𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟶𝟸

138 14 0
                                    

Harry

Es ist zum Glück wieder Wochenende. Ich habe jetzt noch zwei Wochen Schule und dann bekomme ich mein Zeugnis und habe Ferien. Irgendwie freue ich mich darauf, auch wenn ich Angst davor habe, was danach kommt.

Ich bin nach dem Mittagessen zu Zayn gefahren, da Louis heute keine Zeit hat. Zayn und ich haben bisher noch nicht sehr viel gemacht, wir lagen nur in seinem Bett und haben ein wenig miteinander rumgeknutscht.

Und das machen wir auch gerade, allerdings werden wir von meinem klingelnden Handy unterbrochen. Ich löse mich von Zayn und schaue ihn kurz an. Seine Haare sind durcheinander und seine Lippen sind rot und etwas dicker.

"Lass es einfach klingeln" Flüstert er und legt seine Lippen wieder auf meine. Ich erwidere seinen Kuss, allerdings nur so lange, bis mein Handy erneut klingelt. Ich löse mich wieder von ihm und schaue auf meinen Bildschirm.

"Es ist aber Louis" Ich lege mich in Zayn's Arme, bevor ich den Anruf annehme. Zayn seufzt leise auf, schlingt dann aber seine Arme um meine Hüfte und lässt mich den Anruf annehmen.

"Harry" Sagt Louis und ich höre heraus, dass er geschockt oder überrascht oder sowas ist. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. "Ja?"

"Die Uni hat sich bei mir gemeldet" Er hört sich wirklich aufgeregt an, also kann ich mir eigentlich schon denken, was die Uni geschrieben hat. Weil ich es aber nicht will, blende ich es automatisch aus.

"Ich wurde angenommen" Fährt er nach nichtmal drei Sekunden fort und sofort fällt mein Lächeln von meinen Lippen.

Oh.

"Was? Wirklich?" Frage ich genauso überrascht, wie er mich am Anfang des Telefonates begrüßt hat, obwohl ich es mir ja eigentlich schon denken konnte, es aber nicht gehofft habe.

"Ja, Harry. Hier: Hiermit bestätigen wir, dass Sie Louis William Tomlinson, das Stipendium bekommen und bei uns an der Universität Ihren Studiengang nachgehen können" Liest er mir vor und mit jedem Wort wird mein Lächeln kleiner.

Irgendwie wünsche ich mir, dass er das gerade nicht gesagt hat. Denn es ist vorbei. Louis und ich werden nicht auf die gleiche Schule- oder halt auf die gleiche Uni- gehen. Wir werden nicht mehr zusammen sein, nicht mehr zusammen fahren, unsere Pausen verbringen oder nebeneinander sitzen und über die Leute reden. Wir werden uns niemals ein Zimmer teilen, wir werden uns seltenerer sehen. Wir werden uns auseinanderleben. Er wird neue Freunde finden, ich werde neue Freunde finden. Louis und ich werden getrennt- und ich habe unglaublich Angst davor.

Klar freue ich mich für ihn, aber ich habe irgendwo doch gehofft, dass er nicht angenommen wurde und zu mir auf die Uni kommt.

"Wow, Louis, das ist unglaublich" Sage ich nach ein paar Sekunden Ruhe etwas traurig, obwohl ich versucht erfreut zu klingen, und spüre Tränen in meinen Augen. Ich will nicht, dass das wahr ist.

Ich löse mich aus Zayn's Griff und setze mich aufrecht hin, während ich mir mit meiner Hand über meine Augen wische. Ich will nicht weinen und ich will nicht, dass Louis es mitbekommt. Er soll stolz auf sich sein und sich freuen, dass er angenommen wurde. Ich will ihm kein schlechtes Gefühl oder sowas geben.

"Ich habe niemals damit gerechnet. Ich bin so glücklich, Harry" Ich kann Louis lächeln hören, während er schwärmt.

"Ich freue mich für dich" Sage ich wahrheitsgemäß und versuche mir zu unterdrücken, dass ich davor bin zu weinen. Er bekommt das nicht mit, Zayn allerdings schon. Er legt seine Hand auf meinen Rücken, weshalb ich kurz zu ihm nach hinten schaue. Als Louis dann aber weiter redet, schaue ich wieder nach vorne. "Ich muss es meinen Vater sagen, aber ich wollte, dass du es zuerst erfährst. Ich rufe dich später nochmal an, okay?"

Ich nicke leicht und murmle "Okay", bevor Louis auflegt und ich mein Handy zurück auf den Nachttisch von Zayn lege. Dieser setzt sich nun auch auf und legt seine Arme von hinten um mich, küsst meine Wange und legt dann seinen Kopf auf meine Schulter.

Seufzend wische ich mir die Träne von der Wange, welche mir aus dem Auge und über meine Wange läuft. "Er wurde angenommen" Sage ich leise zu Zayn und spüre, wie der Kloß in meinem Hals größer wird und meine Stimme langsam abbricht. "Ich freue mich für ihn, natürlich, aber ich habe Angst. Ich will ihn nicht verlieren"

Zayn löst sich von mir und schaut mich an, bevor er mit seinem Kopf schüttelt. "Das wirst du nicht; ihr beiden seid unzertrennlich" Sagt er dann und küsst nochmal sanft meine Wange. "Du kannst komplett neu anfangen auf der Uni ohne ihn. Du lernst neue Leute kennen, kannst dich auf deine Zukunft konzentrieren und lernst vielleicht sogar jemanden kennen, der dir gefällt. Es ist ein kompletter Neustart. Für euch beide. Aber das heißt nicht, dass ihr euch verliert"

Auf der einen Seite hat er recht: Es ist ein Neustart für uns beide. Vielleicht verliere ich so meine Gefühle wirklich für ihn und er wird wieder mein bester Freund. Vielleicht lerne ich dort wirklich jemanden kennen, der mir gefällt... aber will ich das überhaupt? Will ich jemand anderes als Louis?

Nein, ich glaube nicht. Ich will Louis und keinen anderen. Er ist der einzige, den ich liebe und mit dem ich mein restliches Leben zusammen sein will.

"Ich will das aber nicht" Flüstere ich schließlich und spüre neue Tränen auf meinen Wangen. "Zayn, ich kann nicht ohne Louis. Ich liebe ihn"
Ich lasse mich weinend von Zayn in den Arm nehmen und weine mich auf seiner Schulter aus.

Natürlich ist das Louis' Chance auf die Karriere, von der er träumt und die er will, aber ich habe so Angst, dass es sich zwischen uns verändert. Dass wir uns wirklich so sehr auseinanderleben, dass wir uns gefühlt nicht mehr sehen werden- auch obwohl wir beide hier wohnen bleiben können. Wir werden weiterhin nur ein paar Minuten voneinander weg wohnen und trotzdem habe ich Angst, dass wir irgendwann keine Freunde mehr sind.

Ich will das wirklich nicht.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Where stories live. Discover now