Brustkorbes aufhörten zu existieren. Während der Professor zeichnete, begann er zu erklären.

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