Kapitel 20: Wettkampf

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Ayumi Mageheart

Ich bereitete das Frühstück vor, mein Mann und Arvid waren draußen im Garten am Holz hacken. Arvid war wie besessen davon, uns irgendetwas im Haushalt zu helfen. Er hatte anscheinend starke Schuldgefühle und wollte uns so viel Arbeit wie nur möglich abnehmen.

Ich schaute zu Albo, der es sich auf der Küchenbank bequem gemacht hatte, er war immer noch am Schlafen, er schlief nun schon seit neun Stunden.

            "Dass die Kinder so lange schlafen, kann ich ja noch verstehen, aber er müsste doch langsam mal aufwachen", dachte ich und entschied mich dafür, ihn zu wecken.

Ich rüttelte an ihm und er wachte auf. Er sah sich orientierungslos um und brauchte einen Moment, um zu realisieren, wo er sich befand.

            "Entschuldige Ayumi", sagte er höflich und nahm mir etwas von dem Geschirr ab. "Ich habe etwas länger geschlafen als erwartet", sagte er und gähnte laut. "Wo sind denn die anderen alle?", wollte er wissen und half mir dabei, den Tisch zu decken.

            "Lilly und Daisuke schlafen noch und Arvid und Ray sind draußen im Garten am Holzhacken", erklärte ich ihm.

Er schaute aus dem Fenster und schwieg einen Moment.

            "Dann sollte ich ihnen dabei helfen", sagte er und zog sich seine Schuhe an.

            "Ich komm mit raus", sagte ich, da wir gerade mit dem Decken des Essenstisch fertig geworden waren, schadete es nicht den Männern bei der Arbeit zuzusehen.

Wir gingen durch den Hintereingang in den Garten und ich traute meinen Augen kaum.

            "Was macht ihr denn da?", fragte ich schockiert. Der Garten war voller Holzstücke, überall lagen gehackte Stückchen kreuz und quer im Garten herum.

            "Dass du ja nicht glaubst, du hättest gewonnen, alter Sack!", rief Ray und holte mit seinem Schwert aus. Er schlug in Windeseile eine Menge Holzstämme in Stücke. Ein Stamm nach dem anderen hackte er nieder, während Arvid das gleiche tat.

Albo stand neben mir und sah sich das ganze Spektakel mit an, er wirkte amüsiert und begann laut zu lachen.

            "Hahaha, ihr zwei seid echt bescheuert", sagte er und schien sich gar nicht mehr einkriegen.

            "Sag mal, seid ihr von allen guten Geistern verlassen?", wollte ich von den beiden wissen, doch die zwei waren nicht ansprechbar.

            "Dir zeig ich's, glaub nicht, dass du gegen mich gewinnen wirst, nur weil du dreizehn Jahre Jünger bist als ich", rief Arvid.

Sie hackten jeden Holzstamm in sechs Stücke und nahmen sich danach einen Neuen. Bei jedem vollendeten Stamm riefen sie laut eine Zahl.

"26!", rief Ray und nahm sich einen neuen Stamm, Arvid schaute zu Ray, der scheinbar die Oberhand hatte, denn Arvid nahm sich gerade sein 25ten Stamm.

            "Wer soll das ganze Holz denn alles wegräumen?", fragte ich Albo und schüttelte mit dem Kopf, "so viel brauchen wir in zwei Jahren nicht".

"27", rief Ray und während Schweiß seine Stirn hinunterlief. Arvid hatte sich gerade den 26ten Stamm geschnappt, als er plötzlich sein Schwert in die Scheide steckte und sich noch drei weitere Stämme schnappte und sie aufrecht vor sich platzierte.

"28", Ray hatte nun nur noch zwei Stämme vor sich liegen, hinter ihm lagen keine mehr.

Als Arvid fertig war, alle vor sich zu platzieren, hielt er kurz einen Moment inne und konzentrierte sich.

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