Fuchsjagd

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In dieser Nacht war ich alleine in meinem Zimmer. Alastor befand sich in seinem Studio, wo er eine neue Sendung aufnahm und diese Chance wollte ich nutzen. Es waren zwei Tage vergangen nach unserem Spieleabend und mir ist die Idee gekommen, dass der Dämon das Buch, welches ich bei unserem Filmabend entdeckt hatte, vielleicht in seinem Zimmer aufbewahrte.

Ich wusste, dass Alastor sein Zimmer nie abschloss, da niemand von uns sich trauen würde, ohne seine Erlaubnis sein Reich zu betreten und genau diese Tatsache würde ich ausnutzen.

Somit trat ich also leise aus meinem Zimmer, bedacht darauf kein Geräusch von mir zu geben. Gekleidet war ich in meine bequeme Leggins, ein schlichtes Shirt und meine Kuschelsocken, in der Hoffnung beim laufen somit noch weniger Geräusche zu verursachen.

Leise huschte ich zwei Türen weiter und war erleichtert, dass die Tür kein knartschendes Geräusch machte. Vorsichtig sah ich mich im Raum um und da die Luft rein war, lief ich, nach etwas suchen, zu dem kleinem Bücherregal, welches neben dem Kamin stand. Und Bingo.

Schnell holte ich es aus dem Regal und sah das Register durch:

Flüche... Verwünschungen...

Und da fand ich:

Seelenzauber Seite 124

Ich blätterte zu der entsprechenden Seite und wollte gerade anfangen zu lesen, als mich ein leises Rauschen zusammen zucken ließ. Erschrocken sah ich zu dem kleinem, gläsernen Tisch, welcher auf der Waldlichtung stand und erstarrte. Dieses altmodische Radio, was ich dort sah, war da vorher noch nicht, da war ich mich zu 90% sicher. Doch noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, erklank eine mir allzuvertraute Stimme aus den Radio und ich bemerkte, dass es der letzte Rest von Alastors Sendung war.

Und das war es auch für heute wieder. Vielen Dank für eure geschätzte Zeit werte Zuhörer. Doch nun muss ich euch leider verlassen, denn es gibt da ein kleines Füchschen, was nun in sehr großen Schwierigkeiten steckt.

Meine Gedanken rasten. Shit. Ich bin am Arsch. Reflexartig ließ ich das Buch fallen und stürzte zur Tür, doch diese war nun abgeschlossen. Egal wie sehr ich daran rüttelte, sie ging einfach nicht auf. Okay, Plan B musste her. Ehe ich noch wirklich darüber nachdachte, hatte ich mich schon verwandelt und war in den Wald gerannt. Vielleicht gab es ja hier ein Versteck, wo ich ausharren konnte, bis mir was neues eingefallen war.

Als ich einige Minuten gerannt war, blieb ich schwer atmend auf einer Lichtung stehen und sah mich hektisch um. Doch lange hatte ich keine Zeit zum verschaufen, da ich merkte, wie die Schatten um mich länger wurden und ein statisches Rauschen ertönte. Verdammt. Ich musste weiter!

Auch wenn meine Lungen protestierten und ich mal wieder kurz vor einer Panikattacke stand, jagte ich weiter, doch egal wie schnell ich rannte, ich spürte, wie seine Aura immer näher kam. Immer wenn ich kurz stehen blieb um vergebens nach Luft schnappte, spürte ich, wie unsichtbare Finger durch mein Fell strichen, weswegen ich mich zwang weiter zu rennen. Das gelegentliche, dämonische Lachen ließ mich vermuten, wie viel Spaß er bei dieser Jagd hatte. Ich durfte nicht aufgeben, viel zu viel Angst hatte ich was er dann mit mir tun würde.

Doch dann passierte mir ein gravierender Fehler. Ich sah gerade nach hinten, um sicher zu gehen, dass er noch nicht da war, und übersah so einen kleinen Stein, der in meinem Weg lag. Über eben diesen stolperte ich ungeschickt und kullerte anschließenden den relativ steilen Abhang herunter, wobei ich mir mehrer Prellungen und sogar leider den ein oder anderen Bruch zufügte.

Am Fuße des Abhangs wurde ich "glücklicherweise" von einem Baum gestoppt und blieb vor eben diesem liegen. Ich konnte mich vor Schmerzen nicht bewegen und selbst das atmen fiel mir schwer. Deshalb reagierte ich auch nur mit einem schwachen Wimmern, als Alastor aus dem Schatten des Baumes trat und sich zu mir nach unten kniete mit einem gespielten mitleidigen Blick in seinen Augen, was aber durch sein finsteres Lachen gestört wurde.

Ängstlich schloss ich die Augen, als er seine Hand nach mir ausstechte und mir über den Rücken strich. Ich zuckte zusammen, da allein durch diese leichte Berührung ein glühender Schmerz durch meinen ganzen Körper fuhr.

"Ach Kleine, wie oft soll ich es dir noch sagen und beweisen: du entkommst mir nicht. Egal wie weit weg oder wie schnell du rennst: ich werde dich immer finden. Du gehörst mir. Hast du das jetzt endlich verstanden?"

Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah zu ihm auf, ehe ich schwach nickte, während ich immer noch versuchte richtig Luft zu bekommen.

" Wirst du noch einmal unerlaubt in mein Zimmer einbrechen? "

Dieses mal schüttelte ich den Kopf, was ihm zum Glück reichte, denn ich spürte, wie er seine Magie einsetzte und alle Verletzungen heilte, ehe er mich hoch ob und aufstand. Langsam wurde ich auch etwas ruhiger und bekam zum Glück wieder richtig Luft.

Alastor nahm dieses Mal seinen Schatten als Abkürzung und als wir vorne in seinem Zimmer ankamen, hob er das Buch auf und sah sich an, welches Kapitel ich aufgeschlagen hatte.

"Immerhin bist du nicht grundlos in mein Zimmer eingedrungen. Hätte ich mir ja denken können, dass du danach suchen würdest. Dann werde ich mich wohl darum kümmern müssen, das du nicht mehr in Versuchung gerätst, findest du nicht Mila?"

Frustriert zuckte ich mich den Ohren und sah dabei zu, wie er das Buch vor meinen Augen in den Kamin warf und es von den Flammen verschlungen wurde. Als er meinen Blick bemerkte, lachte er belustigt und kraulte mich wieder mal unter meinem Kinn.

" Aww. Nicht traurig sein meine Kleine. Da stand eh nur drin, was du bereits wusstest. Wie ich schon sagte, nur derjenige, der den Zauber auferlegt hat, kann ihn auch wieder lösen. Also hätte es dir eh nichts gebracht. Aber jetzt wird es mal Zeit für dich zu schlafen. Es war immerhin eine lange, anstrengende Nacht für dich. "

Und schon spürte ich, wie ich immer müder wurde und die Dunkelheit mich einfing, ehe ich einschlief.

My Life in Hell (Hazbin Hotel FF) Where stories live. Discover now