𝚝𝚎𝚒𝚕 𝟷𝟷𝟼

120 17 0
                                    

Louis

Harry hat sich verändert, seit wir uns wieder vertragen haben.

Seitdem wir uns ausgesprochen haben sind ein paar Wochen vergangen- drei, um genau zu sein- in denen wir relativ viel Zeit miteinander verbracht haben. Entweder war er Nachmittags bei mir oder ich bei ihm. Oder wir sind zusammen irgendwie hingefahren.

Aber je mehr Zeit wir gemeinsam verbracht haben, desto komisch wurde er.

Er war plötzlich von jetzt auf gleich so abweisend zu mir. Wenn sich unsere Beine aus versehen berühren, setzt er sich immer sofort anders hin, nimmt seine Hände zu sich, dreht seinen Kopf und somit seinen Blick weg... es ist komisch. Er ist komisch.

Jedesmal wenn ich ihn frage, ob er nicht bei mir übernachten will oder ich zu ihm soll, lehnt er ab. Das hat er vor unserem Streit nie gemacht. Selbst nicht, wenn er eigentlich am nächsten Tag etwas vor hat.

Ich verstehe ihn nicht. Ich dachte wirklich, dass alles wieder so wird, wie es vorher war.

So wie es jetzt ist, mag ich es jedenfalls nicht.

Jetzt gerade liegen wir in meinem Bett. Ich schaue zu meinem Fernseher, wo eine Folge von der Serie läuft, die wir eigentlich gucken, während Harry gedankenverloren aus dem Fenster schaut. Eine Hand hat er auf seinen Bauch gelegt, die andere liegt neben ihm und neben meiner.

Da ich wissen will, ob er diesmal auch so komisch reagiert, wenn sich unsere Hände berühren, lasse ich meine Hand rüber zu seiner wandern. Unsere Finger berühren sich und nimm nächsten Moment zieht Harry seine Hand weg und legt sie zu seiner anderen auf seinen Bauch.

Ich seufze leise auf und schaue einen weiteren Moment zu Harry, doch weil er weiterhin aus dem Fenster schaut und meinen Blick nicht erwidert, schaue ich zurück zum Fernseher.

"Wieso machst du das?" Frage ich ihn schließlich und schaffe es somit, dass er endlich zu mir schaut. Dann zieht er seine Augenbrauen zusammen. "Was?

Ich deute auf seine Hand, welche nach wie vor auf seinen Bauch liegt und sage: "Das".

Harry zieht seine Augenbrauen noch enger zusammen und setzt sich auf, während er verwirrt zu mir schaut. "Was das?"

"So abwesend zu sein"

"Bin ich nicht" Er schüttelt mit seinem Kopf und legt sich wieder hin, um wieder aus dem Fenster zu schauen. Allerdings kommt er da nicht zu, da ich mich aufsetze und er mich deshalb wieder ansieht.

"Doch, bist du" Meine ich dann und schaue ihn ein wenig verletzt an. Ich will nicht, dass es so bleibt, wie es gerade ist.

Harry setzt sich ebenfalls auf. "Wann denn?"

"Die ganze Zeit! Du willst nicht mehr bei mir übernachten, wir machen nur noch draußen was zusammen, wir umarmen uns nicht mehr, kuscheln nicht mehr, du zuckst immer direkt weg, wenn wir uns berühren..." Ich schaue ihn nach wie vor traurig an. "Warum?"

Harry lässt seinen Kopf hängen und schaut auf seine Finger, während er leise aufseufzt. Ich sage nichts, sondern warte, bis er antwortet und mir sein Verhalten hoffentlich erklärt.

"Ich will nicht, dass du dich unwohl fühlst" Meint er nach ein paar weiteren Sekunden leise und schaut an die Decke. Diesmal ziehe ich meine Augenbrauen zusammen und schaue ihn verwirrt an. "Unwohl?"

Er nickt leicht und erklärt es mir: "Ja, weil ich, naja, Gefühle für dich habe. Und ich will nicht, dass du dich komisch oder belästigt oder komisch oder so fühlst, wenn wir uns umarmen und berühren oder sonst was".

Das ist der Grund? Ist das Harry's ernst? Wenn ich ehrlich bin, dann vermisse ich es eher, anstatt es zu meiden.

"Du spinnst doch!" Sage ich und schüttle meinen Kopf. Harry spinnt wirklich. Vorher hat es mich auch nicht gestört. Wie kommt er auf die Idee, dass es unangenehm oder sowas sein sollte?

Harry ist ruhig und zuckt mir leicht mit seinen Schultern, weswegen ich weiterrede; ohne wirklich darüber nachzudenken, was ich überhaupt sage: "Ich mag das, okay? Ich mag das. Und ich vermisse das". Harry's Augen werden groß und er schaut mich geschockt an.

"Wirklich?" Fragt er und ich entscheide mich es nicht schlimmer zu machen, als es schon ist und die Wahrheit zu sagen. Es gab schon zu viele Lügen zwischen ihm und mir. "Ja" Sage ich deshalb leise, während ich auf meine Finger schaue. Er schüttelt leicht seinen Kopf, bevor er diesen wegdreht und somit wieder aus dem Fenster schaut. "Aber du solltest das komisch finden"

Ich ziehe meine Augenbrauen erneut zusammen und drehe meinen Kopf zu ihm. "Wieso das denn?"

Wieso sollte ich das komisch finden? Ich meine, was ist denn dabei, wenn sich unsere Hände berühren? Oder wenn wir uns umarmen. Oder wir Abends im Bett kuscheln.

Ich verstehe es nicht und Harry's Erklärung hilf mir auch nicht, es zu verstehen: "Weil wir beste Freunde sind".

Ernsthaft? Wir waren vorher auch beste Freunde und es hat ihm nicht gestört.

"Aber du magst das doch auch" Meine ich zu ihm, denn immerhin hat er Gefühle für mich.

Wieso sollte ich das nicht mögen dürfen, wenn er es darf?

Harry schaut zu mir. "Aber ich will das nicht, Louis. Ich will dein bester Freund sein"

"Nur?" Ich bereue sofort das gefragt zu haben und presse meine Lippen zusammen.

Aber mich interessiert es, ob Harry mehr will.
Obwohl, ich glaube es zu wissen. Denn ich bin mir sicher, dass er es tief im Herzen anders haben will. Dass wir nicht nur beste Freunde sind... und ich kann ihn verstehen. Aber ich weiß nicht, was ich will.

"Wie nur?" Fragt er verwirrt und stützt sich auf seinen Ellenbogen ab. "Was willst du denn?"

Sprachlos schaue ich Harry an. Was habe ich gerade gesagt? Gott, die Frage kam wahrscheinlich total komisch rüber.

Fuck, wieso kann ich nicht einmal nachdenken, bevor ich rede? Das wollte ich nicht sagen.

Die Frage war anders gemeint, aus Interesse, was er will... oder?

"Keine Ahnung" Sage ich, weil ich nicht weiß, was ich hätte sonst sagen sollen. Ich weiß nicht, was ich möchte, aber ich weiß, dass es mir nicht gefällt, wie es momentan zwischen uns ist. Es soll anders sein, aber ich weiß nicht wie.

Ich habe wirklich keine Ahnung, was ich denke, fühle oder will. Ich bin einfach verwirrt.

"Wie keine Ahnung?" Fragt Harry nochmal nach, aber auch diesmal habe ich keine Ahnung. Und weil ich weiß, dass er nicht locker lassen wird, bis ich ihm eine gescheite Antwort gebe, sage ich: "Man Harry, keine Ahnung was ich da gesagt habe" während ich aufseufze.

"Okay" Harry nickt leicht und legt sich wieder hin. Doch anstatt aus dem Fenster zu gucken, schaut er zum Fernseher.

Er scheint traurig zu sein? Wieso?

Es vergehen ein paar weitere Minuten, bis Harry auf sein Handy schaut und dann aufsteht.
"Ich sollte jetzt gehen" Sagt er, schaut mich aber nicht an. Ich schaue ihn nicht an, sondern murmle nur "Okay" und lasse ihn gehen.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es jetzt noch komischer zwischen uns sein wird.

you make my heart beat faster | » larry stylinson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt