Offenbarung

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Geschockt starrte ich ihn an und auch wenn das Mittel, was er mir gerade gegeben hatte, allmählich Wirkung zeigte, so hatte ich noch immer Schwierigkeiten aufgrund meines brummenden Schädels klare Gedanken zu fassen.

"Was? Wie meinst du das? Ich soll jemanden töten? Nein, das... Das kann ich nicht."

Alastors Grinsen erweiterte sich mal wieder unmenschlich, weswegen meine Ohren ängstlich zuckten.

"Doch das wirst du, denn wir werden in zwei einhalb Wochen in den Krieg gegen die Engel ziehen und da muss ich sicher gehen, dass du nicht zögern wirst, sie zu vernichten, wenn es soweit ist. Außerdem ist der Dämon, den du töten wirst, ein alter Bekannter von dir. Der Name Kyle sagt dir doch was, oder Mila?"

Mein Atem stockte. Kyle. Der Mistkerl, von dem ich jahrelang dachte, er sei ein Freund und der mich dann hintergangen hatte. Natürlich wollte ich, dass der Bastard leidet, aber töten? Nein. Das konnte ich nicht.

" Nein, dass kann ich nicht.", gab ich deswegen kopfschüttelnd die Antwort.

"Doch das wirst du. Weißt du noch, wem du das hier zu verdanken hast?"

Zunächst verwirrst starrte ich in seine Augen, denn diese Frage kam mir kryptisch vor. Doch dann erstarrte ich, denn um mich herum schwerbten plötzlich mir leider allzuvertraute Symbole und ehe ich mich versah, schrumpfte ich zusammen und saß wieder in meiner Fuchsgestalt da.

Ein entsetzter Schrei entkam meinen Lippen und mal wieder war meine erste Reaktion Flucht, doch ich kam nicht weit.

Ehe ich mich versah, hatte mich Alastor wieder mit einer Hand unter meinem Bauch hoch gehoben und mich auf seinen Schoß gesetzt und egal wie sehr ich mich auch wehrte, ich entkam seinem Griff nicht.

"Was: Hat es dir Lucifer nicht gesagt? Dieser Zauber ist mit deiner Seele verbunden. Lucifer konnte dir zwar die Möglichkeit geben, deine alte Gestalt anzunehmen, doch wird der ganze Zauber nie gebrochen werden können, nicht einmal vom Teufel persönlich. Nur derjenige, der den Zauber auf dich gelegt hat, kann es und wie du ja weißt, habe ich ihn bereits getötet, wobei, zu meiner Verteidigung, ich es damals nicht wusste. Ich habe es erst rausgefunden, als ich mir die Symbole angesehen habe. Und weißt du was ich noch raus gefunden habe? "

Meine Ohren legten sich bei seiner nächsten Tat an, denn ich sah, wie er meine linke Vorderpfote in seine Hand nahm, und im selben Moment mit seiner rechten Hand meinen Hals von vorne umschloss und mich somit an sich ran drückte, sodass ich mit meinem Rücken an seinen Bauch gedrückt wurde und ich mich nicht bewegen konnte. Am ganzen Leib zitternd traute ich mich dann doch einen Blick nach oben zu riskieren und begegnete seinem Gesicht, welches erneut leichte dämonische Züge annahm.

Im selben Moment massierte er meine linke Vorderpfote fast schon sanft, bis er dann langsam zudrückte. Dann zuckte ich bei seinen nächsten Worten zusammen und mein Herz setzte einen Schlag aus, nur um dann um die doppelte Geschwindingkeit weiter zu schlagen, während sich mein Fell ängstlich sträubte und ich auch langsam das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen, auch wenn Alastor mir nicht die Luft abdrückte.

"Wie du ja weißt, darf ich dir dank unseres Vertrags, keine starken Schmerzen zufügen, aber du hättest damals, als du deine Abmachung ursprünglich mit Husker gemacht hast, mal das Kleingedruckte lesen sollen meine Kleine. Denn ich darf dich nur in deiner alten Gestalt nicht verletzten. "

Ein schmerzerfülltes Winseln entkam meiner Kehle, als sich der Druck um meine Vorderpfote immer weiter erhöhte und ich betete schon beinahe, dass er sie mir nicht schon wieder brechen würde. Ein zufriedenes Funkeln legte sich in Alastor's Blick, als er die Erkenntnis in meinen Augen ablesen konnte.

"Also: Da du ja nun unsere neuen Begebenheiten kennst, wirst du doch bestimmt brav tun, was ich dir sage, oder meine Liebe?"

Hecktisch nickte ich und atmete erleichtert aus, als er meine Pfote wieder los ließ und auch den Griff um meinen Hals leicht lockerte. Ich zog die stark pochende Pfote an meine Brust und senkte meinen Blick nach unten. Auch wenn sich Alastor wieder zurück verwandelt hatte, so konnte ich dennoch den Blickkontakt nicht halten. Ich zuckte zusammen, als er mich kurz darauf wieder unter dem Kinn kraulte und lauschte seinen nächsten Worten.

"Braves Mädchen. So und jetzt lass uns über deine bevorstehenden Mord an Kyle sprechen, ja?"

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF) Where stories live. Discover now