𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟶𝟶

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Louis

Ich lasse mich auf Harry's Bett fallen und seufze leise auf. Klar freue ich mich für ihn, dass er an der Uni angenommen wurde, aber ich mag den Gedanken nicht, dass ich wahrscheinlich auf eine andere gehen werde. Eigentlich will ich unbedingt dieses Stipendium haben- ich habe mich eingeschrieben und habe morgen die Aufnahmeprüfung- aber ich will genauso sehr mit Harry auf eine Schule gehen.

Aber ich denke, ich muss mich entscheiden. Auch wenn ich eigentlich noch nicht bereit dazu bin.

"Was ist, Lou?" Fragt Harry mich und lässt sich neben mich fallen. Ich schaue zu ihm und versinke wieder in meinen Gedanken. Werden wir in einem Jahr auch noch zusammen in einem Bett liegen? Werden wir noch beste Freunde sein? Werden wir überhaupt noch Kontakt haben?

"Louis?" Fragt Harry weiter, als ich seine Frage nicht beantwortet habe. Ich schaue wieder zu ihm und nicke dann. "Ja, war nur in Gedanken"

Er zieht seine Augenbrauen hoch und schaut mich etwas nachdenklich an, als würde er es mir nicht wirklich glauben. Ich seufze auf und zucke mit meinen Schultern, bevor ich mich wieder aufsetze und an Harry's Wand schaue. Harry fragt mich nochmal was los ist, aber ich gebe ihm wieder die gleiche Antwort und lege mich in seine Arme. Ich fühle mich gut und sicher. Harry und ich werden beste Freunde bleiben. Und wir werden auch in zehn Jahren noch zusammen in einem Bett kuscheln.

Wir machen den ganzen Tag über nichts wirklich produktives. Eigentlich liegen wir nur in seinem Bett und schauen ein paar Folgen von unserer Serie, während ich miteinander kuscheln. Ich finde es nicht komisch, dass ich es mag mit ihm zu kuscheln. Warum auch? Es fühlt sich normal an.

Ich bleibe über Nacht bei Harry, da er am Samstag mit mir und meinem Vater zu der Aufnahmeprüfung fahren will. Und natürlich habe ich nicht Nein gesagt, als er es vorgeschlagen hat.

Nachdem Harry sich fertig gemacht hat, gehen wir rüber zu mir, damit ich mich fertig machen kann. Bevor wir losfahren, schaue ich auf mein Handy und lese mir ein paar Nachrichten durch, die ich bekommen habe. Die meisten sind aus der Fußballgruppe und sie wünschen mir alle Glück bei der Prüfung. Ich bedanke mich bei ihnen und gehe dann zusammen mit Harry und meinem Vater zu seinem Auto, damit wir losfahren können.

Die Fahrt zum Sportplatz dauert nicht sehr lange. Es sind eine Menge andere Leute hier- sowohl Jungs als auch Mädchen. Und natürlich ihre Familien und Freunde zum Unterstützen.

Kurz nachdem wir einen Platz gefunden haben, bekommen wir ein paar Informationen zum Tagesablauf. Danach müssen wir Prüflinge anmelden, damit wir unsere Nummer bekommen, die uns auf den Rücken geklebt wird. So können die Prüfer uns erkennen. Ich bin Nummer 28 von insgesamt 40.

Nur kurz danach beginnen wir und ich merke schnell, dass hier sehr viele sehr gut sind. Ich fange an zu zweifeln, denn ich glaube nicht, dass ich besser bin als die.

Während ich dran bin, strenge ich mich extrem an und gebe mein bestes. Und obwohl ich das Gefühl habe gar nicht mal so schlecht zu sein, habe ich Angst, dass die Prüfer das anders sehen. Ich schaue zu ihnen, allerdings sind sie gerade auf einen anderen Prüfling konzentriert. Deswegen schaue ich kurz zu Harry, welcher mich aufmunternd anlächelt und mit beide seiner Daumen zeigt.

Mit einer etwas besseren Einstellung gehe ich in die nächste Übung und strenge mich noch mehr an. Vielleicht muss ich selber an mir glauben, damit die Prüfer ein besseres Bild von mir glauben. Was ist schon ein Sportler, der selber an sich zweifelt?

Wir machen eine Menge anderer Übungen und die Prüfer lächeln mich immer leicht an, als ich zu ihnen schaue. Erst fühle ich mich dadurch gut und fange an zu hoffen, als ich allerdings sehe, dass sie alle so anlächeln und anschauen wie mich, komme ich wieder ins Zweifeln.

Es war doch klar, dass sie nicht nur mich so ansehen, sondern jeden.

Vielleicht ist es ja ein aufmunterndes Lächeln, weil ich gut, aber nicht gut genug für sie bin?

Als wir wenig später eine Pause machen, gehe ich zu Harry und meinen Vater, welche an einen der Tische sitzen. Sie haben mir etwas zum Trinken bestellt, wofür ich ihnen wirklich dankbar bin. Mein Wasser hat sich nämlich in der Sonne aufgewärmt.

"Du warst richtig gut, Lou" Sagt Harry und lächelt mich an. Ich zucke nur mit meinen Schultern und schaue du den Prüfern, welche sich unterhalten. Dann seufze ich leise. "Vielleicht nicht gut genug. Es scheint nicht so als wären sie wirklich begeistert von mir"

"Das ist Unsinn" Meint mein Vater nun und schaut mich kopfschüttelnd an. Ich zucke wieder nur mit meinen Schultern und entschiede mich nicht länger über die Prüfer nachzudenken, sondern meine Pause auszunutzen, um auf andere Gedanken zu kommen.

Ich unterhalte mich ein wenig mit Harry und meinem Vater, während ich langsam immer nervöser werde. Wir werden gleicht aufgeteilt, damit wir gegeneinander spielen können. Ich bin wirklich nervös, als ich mit meinem Team auf dem Feld stehe und darauf warte, dass der Ball ins Rollen kommt.

Und sobald der Schiedsrichter pfeift, passiert genau das.

Das Spiel läuft gut, das tut es wirklich, auch wenn mein Team am verlieren ist. Aber die Prüfer haben vorhin gesagt, dass es hier in erster Linie nicht darum geht zu gewinnen, sondern um die Technik.

Kurz vor Spielende bin ich am Ball. Es ist klar, dass mein Team nicht mehr gewinnt, da das andere Team ein Tor mehr hat. Wenn ich das Tor treffe, könnte ich maximal einen Ausgleich machen. Und genau das versuche ich- auch wenn ich dafür eigentlich viel zu weit weg vom Tor dafür bin.

Da ich schon zu viele Chancen auf ein Tor vermasselt habe, ist meine einzige und auch meine letzte Chance es ihnen zu beweisen. Dass ich gut genug für sie bin. Und dass ich das Stipendium verdient habe.

Sie schauen mich an, alle drei. Und auch alle anderen hier. Ich darf das jetzt nicht verkacken.
Ich schieße und hoffe dabei trotz der viel zu weiten Entfernung das Tor zu treffen. Aber der Ball prallt am Pfosten ab und fliegt zurück.

Fuck.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Where stories live. Discover now