𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟸𝟼

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Harry

Sobald Louis auf dem Weg nach Hause ist und ich die Haustüre wieder schließe, seufze ich auf. Meinen Kopf lasse ich gegen die kühle Türe fallen und schließe für einen Moment lang meine Augen. Ich wollte nicht, dass es so zwischen uns läuft. Dass es komisch zwischen uns ist und sich einer von uns unwohl bei dem anderen fühlt. Ich fühle mich nämlich ein wenig unwohl bei ihm. Eigentlich dachte ich immer, dass es anders herum sein wird und er sich unwohl fühlen wird, aber scheinbar erinnert er sich nicht an gestern und den Küssen. Und falls er sich daran erinnert frage ich mich, wieso er es nicht angesprochen hat.

Jedenfalls hasse ich es, dass das alles gestern passiert ist, denn wie man sieht, läuft es jetzt nicht gut zwischen uns. Ich meine klar waren die Küsse und die Nähe zu Louis schön, aber jetzt im Nachhinein ist es schrecklich und komisch zwischen uns. Ich will ihn wieder küssen, ihm Nahe sein und ihn Meins nennen, aber das geht nicht. Und dass Louis sich an gestern nicht erinnert oder es gekonnt ignoriert, tut mir noch mehr weh. Denn ich weiß, dass ich es soweit nicht kommen wird und ich ihn nicht Meins nennen werde.

Außer Louis hat auch bei dem Kuss etwas gefühlt... aber da will ich gar nicht erst drüber nachdenken. Es tut so schon genug weh.

Als ich nach wenigen Sekunden wieder zurück nach oben gehen will, damit ich alleine sein und vielleicht noch etwas schlafen kann, und mich dafür umdrehe, sehe ich meine Mutter ihm Türrahmen stehen. Sie lächelt mich sanft an, mustert mich aber besorgt. Ich gehe auf sie zu, lege meine Arme um sie und drücke mein Gesicht in ihre Schulter, während ich mich anstrengen muss, um nicht zu weinen.

"Es wird alles wieder gut werden, Harry" Sagt Mum leise und lässt ihre Hand über meinen Rücken fahren. Ich schüttle meinen Kopf und kann meine Tränen nicht mehr zurückhalten, denn ich glaube nicht, dass alles wieder gut werden wird. Es wird komisch zwischen mir und Louis sein- egal, ob wir miteinander darüber reden oder nicht- und es wird wahrscheinlich so sein, dass, wenn sich nichts ändert, wir weniger zusammen machen. Denn wer will schon miteinander etwas machen, wenn es die ganz Zeit komisch und unangenehm ist? Außerdem werden wir bald auf verschiedene

Unis gehen, also werden wir ohnehin weniger sehen.

Ich habe Angst, dass ich Louis verlieren werde. Dass es wirklich so schlimm zwischen uns sein wird, das nicht länger beste Freunde bleiben, wir den Kontakt verlieren und wir uns nie wieder sehen werden. Und das alles nur wegen ein paar Küssen!

Mache ich mir zu viele Gedanken?

"Willst du drüber reden?" Fragt Mum mich und lächelt mich sanft an, nachdem sie die Umarmung aufgelockert hat. Ich wische mir meine Tränen von den Wangen und folge ihr ins Wohnzimmer, wo ich mich mit ihr auf die Couch setze.

"Wieso muss Liebe nur so wehtuen?" Frage ich meine Mutter leise. Meine Stimme bricht dabei ab und erneut laufen mir Tränen über aus den Augen. Ich traue mich nicht meine Mutter anzusehen, aber ich weiß, dass sie mich nach wie vor besorgt anschaut.

"Was ist zwischen dir und Louis passiert, hm?"

Ich schluchze nur auf.

"Ich bin mir sicher, dass bald alles wieder beim alten sein wird, Harry"

"Aber will nicht, dass es so wird wie vorher. Ich möchte mehr, ich möchte nicht nur Louis' bester Freund sein" Erkläre ich ihr dann, was aber dazuführt, dass ich noch mehr weine. Mum seufzt leise auf und legte ihre Hand auf meinen Rücken.

"Dann solltest du mit ihm reden"

Das gleiche sagt Zayn zu mir, als ich ihn etwas später am Tag anrufe und ihm erzählt habe, was passiert ist. Ich hatte und habe keine Ahnung, was ich machen soll. Ob ich wirklich mit Louis darüber reden soll und das Risiko eingehe, dass es nich komischer und schlimmer zwischen uns sein wird oder ob ich es einfach sein lasse, den Schmerz auf mich nehme und darauf hoffe, das irgendwann alles wieder so wird wie es mal war.

"Ich weiß nicht, was ich machen soll, Zayn" Flüstere ich frustriert und schüttle leicht meinen Kopf. Erneut laufen mir Tränen über die Wangen und tropfen auf mein Bett. "Ich habe wirklich keine Ahnung"

"Oh Harry" Murmelt er und ich wünschte mir, dass er mich jetzt in den Arm nehmen könnte. Aber er ist noch bis übermorgen in Pakistan, also werde ich ihn erst in ein paar Tagen sehen. Dabei brauche ich ihn eigentlich jetzt.

"Ich würde dir so gerne helfen, Harry, und dir sagen können, was das Richtige ist, aber ich weiß es nicht. Ich war noch nie in so einer Situation und ich weiß nicht, was ich machen würde. Ich kann dir nur raten, auf dein Herz zu hören und das zu tuen, was du willst. Wenn du mit ihm zusammen sein willst, dann musst du ein Risiko eingehen und mit ihm reden. Vielleicht wird es besser, aber vielleicht wird es schlimmer zwischen euch. Aber das gleiche Risiko besteht nunmal, wenn ihr nicht miteinander redet" Erklärt er mir dann ruhig.

Ich bin alles andere als ruhig, denn ich fange nur noch mehr an zu weinen. Ich will nicht, dass es noch schlimmer zwischen mir und Louis wird und nichts wieder in Ordnung kommt. Das ist wirklich das letzte, was ich möchte.

Aber ich weiß nicht, was ich machen soll, damit das nicht passiert. Ob ich mit ihm reden soll- und ihm beichten soll, dass er mich geküsst hat und wir uns daraufhin noch ein paar mal öfter geküsst haben, falls er sich nicht erinnert- oder ob ich genauso wie heute einfach so tuen soll, als wäre nichts passiert und darauf hoffe, dass sich alles von selber wieder regelt.

Ich habe wirklich keine Ahnung und mich macht es ein wenig fertig, dass mir keiner sagen kann, was das richtige ist.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang