Ausflug in die Stadt

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Eines Morgens wurde ich langsam wach, da Alastor mich unter den Kinn kraulte. Noch immer im Halbschlaf versuchte ich leicht grummeln seine Hand mit meinen Pfoten weg zu schieben, was ihm ein amüsiertes Kichern entlockte.

"Lass mich schlafen.", murmelte ich und versuchte wieder einzuschlafen. Doch dann öffnete ich bei seinen nächsten Worten die Augen.

"Ich habe einige Besorgungen in der Stadt zu erledigen und wollte dich mitnehmen, aber wenn du nicht willst..."

Sofort war ich wach und noch während ich aufstand sagte ich:

"Wirklich? Danke! Ich zieh mich sofort an und dann können wir los."

Gerade als ich vom Bett springen wollte, entkam mir ein erschrockenes Fiepen, da Alastor mich an der Kette zurück zog, welche an meinem Halsband erschienen war.

"ahaha Kleine. Nicht so schnell. Du bleibst heute in deiner Fuchsgestalt. Sieh es als Strafe für deinen Einbruch in mein Zimmer an."

Etwas fassungslos sah ich ihn an, denn das letzte Mal, als ich in meiner Fuchsgestalt draußen unterwegs war, ging nicht gerade glimpflich für mich aus. Doch ich kannte Alastor mitlerweile lange genug um zu wissen, das es sein voller Ernst war.

Etwa eine Stunde später verließen wir dann also das Hotel und nach ein paar Minuten hatte ich schon fast vergessen, dass mich Alastor an die Kette gelegt hatte, doch der Mistkerl erinnerte mich immer mal wieder daran.

Die Hölle aus dieser Perspektive zu erkunden war spannend und beängstigend zugleich. Ständig gab es irgendwo einen neuen Geruch oder ein neues Geräusch, welches mich neugierig machte, doch immer wenn ich darauf zulaufen wollte, zog mich Alastor wieder zu sich zurück. Als ich einen Blick zu ihm nach oben riskierte, bemerkte ich, wie sehr ihn die Situation amüsierte, während er irgendeine Jazz Musik vor sich hinsummte.

Auf unserem Weg durch die Straßen begegneten wir kaum anderen Dämonen, da die meißten wieder alles mögliche taten um vor Alastor zu fliehen, und diejenigen, welchen wir doch über den Weg liefen, würdigten uns maximal eines kurzen Blickes.

Das hier war die Hölle, da gab es wesentlich schrägere Sachen als den allerorts geführchteten Radio Dämon, der mit einem Fuchs an der Kette spazieren ging.

Unser erster Halt war eine Metzgerei.

Alastor ließ die Kette verschwinden und sah mich eindringlich an.

"Warte hier Kleine. Ich bin gleich wieder da."

Also setzte ich mich hin und sah zu, wie er den Laden betrat. Doch das hier währe ja nicht die Hölle, wenn nicht irgendwas unvorhersehbares passieren würde.

Als ich ein Knurren von rechts hörte, drehe ich mich in die Richtung und sah, wie ein großer, etwas magerer Kater aus einer Gasse kam. Ich erkannte ihn. Er war einer meiner Mitgefangenen damal bei diesem Psycho Arzt. Doch scheinbar hatte er nicht so viel Glück gehabt und mittlerweile all seine menschlichen Züge verloren, denn ehe ich mich versah, stürzte er sich auf mich.

Seinen abgemagerten Zustand machte er mit dem Fakt wieder wett, dass er doppelt so groß war wie ich. Und so waren wir kurz darauf ein fauchendes und knurrendes Kneul aus Fell und Zähnen, doch während er mich versuchte zu töten (vermutlich aus Hunger) so versuchte ich mich nur zu verteidigen.

(ich muss bei dem Gedanke an die Szene iwie grinsen. Stellt euch mal vor: Alastor steht nichtsahnend an der Theke um seine Bestellung aufzugeben und im Hintergrund sieht man durch die Schaufensterscheibe, wie sich Mila mit einem Straßenkater prügeln XD)

Mit mühe und not konnte ich meinen Angreifer abschütteln, doch als ich dieses mal den Angriff starten wollte, kam ich nicht weit, da die Kette wieder erschienen war, weswegen ich etwas unsanft zu Boden fiel und als ich nach oben sah, erblickte ich Alastor hinter mir, der mich amüsiert musterte.

Der Kater schien die Aura den Dämons zu spüren und machte sich schleunigst daran das Weite zu suchen. Doch darauf achtete ich nicht, da ich spürte, wie die Magie des Hirsch-Dämons über meinen Körper huschte, um die Biss und Kratzspuren zu beseitigen.

"Dich kann ich auch keine fünf Minuten alleine lassen, was?"

Ich richtete mich auf und schüttelte mir etwas verlegen das Fell, um den Staub zu entfernen, ehe ich meinte:

"Er hat angefangen."

Daraufhin erklang sein belustigtes Lachen ehe er an meiner Kette zog als Zeichen, dass es weiter ging.

Nachdem wir noch einen Halt beim Schneider gemacht hatten, wo er mich dieses mal ankettete, damit ich nichts anstellte (seine Worte), machten wir uns dann irgendwann auf den Rückweg ins Hotel, wo ich mich auch gleich im Saloon auf dem Sofa zusammenrollte um mich auszuruhen.

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF) Where stories live. Discover now