Kapitel 39: Jobangebot

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Ray Mageheart

»Danke nochmal, dass du für Daisuke einen Platz auf einer Akademie besorgt hast und dann auch noch auf einer der besten des Landes«, sagte ich zu meinem alten Kammeraden und Meister, der mit mir außerhalb des Akademie Gebäudes auf meinen Sohn wartete. Auch wenn ich seine Antwort bereits erahnte, konnte ich nicht anders, als meine Gedanken laut auszusprechen.

»Ray, ich habe dir bereits gesagt, dass ich mich bei Daisuke bedanken müsste. Immerhin war er es, der damals in Ouroborus-Wald meinen Arsch gerettet hat«, sagte Arvid und seufzte leise. »Außerdem hast du es selbst aus dem Mund des Direktors gehört. Das große Imperium des Kaiser Azrakor greift immer mehr Königreiche und Länder an. Spellheaven hat sich dazu entschieden, selbst für die normalen Bürger einen Platz auf einer Akademie zu ermöglichen, da unsere Streitkräfte es sich nicht erlauben können, auf Magier zu verlassen, die nur Adelige Abstammung haben. Dementsprechend war es unter diesen Umständen leichter, sogar um einiges leichter, Daisuke einen Platz auf der New Elements zu sichern.«

Obwohl er recht hatte, hörte ich ja aus dem Mund des Direktors selbst, dass für die Finanzielle Unterkunft, für Daisuke bereits gesorgt worden war. Ich stellte mir nun schon seit langen die Frage wie so etwas zu Stande kommen konnte, also entschied ich mich ihn darauf anzusprechen.

»Dann erklär mir mal bitte, wie zur Hölle du es geschafft hast, dass die Kosten für das erste Jahr bereits gedeckt sind? Ich hoffe du hast nicht alle deine Ersparnisse auf den Kopf gehauen.«

Arvid grinste verlegen und schüttelte den Kopf, um meine Aussage zu verneinen.

»Wie du sicherlich weißt, habe ich eine Sandkastenfreundin, die Direktorin auf der Highspell-Akademie ist. Ich wollte eigentlich Daisuke dort einschrieben lassen, doch sie war davon überzeugt, dass ein Bauernjunge den guten Ruf der Akademie schaden könnte. Ich versuchte sie davon zu überzeugen, deinen Sohn dennoch zuzulassen. Sie ließ sich dazu herab, den Jungen die Grund Ausbildung dort absolvieren zu lassen. Sie weigerte sich strikt dagegen, ihn die Ausbildung zum großen Magier absolvieren zu lassen, also ging ich mit ihr eine Wette ein. Sie sagte, sollte ich es schaffen, Daisuke einen Platz auf der New Elements Akademie zu sichern, würde sie das erste Jahr für ihn bezahlen und so stur sie auch sein mag, sie hielt ihr Wort und muss nun für deinen Sohn blechen«, sagte Arvid, und wirkte belustigt, während er mir diese Geschichte erzählte. Ich hatte keine Ahnung, dass die Direktorin der Highspell-Akademie die kosten für meinen Sohn übernehmen würde, aber der Gedanke daran, dass sie ihn erst als Bauernjungen, der es nicht wert ist, abtat, ließ mich darüber ruhigen Gewissens hinwegsehen und erfreute mich sogar etwas.

Wir schwiegen einen Augenblick, bis ich dazu entschied, ihn meinen Persönlichen dank auszusprechen.

»Auch wenn du nach außen hin so tust, als wäre es selbstverständlich, weiß ich, dass du einen großen Verlust auf dieser Reise erlitten hast. Auch wenn du niemanden die Schuld dafür gibst. Auch wenn du der tiefsten Überzeugung beibehältst, dass es für die Reise wert war einen solchen Tribut zu zahlen, möchte ich dir zumindest vom ganzen Herzen dafür danken, dass du uns begleitetest. Arvid du bist einer der besten Freunde, die man sich nur vorstellen kann. Du hast dein Augenlicht auf dem linken Auge verloren und hast nicht einmal darüber geklagt, oder es erwähnt. Du hast es hingenommen und uns sogar vorangetrieben und zumindest dafür möchte ich mich bei dir bedanken«, sagte ich zu meinen ehemaligen Lehrer und spürte, wie sehr es mir am Herzen lag, ihn dies Worte zu sagen. Arvid sah in meine Richtung und lächelte leicht.

»Ray, Danke«, sagte er und sah mich aus seinem Blinden Auge aus an. Jedes Mal, wenn ich sein linkes Auge sah, überkam mich ein Gefühl von Stolz, auch wenn es makaber klang, aber sein Auge erinnerte mich daran, was für einen tollem Freund ich auf meiner Seite wissen konnte. »Natürlich hätte ich mein Augenlicht behalten, aber jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, dass dein Sohn nach wenigen Wochen seines Erwachens in der Lage war, sein Element so zu formen, dass er Angriffe aus Wasser durchführen konnte, trieb mich dieser Gedanke voran, ihn auf eine Akademie zu schicken. Ich meine es wäre Verschwendung, ihn in Eichenbach versauern zu lassen, wenn sich hier die Möglichkeit ergibt, ihn zu einem Magier ausbilden zu lassen.«

New ElementsWhere stories live. Discover now