Kapitel 7: Schatzjäger

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Daisuke

Wir sind zwei Tage lang durch den Wald gelaufen, unser Ziel, die Blauseuche, war weit und breit nicht auffindbar. Doch statt sich zu beirren zu lassen, wollte Arvid immer tiefer in den Wald vordringen. Ich war noch nie so lange und weit von zuhause weg, mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Durch das weite Laufen schmerzten meine Füße und meine Beine brannten vom Muskelkater, doch ich wollte mit Arvid schritthalten und ihm kein Klotz am Bein sein.

"Wie weit sind wir schon im Wald drin?", wollte ich wissen und schaute erwartungsvoll zu Arvid, der immer noch ständig seinen Blick aufmerksam über die Umgebung huschen ließ.

"Wir sind nun über vierzig Kilometer im Wald drin, fernab von jeder Zivilisation", antwortete er, "Wenn wir uns hier verletzen, sind wir auf uns alleine gestellt."

"Arvid, darf ich dich was fragen?"

"Klar, kleiner, was gibt es?"

"Kannst du mir deine Magie zeigen?"

"Nein, dafür haben wir keine Zeit."

"Verstehe", flüsterte ich enttäuscht, doch ich versuchte, mir meinen Frust nicht anmerken zu lassen. Ich war nur mit ihm mitgekommen, um seine Magie zu sehen und eventuell etwas von ihm zu lernen, doch jetzt sah es so aus, als ob sich die Reise nicht mal lohnen würde. "Hätte ich ihn lieber vorgestern Abend gefragt, so wie ich es vorhatte", dachte ich frustriert. Es hat mich viel Überwindungskraft gekostet, diese Frage zu stellen, da es offensichtlich gewesen war, dass Arvid diese ablehnen würde, denn er konzentrierte sich stets auf die Suche der Pflanze. "Bist du dir sicher, ob es diese Pflanze hier überhaupt gibt?", wollte ich von ihm wissen.

"Nein, sicher kann ich mir da nicht sein", antwortete er. "Ich kenne aber eine hervorragende Medizinerin, die mit dieser Pflanze eventuell eine Medizin herstellen kann", antwortete Arvid auf meine Frage.

"Verstehe", sagte ich.

"Du bist enttäuscht, oder?", fragte Arvid nach.

"Nein", ich versuchte, meinen Frust für mich zu behalten.

"Ich weis dass du dich sehr für die Magie interessiert und ich weis auch, dass du dich darauf gefreut hast jemanden zu treffen der Magie beherrscht aber die umstände sind halt nicht ideal. Ich würde dir gerne etwas demonstrieren, aber wir sind ihr auf unerforschten Boden und ich trage die Verantwortung für dich, ich muss mein Mana sparen", erklärte mir Arvid.

"Ich weis", sagte ich etwas niedergeschlagen, "es ist nur so, dass es bei mir im Dorf keinen guten Magier gibt, der mir etwas zeigen könnte", sagte ich.

"Ja das mag sein, aber du wirst sicher bald gegen deinen Vater einen Treffer im Training landen und dann bekommst du ja einen Lehrer."

"Woher weißt du davon?"

"Dein Vater hat es erzählt, er meinte, noch hättest du zwar keine Chance, aber früher oder später wirst du ihn treffen."

"Das hat er gesagt?", ich konnte es kaum glauben.

"Ja, aber behalt es für dich."

Wir liefen weiter durch den Wald, mir kam es so vor, als würden wir niemals unser Ziel erreichen. Mir fiel etwas auf, dass sich seit dem Betreten in den Wald konsequent fortführte und ich beschloss, Arvid darauf anzusprechen und fragte: "Ist dir auch schon aufgefallen, dass die Bäume, je tiefer wir reingehen, größer werden?"

"Ja gut aufgepasst, Daisuke", lobte mich Arvid, "dieser Wald ist wirklich etwas besonderes, der Beginn des Waldes ist das Ende des Königreiches. Er ist so groß, dass er bisher nicht zu Ende erforscht worden ist.

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